Jürgen Klopp nach Liverpool-Sieg sauer: "Könnte kotzen, wenn ich das höre"
Update 24/01/2020 um 14:19 GMT+1 Uhr
Der FC Liverpool feierte am Donnerstagabend mit dem 2:1-Sieg gegen Wolverhampton den 14. Erfolg in Serie. Die Reds sind damit seit 40 Ligaspielen ungeschlagen und haben in der Premier League bereits einen gewaltigen Vorsprung. Sie liegen nun schon 16 Punkten vor dem Tabellenzweiten Manchester City. Trotzdem war Liverpool-Trainer Jürgen Klopp nach dem Sieg sauer.
Der Grund? Ein Journalist von "BT Sport" sagte nach dem Match, dass Klopp mit den Reds nun sogar einige Spiele verlieren und dennoch Meister werden könne. Doch davon wollte der Star-Trainer überhaupt nichts hören. Das sichtbar gezwungene Lachen wich in Sekundenbruchteilen von Jürgen Klopps Gesicht. Die steile These des Interviewers hatte beim Teammanager des FC Liverpool einen Nerv getroffen.
Der Deutsche könne sich, so der Mann mit dem Mikrofon, bei 16 Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger ja sogar sechs Pleiten leisten und würde immer noch Meister der Premier League werden. Zu viel für Klopp, der nach einem anstrengenden 2:1-(1:0) Sieg bei den Wolverhampton Wanderers am Donnerstag noch geladen war. Er reagierte genervt:
Ich verstehe zu 100 Prozent, worüber Sie sprechen. Aber es ist vorbei, wenn es vorbei ist. Nicht davor. Warum sollten wir daran denken? Allein die Aussage: 'Sie können sechs Spiele verlieren' - ich könnte kotzen, wenn ich das höre ehrlich gesagt. Lassen Sie uns einfach weitermachen, das wird schwierig genug.
Klopp ist "stolz" auf sein Team
Keine Niederlage in 23 Saisonspielen. Es fällt schwer, da nicht an den ersten Meistertitel der Reds seit 1990 zu glauben. Klopp hat aber auch Recht. Sein Team gewinnt die Spiele, weil es bei den Spielern im Kopf stimmt - nicht, weil sie keine Fehler machen. "Die Jungs sind Menschen", sagte Klopp bei der "BBC", während er mit der Hand eine Wellenbewegung machte:
Es ist nicht so, dass wir ein Tor kriegen und sagen: 'kein Problem'. Es gab Momente, in denen wir beeindruckt waren.
Zum Beispiel nach dem Gegentor durch Raul Jimenez (51.), nachdem Liverpools Kapitän Jordan Henderson (8.) die Gäste in Führung gebracht hatte. Die Wanderers erspielten sich viele gute Chancen und Reds-Torwart Alisson musste im zweiten Durchgang gleich mehrfach eingreifen. Trotzdem war Klopp "stolz", wie er sagte, weil jeder "hart geackert" hätte, damit Roberto Firmino (84.) sie in der Schlussphase alle mit einem Traumtor erlösen konnte.
Klopp beschwört die Kämpfermentalität
Zusammenfassend stellte der Coach klar: "Wir streben nicht nach Perfektion, sondern nach einer perfekten Reaktion. Wir kämpfen uns in schwierigen Situationen zurück, die Jungs haben das toll gemacht." Der 52-Jährige beschwört die Kämpfermentalität auch, weil er genau weiß, was in den nächsten Tagen ansteht.
Am Sonntag ist Liverpool in der vierten Runde des FA Cups beim Drittligisten Shrewsbury Town gefordert, am Mittwoch geht es im Liga-Nachholspiel gegen West Ham United und vier Tage später kommt der FC Southampton an die Anfield Road. "Das ist hart. Wir müssen Lösungen finden für die verschiedenen Spiele. Lasst uns daran arbeiten", forderte Klopp: "Dann sehen wir weiter." Auf Rechenspiele, so viel ist klar, hat er nämlich keine Lust.
Klopp wisse nicht mal mehr genau, wie groß der Vorsprung in der Liga von Liverpool sei: "Ich musste nachfragen, wie viele Punkte wir vorne sind, das ist die Wahrheit. Ich habe es in der Woche wirklich vergessen, bei der Anzahl der Spiele habe ich nicht darüber nachgedacht."
(mit SID)
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