FC Arsenal: Heilsbringer Ödegaard soll munitionsarmen Gunners neues Pulver liefern
Um den einstigen Spitzenklub FC Arsenal ist es aktuell nicht gut bestellt. Mit einem blamablen 0:2 bei Aufsteiger FC Brentford starteten die Gunners in die neue Saison - und das, obwohl bereits 85 Millionen Euro in neue Spieler gesteckt wurden. Um nicht nachhaltig in der Versenkung zu verschwinden, nehmen die Londoner nun noch mehr Geld in die Hand: Martin Ödegaard kommt fix von Real Madrid.
Martin Ödegaard im Trikot des FC Arsenal
Fotocredit: Getty Images
Tiefe Furchen hatten sich auf Mikel Artetas Stirn breitgemacht, als der spanische Trainer des FC Arsenal am vergangenen Freitag mitansehen musste, was seine Mannschaft auf dem Brentforder Rasen veranstaltete.
In der Offensive gänzlich uninspiriert führten die Gunners ihren berühmten Spitznamen ad absurdum, hinten luden sie den Aufsteiger, bei dem lediglich zwei Akteure mit Premier-League-Erfahrung (zusammen 18 Minuten) aufwarteten, zum Toreschießen ein.
0:2 hieß es am Ende aus Sicht der Nordlondoner, der Fehlstart in die neue Spielzeit war perfekt.
Dabei hatten sich Arteta und sein Arbeitgeber so viel vorgenommen, um die enttäuschende Vorsaison, die Arsenal ohne Qualifikation fürs internationale Geschäft abschloss, in Vergessenheit geraten zu lassen. Fast 85 Millionen Euro investierte der Verein in drei Neuzugänge, allein Abwehrspieler Ben White war den Verantwortlichen satte 60 Millionen Euro wert.
Ödegaard kommt fix für 35 Millionen Euro
Trotz der finanziellen Aufwendungen droht dem einstigen Spitzenklub, der noch vor einigen Jahren regelmäßig in der Champions League vertreten war und 2003/04 mit einer der vielleicht besten Mannschaften der englischen Fußballgeschichte für Aufsehen gesorgt hatte, der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit – Manchester City, Manchester United, der FC Chelsea, Liverpool und Tottenham sind längst vorbeigezogen, auch Leicester City schickt sich mehr und mehr an, langfristig erfolgreicher zu sein.
Um der Versenkung zu entfliehen, soll es nun einer richten, der bereits in der Rückrunde der Vorsaison leihweise das Arsenal-Trikot trug: Martin Ödegaard wechselt diesmal fest von Real Madrid in die englische Hauptstadt.
Das bestätigten beide Vereine am Freitag. Die Ablösesumme für den 22 Jahre alten Angreifer soll bei 35 Millionen Euro liegen.
Auch ein neuer Torwart kommt
Darüber hinaus gaben die Gunners am Freitag die Verpflichtung von Torhüter Aaron Ramsdale vom zweitklassigen Sheffield United bekannt.
Der 23-jährige Engländer wechselt für kolportierte 28 Millionen Euro plus Bonuszahlungen in die englische Hauptstadt.
Ramsdale soll dem zuletzt in die Kritik geratenen Bernd Leno Konkurrenz machen. Zum Heilsbringer soll jedoch Ödegaard avancieren.
Der Nationalmannschaftskollege von BVB-Star Erling Haaland hatte bei den Königlichen in Spanien zum Saisonstart nicht mal eine Rückennummer erhalten - ein Umstand, der zuvor aufgetretenen Abwanderungsgerüchten zusätzlichen Zunder gab.
Ödegaard mit 20 Pflichtspielen für Arsenal
Doch was verspricht sich Arsenal von Ödegaard? In der zweiten Hälfte der abgelaufenen Saison war der 22-Jährige in 20 Pflichtspielen zum Einsatz gekommen, agierte zumeist hinter den Spitzen im offensiven Mittelfeld. Zwei Tore und zwei Vorlagen standen letztlich zu Buche, bevor Ödegaard zwischenzeitlich nach Madrid zurückkehrte.
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Martin Ödegaard und Mikel Arteta (r.)
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Real hatte Ödegaard im Januar 2015 als 16-Jährigen aus Norwegen geholt und zunächst mit einem Vertrag bis Juni 2021 ausgestattet. Das vermeintliche Wunderkind setzte sich bei den Königlichen jedoch nie durch und bestritt lediglich acht Spiele in der ersten Mannschaft.
Sein Vertrag in Madrid wäre noch bis 2023 gelaufen, bei Arsenal unterschrieb Ödegaard jetzt angeblich bis 2025.
Arsenal zufrieden mit Ödegaard
In den vergangenen Jahren hatte Ödegaard auf Leihbasis beim SC Heerenveen, bei Vitesse Arnheim sowie bei Real Sociedad San Sebastian und zuletzt bei Arsenal gespielt.
Den Einfluss, den Ödegaard beispielsweise während seiner Leihe bei Real Sociedad aufs Spiel nahm, übte er bei Arsenal zwar nur bedingt aus, dennoch waren die Engländer insgesamt sehr zufrieden mit ihrem Kurzzeit-Angestellten.
Der technisch versierte Schöngeist, der im Baskenland seinerzeit von der spanischen Presse als "Magier" gefeiert wurde, soll dem Spiel mehr Kreativität verleihen, Chancen generieren und Arsenal weniger ausrechenbar machen. All das, was dem Team gegen Brentford völlig abging.
Arteta: "Beeindruckend, wie er auf den Platz geht"
Arteta, der als großer Fan Ödegaards gilt, könnte dabei zum X-Faktor werden. Er weiß um die Qualitäten des Youngsters und sparte nicht mit Lob: "Es ist beeindruckend, wie er auf den Platz geht. Er will immer den Ball haben", sagte der Übungsleiter Ende März dieses Jahres.
Er ergänzte: "Wir waren alle etwas erstaunt, weil er so schüchtern wirkt. Aber sobald er auf dem Platz steht, ist er ein starker Charakter, der es liebt, Fußball zu spielen. Er ist sehr intelligent und ist imstande, ein Spiel zu lesen."
Aussagen, die bei Ödegaard auf Gegenliebe stießen, auch er fand ausschließlich positive Worte für Arteta. "Er ist unglaublich, ich kann so viel von ihm lernen", schwärmte der Offensivmann. "Ich muss nur meine Ohren spitzen und ihm zuhören. Er ist einfach fantastisch."
Ödegaard wie Özil?
Vielleicht liegt in Artetas Vertrauen der Schlüssel für eine erfolgreiche Ödegaard-Zukunft. Der ehemalige Arsenal-Profi hat im Gegensatz zu Ex-Real-Coach Zinedine oder nun Carlo Ancelotti einen echten Plan mit dem Skandinavier und stattet ihn mit den Freiheiten aus, die er für sein Spiel benötigt. Ein Hauch von Mesut Özil also.
Ob Ödegaard wirklich der Heilsbringer wird, den die Fans sich erhoffen, ob er derjenige ist, der den eigentlich so stolzen Klub aus der Tristesse befreit, bleibt abzuwarten.
Viel tiefer als am vergangenen Freitag können die Sorgenfurchen bei Arteta ohnehin nicht mehr ausfallen.
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Quelle: Perform
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