Transfer-Check: Ousmane Dembélé vom FC Barcelona zum FC Liverpool?

"Dembélé ist auf dem Markt? Oh. Dann bin ich interessiert." Schon im Mai bekannte Klopp auf einer Pressekonferenz, dass er sich durchaus vorstellen könne, den französischen Nationalspieler unter Vertrag zu nehmen. Was der Teammanager der "Reds" damals im Scherz sagte, könnte nun Realität werden. Zumal Klopp als Bewunderer der fußballerischen Fähigkeiten Dembélés gilt.

Die Ablösesumme freilich wäre happig. Bei seinem Wechsel von Borussia Dortmund nach Barcelona im vergangenen Sommer wurden 105 Millionen Euro fällig, die sich mit Bonuszahlungen sogar auf 147 Millionen erhöht haben sollen. Die kolportierten 98 Millionen Euro, die nun im Raum stehen, kommen da fast günstig daher. Was aber Gründe hat.

Dembélé hat sich in Barcelona, wie zuvor schon in Dortmund, den Ruf eines "enfant terrible" erarbeitet. Erst in der vergangenen Woche blieb er dem Training der Katalanen angeblich wegen einer Magen-Darm-Erkrankung fern, ohne dies dem Trainerteam vorher mitzuteilen. Daraufhin suspendierte ihn Trainer Ernesto Valverde für das Ligaspiel gegen Real Betis. "Vielleicht hilft ihm das", befand Teamkollege Gerard Piqué. Dembélé sei schließlich "jung und hat ein unglaubliches Potenzial". Man müsse ihm Zeit geben.

Möglicherweise ist dies ab Januar dann die Aufgabe von Klopp. Dass der Teammanager sich überhaupt mit dem Gedanken trägt, Dembélé ins Team zu holen, hat aus Sicht der "Sun" vor allem einen Grund: Liverpool hofft, sich mit dem Flügelstürmer den entscheidenden Vorteil zu verschaffen, um die erste Meisterschaft seit 1990 an die Anfield Road zu holen.

Dafür ist man offenbar bereit, einen vereinseigenen Transferrekord aufzustellen. Bislang ist Virgil van Dijk der teuerste Liverpool-Profi. Der Innenverteidiger kam im Sommer für rund 86 Millionen Euro vom FC Southampton zum LFC.

Eurosport-Prognose: Die Ausnahmeklasse Dembélés ist trotz aller Eskapaden unbestritten. Klopp könnte genau der Trainertyp sein, der den Youngster auch in Sachen Professionalität auf Kurs bringt. Gelingt dies, könnte Dembélé tatsächlich zu einem Faktor werden im Titelrennen mit Manchester City, Chelsea, Tottenham und Arsenal. Dazu kommt, dass der französische Nationalspieler drauf und dran ist, seinen letzten Kredit in Barcelona zu verspielen. Wechsel-Wahrscheinlichkeit im Winter: 30 Prozent