Manchester City - FC Arsenal: Leroy Sané sticht Mesut Özil - drei Dinge, die auffielen
Manchester City dreht das Spitzenspiel der Premier League gegen den FC Arsenal und siegt 2:1 (0:1). Leroy Sané trifft erstmals für seinen Klub und stellt damit Mesut Özil klar in den Schatten. Arsenal bricht im zweiten Durchgang wieder mal ein. Pep Guardiola hat mit der City-Abwehr aber auch noch einiges an Arbeit vor sich. Was uns auffiel.
Manchester City's English midfielder Raheem Sterling (2nd L) celebrates with teammates
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Sané sticht Özil
Herzlich willkommen in der Premier League, Leroy Sané! Der Deutsche stand gegen Arsenal zwar schon zum vierten Mal bei einem Ligaspiel in Citys Startelf, führte sich mit seinem Treffer zum 1:1 kurz nach der Pause (47.) aber erst so richtig bei den "Citizens" ein.
Was City in der Defensive fehlt, hat es freilich offensiv: Geschwindigkeit. So startete Sané an der Grenze zum Abseits (aber nicht drüber) in einen von David Silva klug gelupften Ball, hatte so viel Vorsprung, dass er sich sogar noch einmal um die eigene Achse drehen konnte und schob schließlich erstaunlich cool für einen 19-Jährigen an Petr Cech vorbei zum Ausgleich ein.
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Leroy Sané trifft für Manchester City
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Ansonsten blieb Sané zwar eher unauffälliger als seine Kollegen Kevin De Bruyne, Raheem Sterling und eben Silva; in einem Top-Spiel für die Wende gesorgt zu haben, soll aber erstmal genügen. "Wir haben den Sieg verdient, weil wir das schlauere Team waren", sagte Yaya Touré.
Ansonsten kam nur ein weiterer Deutscher zum Einsatz: in Abwesenheit des verletzten Ilkay Gündogan, dem die City-Spieler vor der Partie mit einer Trikot-Aktion gute Besserung wünschten, sowie Per Mertesacker und Shkodran Mustafi auf Arsenal-Seite, machte Mesut Özil ein für ihn typisches Top-Spiel - er war kaum zu sehen.
Dabei kam es dem Weltmeister nicht unbedingt entgegen, viel auf der rechten Seite unterwegs sein zu müssen; das Zentrum war meist durch Alexis Sánchez und Theo Walcott besetzt, der oft diagonal einlief, jedoch im Laufe des Spiels immer seltener gefunden wurde.
Richtig mies war jedoch phasenweise Özils Verhalten bei Ballbesitz: Da trabte der Offensivspieler teilweise nur zwischen den Reihen hin und her, entwickelte wenig Druck auf den ballführenden Spieler.
Würde er umgekehrt für offensive Glanzpunkte sorgen, möge man ihm das noch verzeihen - doch mit einem in des Gegners Hälfte unsichtbaren Özil brachte Arsenal tatsächlich nur einen Schuss aufs City-Tor zustande (das 1:0).
Özils Top-Spiel-Quote liest sich nach Sonntagabend also weiter ernüchternd: In den Partien gegen Paris Saint-Germain (x2), Leicester, Chelsea, Tottenham, ManUtd und ManCity stehen gerade mal ein Tor und ein Assist zubuche.
Da ist Sánchez mit 28 Torbeteiligungen (19/9) in seinen letzten 27 Liga-Einsätzen deutlich konstanter - in den beschriebenen Top-Spielen sind's bei ihm immerhin fünf Scorerpunkte.
Zwei Gesichter der "Gunners"
Interessante Statistik zur Pause: Arsenal ist das einzige Team, dass dieser Saison zur Halbzeit eines Premier-League-Spiels noch nicht in Rückstand lag. Will sagen: Vor dem Pausentee läuft's normalerweise. Nachher: nicht mehr so.
So ging zuletzt auch schon das Spiel beim FC Everton in die Binsen (1:2), so kam Sané nur kurz nach der Pause schon zum 1:1, als Arsenal sich gerade noch wachmachte, so brachen die Londoner danach komplett weg, was Sterling nach einem super Seitenwechsel von De Bruyne mit dem 2:1 bestrafte (71.), wenngleich Silva vor Keeper Cech vermeintlich im Abseits stand.
"Ich denke, dass das frühe Tor nach der Pause den Gegner stark gemacht hat", sagte Cech:
Nach einem Sahne-Spätsommer und Frühherbst mit sechs Liga-Siegen in Folge haben die "Gunners" nun nur vier der letzten neun Liga-Spiele gewonnen - zu wenig, um mit den Seriensiegern vom FC Chelsea, die man im direkten Duell ja noch 3:0 bezwungen hatte, mitzuhalten.
Trainer Arsène Wenger bilanzierte dagegen wütend:
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ManCity vs. Arsenal
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Mangelnder Zugriff
ManCity hat die meisten seiner Gegentore diese Saison nach Kontern kassiert. Bei Arsenals 0:1 jedoch schlief einfach mal die komplette Mannschaft. Die Gäste kamen tatsächlich über vier Stationen zum Torerfolg, ohne dass ein ManCity-Spieler auch nur in einen Zweikampf gegangen wäre.
Beginnend bei Cech ging der Ball an Hector Bellerín, dem De Bruyne nur hinterher trabte. Nach einem 50-Meter-Lauf spielte Bellerín ins Zentrum auf Sánchez, der wiederum von Fernando und Touré nicht behelligt wurde und so Aushilfsinnenverteidiger Aleksandar Kolarov aus der Abwehr zog.
Sánchez' toller Pass in den Strafraum fand schließlich Torschütze Walcott, den Nicolas Otamendi aus den Augen verloren hatte - 0:1.
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Theo Walcott feiert mit seinem Teamkollegen die Führung gegen Manchester City
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Das Arsenal-Tor stand symbolhaft für den manchmal fehlenden Zugriff und die mangelnde Geschwindigkeit der City-Defensive. Einmal auf den Hacken erwischt, haben es die Gegner hier und da doch sehr einfach, vors Tor zu kommen - hier muss Pep Guardiola ansetzen.
Seine aktive Maßnahme gegen Arsenal war derweil, zur Pause den an sich sehr offensiven Rechtsverteidiger Pablo Zabaleta durch Bakary Sagna zu ersetzen, was kaum einen Unterschied machte, denn ManCity besann sich der Guardiola'schen Lehre gemäß der Weisheit "Angriff ist die beste Verteidigung" und schnürte Arsenal fortan in der eigenen Hälfte ein - mit Erfolg.
"Der Sieg wird uns viel Selbstvertrauen geben", sagte Guardiola:
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