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Nobody Aleksander Ceferin: Wer ist der neue UEFA-Präsident?

VonSID

Update 15/09/2016 um 11:02 GMT+2 Uhr

Ein bislang unbekannter Slowene ist plötzlich der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Für Aleksander Ceferin ist das ein bemerkenswerter Aufstieg.

Aleksander Ceferin

Fotocredit: AFP

Aleksander Ceferin hat schon hitzigere Herausforderungen gemeistert als die Präsidentschaft bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA). "Ja, es stimmt. Viermal mit dem Auto, einmal mit dem Motorrad", berichtete der Slowene, als er einen der wenigen Einblicke in sein Privatleben gab.
Fünfmal raste der 48-Jährige durch die Sahara, bei der letzten Wüsten-Tour sogar gemeinsam mit der Tochter - da ist der oberste Job in Europas Funktionärsdickicht ja ein Klacks.
Noch vor ein paar Monaten hätte kaum jemand den Namen des Juristen aus Ljubljana genannt, als es darum ging, wer die UEFA nach dem Skandal um Michel Platini (Frankreich) weiterführen könnte. Nach seiner Wahl, nach Wochen eines wundersamen Aufstiegs, lautete die erste Frage während der Pressekonferenz - frei übersetzt: Wie ist das denn passiert?

"Der Zeitpunkt war der richtige"

Der schneidige Funktionär, am Mittwoch in Athen elegant im dunklen Anzug mit grauer Krawatte gekleidet und bis 2019 zum UEFA-Chef gewählt, hielt sich mit Ausführungen über seinen Werdegang aber zurück. "Ich glaube, der Zeitpunkt war der richtige. Man wollte den Wandel und ein neues Gesicht", sagte der Vater von drei Kindern, der erst seit 2011 als Präsident des slowenischen Verbandes im internationalen Fußball-Geflecht mitwirkt.
Daran, dass Ceferin der Richtige ist, zweifelte in Griechenland kaum jemand. Auch nicht der unterlegene Niederländer Michael van Praag (68), der seine Unterstützung zusicherte, oder der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der sich über ein "gutes, gewachsenes Verhältnis" zum neuen UEFA-Präsidenten freute. Aber Ceferin muss sich beweisen.
Der Slowene spricht fünf Sprachen fließend. In seiner Heimatstadt studierte er Jura, ehe er in die Anwaltskanzlei der Familie einstieg und diese schließlich übernahm. Und im Fußball? Ein paar Monate im Vorstand eines Futsal-Klubs stehen in Ceferins Vita, dazu saß er im Exekutivkomitee eines Amateurvereins. Bei NK Olimpija Ljubljana war er bis 2011 Mitglied.

Wahlkampf mit Spekulationen

Dennoch hatte der Quereinsteiger schon früh den Kontakt in die Welt, in der er jetzt im Mittelpunkt steht. Als Anwalt vertrat er Athleten und Sportvereine - und er fand Gefallen an der anderen Seite. Sportfan ist Ceferin schon immer gewesen, spielt selbst Fußball und Futsal, manchmal Basketball. Im Karate trägt er den schwarzen Gürtel.
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Durchsetzungsvermögen muss der UEFA-Boss in den kommenden Wochen wohl noch oft zeigen. Schon sein Wahlkampf wurde von Spekulationen begleitet. Wenn einer so schnell so viele Unterstützer sammeln kann, dürfen durchaus Fragen nach der Art und Weise laut werden. Ceferin wehrt alles ab.
FIFA-Präsident Gianni Infantino, mit dessen neuem Compliance-Chef (Tomaz Vesel) Ceferin studierte, kenne er praktisch nur von seiner Arbeit als Verbandspräsident. "Alles andere", also die vermeintliche Lobbyarbeit des Schweizers für den Slowenen, "da haben die Medien und andere sich einiges einfallen lassen und erfunden", sagte Ceferin.
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