Premier League: FC Chelsea bezwingt Leicester City klar

Schon in der siebten Spielminute schlief die komplette Foxes-Abwehr. Nutznießer war Diego Costa, der nach einem Eckball von rechts, links im Strafraum komplett freistand und die Kugel aus acht Metern unten links einschießen konnte. Leicester City geriet in der Anfangsphase gehörig unter Druck und kam nicht wirklich rein in die Partie. Chelsea gab den Ton an. Es dauerte rund 15 Minuten, ehe der Meister dann etwas griffiger wurde. Zumindest defensiv. Offensiv ging so gut wie jeder Ball verloren.

Die Blues-Abwehr stand sicher. David Luiz versuchte es dann mit einem Freistoß aus gut 28 Metern zentraler Position (28.). Der Versuch landete am linken Pfosten, aber LCFC-Keeper Kasper Schmeichel wäre wohl auch zur Stelle gewesen. Doch dann schlug Eden Hazard nach einer Flippervorlage von Pedro zu. Der Pass im Fallen landet genau auf dem Kopf des Belgiers, der Schmeichel rechts im Strafraum umkurvte und einschob (33.). City bot in der ersten Halbzeit nur zwei ungefährliche Torschüsse an.

15 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, als Pedro aus 18 Metern schoss, Fuchs wehrte den Ball in einer ziemlich unnatürlichen Pose mit der Hand ab – und hatte Glück, dass es keinen Strafstoß gab. In der Folge wurden die Gäste endlich offensiv aktiver, weil Chelsea zu pomadig agierte und sich aufs Kontern verlegen wollte. Einer davon hätte beinahe für die vorzeitige Entscheidung gesorgt. Doch Victor Moses zeigte nach feiner Vorarbeit von N'Golo Kante alleine vor Keeper Kasper Schmeichel Nerven (57.).

Die beste Chance der Gäste hatte ein Londoner: Nach einer scharfen Flanke von rechts grätsche Luiz den Ball an den rechten Pfosten (64.). Auf der Gegenseite verpasste N'Golo Kante mit einem Schuss aus kurzer Distanz die Entscheidung (73.) – Wes Morgans Bein verhinderte den Einschlag. Victor Moses vollendete noch zum 3:0 nach feinem Doppelpass mit Nathaniel Chalobah (80.), der per Hacke in den Strafraum vorlegte. Leicester spielte 15 bis 20 Minuten gut mit, war aber sonst mindestens eine Klasse schwächer. Der Meister muss aufpassen, nicht in den Abstiegskampf zu geraten.

Claudio Ranieri (Trainer Leicester): "Wenn du gegen eine Mannschaft wie Chelsea spielst, musst du konzentriert sein. Aber wir haben heute Fehler gemacht. Das erste Gegentor war nach einer Ecke, das zweite war einunglücklicher Abpraller. Und das dritte haben wir kassiert, als wir aufgemacht haben. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn der Ball zum 1:2 nicht an den Pfosten oder ins Tor gegangen wäre."

Antonio Conte (Trainer Chelsea): "Wir haben eine sehr gute Leistung in der ersten Halbzeit gezeigt mit hoher Intensität und guten Pässen in Richtung der Stürmer. Das Team hat die Bälle gut zurückerobert. Ich bin zufrieden mit meinen Spielern. Ich sah an der Seitenline nicht ruhig aus, weil ich den englischen Fußball kenne. Eine 2:0-Führung reicht vielleicht nicht,"

Nicht nur Jürgen Klopp ist stets mit Leib und Seele an der Seitenlinie dabei. Auch Antonio Conte würde am liebsten noch selbst auf dem Feld stehen.

Beide Mannschaften liefen in diesem Duell mit einem Trauerflor auf. Das gibt es auch nicht alle Tage für zwei unterschiedliche Todesfälle. Während der thailändische Besitzer der Foxes, Vichai Srivaddhanaprabha, dem Team eine Binde wegen des verstorbenen Königs Bhumibol anordnete, trauerten die Blues um die an Krebs verstorbene Mutter des Brasilianers Willian.

Auch im vierten Auswärtsspiel konnte der amtierende Meister Leicester City keinen Punkt einheimsen - das passierte zuletzt den Blackburn Rovers (1995/96), ebenfalls ein Überraschungsmeister damals. Zudem kassierte das Team bereits 13 Gegentore. In der gesamten Vorsaison waren es nur drei Niederlagen insgesamt und 19 Gegentore in der Fremde.