FC Liverpool | Jürgen Klopp analysiert Meisterrennen gegen Manchester City und Tottenham

Die Mission von Jürgen Klopp beim FC Liverpool hat historische Dimensionen, der erste Meistertitel seit 29 Jahren ist das Ziel. Nun zeigt sich: Je näher das Team dem Gipfel kommt, desto steiniger wird der Weg. Manchester City ist nur noch drei Punkte zurück, Tottenham liegt auf der Lauer. "Das ist keine Überraschung", sagt Klopp zu und gibt in der aktuell "schweren Situation" eigene Fehler zu.

Jürgen Klopp - FC Liverpool

Fotocredit: Imago

Es herrscht wahrlich kein Mangel an brisanten Themen an der Anfield Road, ganz im Gegenteil: Zwei Spiele ohne Sieg, Sticheleien gegen seine Person von West-Ham-Coach Manuel Pellegrini, die Snowgate-Affäre, die immer länger werdende Verletztenliste, der heiße Atem der Verfolger aus Manchester und Tottenham, das anstehende Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern - man muss annehmen, dass Jürgen Klopp schon gar nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht.
Klopp ist allerdings ein Trainer, der damit umzugehen weiß. Und so verweist er nach dem 1:1 bei West Ham United erst einmal auf die Fakten.
West-Ham-Coach Pellegrini konnte sich allerdings einen Seitenhieb auf Klopp nicht verkneifen. "Klopp ist gewohnt, durch Abseitstore zu gewinnen", stichelte der Chilene. Liverpools 1:0-Führung entstand nach einer klaren Abseitsposition und weckte Erinnerungen an Klopps 3:2-Erfolg mit Borussia Dortmund im Champions-League-Viertelfinale 2013 gegen den FC Malaga mit Pellegrini auf der Bank.
Klopp wird's ziemlich egal sein, zu einem echten Problem könnte aber die lange Liste verletzter und angeschlagener Spieler werden. "Ich beschwere mich nicht darüber. Das ist ein Fakt und keine Ausrede für irgendetwas", betonte Klopp nach der Partie gegen West Ham. Trent Alexander-Arnold, Dejan Lovren, Joe Gomez und Alex Oxlade-Chamberlain werden noch wochenlang fehlen.

Millner und van Dijk beißen auf die Zähne

"Ich weiß nicht, wo die Verletzungen oder Krankheiten herkommen", so Klopp. Denn mit Innenverteidiger Virgil van Dijk, der "drei oder vier Tage außer Gefecht war und dabei vier Kilogramm an Gewicht verloren" habe, musste der LFC-Teammanager einen Verteidiger aufstellen, der alles andere als fit war.
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West Ham United - FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

Mittelfeld-Ass James Milner sei ebenfalls erkrankt aufgelaufen. "Millie ist in Eigenregie nach London gereist, weil er etwas Infektiöses hat. Das ist natürlich alles andere als perfekt."
Klopp musste auf die prekäre Situation im Kader reagieren. Die Wechsel, die er dabei vorgenommen habe, hätten extrem viel verändert. Zu viel, wie der 51-Jährige offen zugab:
Gut für die Spannung in der Liga. Manchester City ist dank des jüngsten 3:1-Erfolgs gegen Arsenal auf Schlagdistanz herangerückt, Tottenham Hotspur ist nach dem 1:0-Sieg gegen Newcastle United nur noch fünf Zähler von den "Reds" entfernt.

"Tottenham zu 100 Prozent drin im Meisterrennen"

"Vor fünf bis acht Wochen haben wir noch von einem Zweikampf gesprochen. Jetzt kommt Tottenham von hinten näher. Die 'Spurs' mussten zwischenzeitlich eine sehr knifflige Situation überstehen und haben das brillant gemacht. Für mich ist Tottenham zu 100 Prozent drin im Meisterrennen", zollte Klopp dem Londoner Klub höchsten Respekt. Trainer Mauricio Pochettino mache ein großartigen Job.
Klopp ließ keinen Zweifel daran, dass die neue Konstellation mit zwei aussichtsreichen Rivalen im Kampf um den Titel die Lage für seine Mannschaft verschärft. "Wenn du am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben stehen willst, musste mit sehr viel härteren Situation klarkommen als mit der, in der wir heute stecken. Das ist die Wahrheit."

"Uns geht es gut und alles ist in Ordnung"

Die Worte dürften vor allem an seine Profis gerichtet gewesen sein, doch für die Journalisten hatte der Star-Coach eine vielsagende Message:
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