Drei Dinge, die bei Chelsea-ManUtd auffielen: Das tut Chelsea richtig weh

Manchester Uniteds Offensive ist weiterhin weit davon entfernt, so richtig zu klicken. Aber: Mit Jesse Lingard rechts offensiv, Wayne Rooney in der Mitte und Anthony Martial auf links hat Louis van Gaal zumindest endlich eine Besetzung gefunden, die einigermaßen ordentlich zusammenspielt - zum Leidwesen von 28-Millionen-Transfer Memphis Depay.

Kam Uniteds Angriffsspiel eigentlich bis Mitte Januar so gar nicht in Schwung, haben Lingard, Rooney und Martial in den letzten fünf Liga-Spielen immerhin zusammen zehn Treffer erzielt.

Lingards 1:0 gegen Chelsea auf Rooney-Vorlage (61.) war ein absoluter Leckerbissen: Wie der 23-Jährige den Ball mit dem Rücken zum Tor kontrollierte und dann im Fallen mit einer halben Drehung in den rechten Winkel bolzte, war schon große Kunst.

Lingard zum Tor:

Die große Hoffnung der United-Fans: Klappt das mit den Dreien da vorne in den nächsten Wochen noch ein bisschen besser, kann United (41 Punkte) vielleicht noch hoffen, den Stadtrivalen Manchester City (47) vom Champions-League-Qualifikationsplatz zu verdrängen. Dann müsste Pep Guardiola Europa League spielen...

Rechtsverteidiger Matteo Darmian ist zu Beginn der Saison fast als Fehleinkauf abgestempelt worden. Noch dazu sollte sich der für knapp 20 Millionen Euro vom FC Turin gekommene Italiener in England nicht so recht wohlfühlen, hieß es, keinen rechten Anschluss ans Team finden.

Nun, davon merkte man am Sonntagnachmittag definitiv gar nichts. Der 26-Jährige war neben den beiden Torhütern David de Gea (ManUtd) und Thibaut Courtois (FC Chelsea) defensiv der beste Mann auf dem Platz. Über seine Seite kam Oscar nämlich überhaupt nicht zur Geltung; Darmin fing viele Bälle schon in der Entstehung ab und folgte dem Brasilianer auch immer wieder flink in den Strafraum, um dort souverän zu klären.

Mit nun 18 Startelfeinsätzen darf sich Darmin als in Manchester angekommen betrachten. Und wenn er jetzt noch dem jungen Linksverteidiger Cameron Borthwick-Jackson auf der anderen Seite das mit dem Auf-einer-Linie-Stehen erklärt (Borthwick-Jackson hob bei Costas 1:1 das Abseits auf), bringt United so ein knappes 1:0 auch über die Zeit.

Diego Costa ist beim FC Chelsea "on fire": Der Stürmer traf am Sonntag (90.+1) zum sechsten Mal in den letzten sieben Spielen, nachdem er in den 14 Spielen zuvor nur dreimal genetzt hatte.

Durch den Punktgewinn bleibt Chelsea seit der Übernahme durch Guus Hiddink zwar weiter ungeschlagen, hat jetzt aber auch viermal in Folge zuhause unentschieden gespielt.

Richtig bitter war dabei die Verletzung von Kurt Zouma. Der 21-Jährige ist schließlich einer der wenigen Chelsea-Spieler, dem man diese Saison eine Weiterentwicklung attestieren konnte. In der 56. Minute sprang der französische Innenverteidiger derart unglücklich in einen aufspringenden Ball, dass er sich das rechte Bein fies durchbog - und mit Verdacht auf eine schlimme Knieverletzung vom Platz getragen werden musste.

Chelsea wird die kommenden Wochen also wieder auf die Innenverteidigung John Terry (35) und Gary Cahill (30) setzen müssen - auch nicht der Weisheit letzter Schluss.