Pep Guardiola droht bei Manchester City die Europa League
Update 10/05/2016 um 11:10 GMT+2 Uhr
Im Sommer übernimmt Pep Guardiola bei Manchester City. Was der Noch-Trainer des FC Bayern München bei seinen Überlegungen nicht berücksichtigt haben dürfte, ist ein Szenario, das nun immer wahrscheinlicher wird: Dem hochsubventionierten Klub droht die Europa League. Das wäre eine Blamage erster Güte. Was abstrus klingt, ist eine reelle Gefahr, denn City hat es nicht mehr selbst in der Hand.
Pep Guardiola, der weltgewandte Fußballlehrer, und die Champions League, jene europäische Glamour-Liga: Wenn es in diesem Sport zwei Pole gibt, die sich mit Verve anziehen, dann sind es wohl Guardiola und die Champions League. Zweimal hat er den Wettbewerb mit dem FC Barcelona gewonnen (2009, 2011), als Coach des FC Bayern München reichte es dreimal "nur" zum Halbfinale. Bald zieht Guardiola weiter, zu Manchester City.
Läuft es ganz dumm für den Katalanen, heißen seine internationalen Kontrahenten dann nicht Real Madrid oder gar Barca und Bayern. Der 45-Jährige könnte den Weg abschreiten, den Borussia Dortmund in dieser Saison plattgetrampelt hat; eine Route in die Dörfer des Fußballs, nach Qäbälä/Aserbaidschan und Krasnodar/Russland, in jedem Fall aber die Provinz. Was freilich schon eine charmante Vorstellung wäre: Guardiola, im Maßanzug, mit ausladenden Gesten und üppig drapiertem Schal, vor 4000 Zuschauern auf einer besseren Bezirkssportanlage.
Manchester United hat ein Spiel in der Hinterhand
Klingt abstrus? Sicher. Ist aber nicht einmal realitätsfern. ManCity hat es in dieser Saison erstmals ins Champions-League-Halbfinale geschafft (wobei vielen Beobachtern des 0:0/0:1 gegen Real schleierhaft blieb, wie das gehen konnte), in der Premier League aber krebsen die "Citizens" auf Platz vier umher. Noch.
Das 2:2 gegen den FC Arsenal könnte sich noch böse rächen. City verpasste es, die drittplatzierten Londoner zu überholen, die Tore von Sergio Agüero (8. Minute) und Kevin De Bruyne (51.) waren zu wenig; Olivier Giroud (10.) und Alexis Sanchez (68.) glichen jeweils aus.
Mit 68 Punkten nach 37 von 38 Spieltagen hat Arsenal sein Drei-Punkte-Polster auf City konserviert. Rang drei berechtigt zur direkten Teilnahme an der "Königsklasse", der Vierte muss sich dafür erst qualifizieren. Noch brisanter ist der Blick in den Rückspiegel: Zwei Zähler hinter City lauert Manchester United, allerdings hat der Stadtrivale noch ein Nachholspiel. Bedeutet, dass City die CL-Quali nicht mehr selbst in der Hand hat.
Was nützt Guardiola all das Geld?
Gewinnt United beim Siebten West Ham United, fiele City vor dem letzten Spieltag auf Platz fünf zurück - die Position mit dem Mief der Europa League. Der künftige Pep-Klub tritt noch bei Swansea City an (derzeit Elfter), United bekommt es mit dem AFC Bournemouth (16.) zu tun. Arsenal sollte gegen Schlusslicht Aston Villa keine Mühe haben.
Für das hochsubventionierte Manchester City ist die Drohkulisse des internationalen Unterhauses reell. Es wäre eine Blamage. Was nützt die 250 Millionen Euro teure Jugendakademie? Was nützen Guardiola seine Verzahnungen zur Führungsriege um Ferran Soriano und Txiki Begiristain? Was nützen all die vorhandenen respektive versprochenen Superstars, wenn demnächst Qäbälä wartet?
Oder Krasnodar.
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