Manchester City - FC Liverpool: Vincent Kompany und Torlinientechnik sorgen für Riesenwirbel

Jürgen Klopp und sein FC Liverpool verloren beim Tabellendritten Manchester City das erste Premier-League-Spiel der laufenden Spielzeit. Mit vier Punkten Vorsprung auf die "Skyblues" bleibt der LFC souveräner Tabellenführer in England. Nach der Partie gab es dennoch reichlich Grund zur Aufregung für den deutschen Teammanager.

Ein rüdes Foul im Mittelfeld von City-Verteidiger Vincent Kompany an Liverpool-Stürmer Mo Salah versetzte Klopp auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Aufruhr.

"Ich mag Vincent Kompany wirklich gerne", leitete der 51-Jährige ein, "aber wie um alles in der Welt ist das keine Rote Karte? Er ist der letzte Mann und steigt da so ein. Wenn er Mo Salah da noch mehr trifft, fällt er für den Rest der Saison aus." Kompany hatte nach einem unvorsichtigen Pass von Mitspieler John Stones zur rettenden Grätsche am Mittelkreis angesetzt, dabei Ball aber auch den Mann mit der offenen Sohle gespielt. Eine Grätsche, die schlimme Folgen für den gefoulten Ägypter hätte haben können, wie Klopp weiter ausführte.

"Er wollte die Situation klären und ist ein Risiko eingegangen. Ich bin der Meinung, wenn Mo Salah am Standbein getroffen wird und nicht im Sprung über ihn, dann hätte Kompany ihn verletzt. Das wissen wir alle und wir denken jetzt anders über ihn. Er bleibt ein netter Junge, aber einer, der eine schlechte Entscheidung traf."

Die zuweilen etwas liberalere Regelauslegung in der Premier League brachte den Ex-BVB-Coach dann so richtig auf die Palme:

Kompany hatte für sein Einsteigen die Gelbe Karte gesehen und sich anschließend wenig einsichtig gezeigt.

Ein Punkt, der für Klopp zwangsläufig für eine Notbremse und damit die Rote Karte spricht: "Jeder weiß doch was in der Situation passiert wäre, wenn Mo alleine durchgewesen wäre."

Den ersten Aufreger einer extrem taktisch geführten Partie im Etihad Stadium hatte es wenige Minuten zuvor gegeben. Nach einem Steilpass von Salah auf Sadio Mané war der Senegalese frei im Strafraum durch und schob den Ball mit dem rechten Fuß an den linken Pfosten. Den Abpraller schnappte sich John Stones und "klärte" selbigen auf unkonventionellem Wege. Der Verteidiger schoss seinen Keeper Ederson am Elfmeterpunkt an, von wo die Kugel in Richtung eigenes Tor sprang und die Linie vermeintlich schon überquert hatte, bevor Stones den Ball von selbiger kratzte.

Der Unparteiische gab den Treffer nicht - klar, denn seine Armbanduhr meldete sich nicht. Auf der Animation im Stadion war anschließend zu sehen, dass der Ball noch mit 1,2 Millimeter (Aussage Jürgen Klopp) die Linie kratzte und somit nicht komplett im Tor der Citizens war. Im Internet sorgte die Szene dennoch für Empörung, obwohl sie den Einsatz der Torlinientechnik rechtfertigte.

Grund war die Art der Anzeige auf der Leinwand und im TV, bei dem der Schatten des Balles die Torlinie bereits komplett überschritten hatte.