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Drei Dinge, die bei FC Liverpool gegen FC Arsenal auffielen: Ramsdale treibt Klopps Reds zur Verzweiflung

Pascal Steinmann

Update 10/04/2023 um 22:13 GMT+2 Uhr

In einem spektakulären Topspiel trennen sich der FC Liverpool und der FC Arsenal 2:2 (1:2). Überragender Mann an der Anfield Road war Gästekeeper Aaron Ramsdale, der seine Mannschaft mit mehreren herausragenden Paraden vor der Niederlage rettete und Mo Salah und Co. zur Weißglut und Verzweiflung trieb. Für die Reds und Trainer Jürgen Klopp verschärft sich die Krise. Drei Dinge, die auffielen.

Aaron Ramsdale trieb Mo Salah und die Reds im Spitzenspiel zur Verzweiflung

Fotocredit: Getty Images

Am Ende trauerte der FC Liverpool den vergebenen Chancen nach.
Obwohl die Reds am Sonntagabend an der Anfield Road nach nur 28 Minuten 0:2 zurückgelegen hatten, fühlte sich das 2:2 (1:2) für Jürgen Klopp und Co. schlussendlich nach zwei verlorenen Zählern an. "Die Frage stellt sich, wie man das Spiel mit den Chancen, die wir hatten, nicht gewinnen kann", ärgerte sich der Coach nach dem Spektakel.
Dabei war die Antwort auf die Frage recht eindeutig: Arsenal-Schlussmann Aaron Ramsdale hatte die Reds mit zahlreichen herausragenden Paraden in der Schlussphase zur Weißglut getrieben und das Unentschieden für den Tabellenführer der Premier League in den letzten Minuten festgehalten.
Während die Gunners durch das Remis an der Spitze wieder stärker unter Druck geraten, droht der FC Liverpool die Champions League mehr und mehr aus den Augen zu verlieren.
Drei Dinge, die bei Liverpool gegen Arsenal auffielen.

1. Ramsdale treibt Salah und Co. zur Weißglut

Ibrahima Konaté konnte es nicht fassen. Der Reds-Innenverteidiger hielt sich die Hände vor das Gesicht und blickte ungläubig durch Stadionreihen.
Wenige Sekunden zuvor, in der fünften Minute der Nachspielzeit, hatte der Franzose die Riesenchance zum Siegtreffer für Liverpool. Doch mit seiner vierten überragenden Parade kratzte Aaron Ramsdale den Abschluss des 23-Jährigen noch von der Linie und rettete dem FC Arsenal damit einen Punkt.
"Wenn du Meister werden willst, brauchst Du einen überragenden Keeper. Und den haben die Gunners", analysierte der einstige Nationaltorhüter René Adler nach der Begegnung bei "Sky".
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Mit einer sensationellen Rettungstat bewahrt Aaron Ramsdale Arsenal vor dem Ausgleich

Fotocredit: Getty Images

In der ersten Halbzeit noch kaum gefordert, lief der englische Nationalkeeper im zweiten Durchgang zur Hochform auf. Als die Gastgeber den Druck erhöhten und die Gunners immer tiefer in die eigene Hälfte drängten, trieb der 24-Jährige Mohamed Salah und Co. ein ums andere Mal zur Verzweiflung.
"Es hat Spaß gemacht, heute zu spielen", schwärmte Ramsdale bei "Sky": "Es gibt keine besseren Spiele als solche wie heute, bei denen für beide Mannschaften so viel auf dem Spiel steht."
Nach 57 Minuten wehrte er einen Schlenzer von Mohamed Salah glänzend ab und verhinderte den frühen Ausgleich des LFC. In der Schlussphase behielt er dann im Eins-gegen-eins mit Angreifer Darwin Nunez die Nerven (81.). "Wir mussten uns auf die großen Defensivmomente verlassen, vor allen Dingen von Aaron", konstatierte Trainer Mikel Arteta.
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Aaron Ramsdale wurde in Anfield zum "Man of the Match" gekürt

Fotocredit: Getty Images

Gegen den Ausgleich von Roberto Firmino war Ramsdale dann zwar machtlos (87.), doch die Schlussoffensive der Mannschaft von Jürgen Klopp zerschellte abermals an Ramsdale. Erst lenkte er einen weiteren Abschluss von Salah mit den Fingerkuppen um den Pfosten, dann krönte er seine überragende Vorstellung mit der Wahnsinnstat gegen Konaté.
"Leider haben wir keine drei Punkte eingefahren, aber zumindest haben uns meine Paraden geholfen", freute sich Ramsdale nach dem Kracher an der Anfield Road. Die Belohnung: Ein wichtiger Zähler im Meisterkampf mit Manchester City – und die Trophäe als "Man of the match."

2. Van Dijks Böcke verschärfen Klopps Krise

Jürgen Klopp wollte es nicht ansprechen, zu häufig war Virgil van Dijk in den zurückliegenden Wochen von verschiedenen Seiten angezählt worden.
"Die Flanke war gut, aber Gabriel Jesus sollte den am Ende trotzdem nicht bekommen", kritisierte der Stuttgarter, ohne den Namen seines Abwehrchefs in den Mund zu nehmen. Doch die finale Schuldfrage war offensichtlich.
Nach einer Flanke von Gabriel Martinelli baute der Niederländer, der nur 33 Prozent seiner Zweikämpfe gewann, keinen Körperkontakt zum Angreifer auf, verlor den Brasilianer völlig aus den Augen und ließ ihm an der Fünfmeterlinie viel zu viel Raum.
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Virgil van Dijk machte in Anfield erneut eine unglückliche Figur

Fotocredit: Imago

Ohne Gegenspieler hatte Gabriel Jesus keine Mühe, den Ball zum 2:0 für den Tabellenführer über die Linie zu drücken (28.).
Deutlicher als Klopp wurde Landsmann Adler, der van Dijk bei "Sky" in die Pflicht nahm: "Es gibt einen Spieler in der Box und den musst du decken."
Schon beim Führungstreffer durch Gabriel Martinelli zwanzig Minuten zuvor hatte van Dijk eine unglückliche Figur gemacht (8.). Einen tiefen Ball von Martin Ödegaard spielte er dem Flügelflitzer stümperhaft in die Beine, Martinelli nutzte die Gelegenheit eiskalt und ließ seinem Landsmann Alisson keine Chance.
"Ein bisschen Slapstick", wie der Liverpool-Trainer den Gegentreffer in seiner Gänze analysierte: "Wir hätten die ersten beiden Tore natürlich nicht kassieren sollen."
Denn der Fehlstart des Champions-League-Siegers von 2019 war verantwortlich dafür, dass sich die Krise der Reds trotz der bärenstarken zweiten Halbzeit verschärfte und die Mannschaft um Kapitän Jordan Henderson auch im fünften Pflichtspiel in Folge ohne Sieg blieb.
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Jürgen Klopp war nach dem 0:2 früh im Spiel bereits bedient

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Dennoch wertete der frühere BVB-Trainer die Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel als einen Schritt in die richtige Richtung: "Aus meiner Perspektive pusht uns das. Es ist ein Anfang."
Der Zug in Richtung Königsklasse scheint – auch aufgrund eklatanter Abwehrböcke – trotzdem längst abgefahren.

3. Anfield-Fluch bringt Arsenal unter Druck

Nach 28 Minuten sah es so aus, als würde der Negativlauf in Liverpool endlich enden. "Ich habe die erste Halbzeit sehr genossen", schwärmte Arteta nach dem Spektakel von der Anfangsphase: "Wir haben mit viel Mut, einer guten Organisation und hoher Qualität gespielt."
Auch Torwart Ramsdale lobte den "exzellenten Beginn", in dem sich Arsenal die schwarze Serie bei der Mannschaft von Jürgen Klopp nicht anmerken ließ. Doch dann holte die Gunners der nicht enden wollende Fluch in Anfield gnadenlos ein.
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Der FC Arsenal konnte seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in Anfield gewinnen

Fotocredit: Getty Images

Seit mehr als zehn Jahren gewann der FC Arsenal in der Premier League nicht mehr an der Anfield Road. Damals, beim 2:0 (1:0) im September 2012, erzielte ein gewisser Lukas Podolski ein Tor und bereitete ein weiteres vor. Mittelfeldspieler Mikel Arteta kassierte im Team von Arsené Wenger eine Gelbe Karte.
Seither sind die Gunners in Anfield glück- und erfolglos, zuletzt gewann der FC Liverpool sechs Duelle in Serie und erzielte dabei immer mindestens drei Treffer. Auch 3871 Tage nach dem letzten Dreier in Anfield blieb Arsenal der wichtigen Sieg im Meisterkampf nicht vergönnt.
"Wir haben das Momentum und viele Bälle in den falschen Räumen verloren", analysierte der Spanier bei "Sky" die zweite Halbzeit, war schließlich sogar glücklich über das Unentschieden: "Man muss den Punkt mitnehmen. Wir haben viele Chancen zugelassen."
Durch den Zähler verringerte sich der Vorsprung zu Manchester City auf sechs Punkte – die Citizens haben zudem ein Spiel weniger absolviert als der Hauptstadtklub. Acht Spiele vor Saisonende steigt der Druck auf den FC Arsenal.
Trotz des Dämpfers wollten sich die Londoner ihren Optimismus nicht nehmen lassen - im Gegenteil: "Ein Punkt ist deutlich besser als keiner", brachte es Ramsdale knapp auf den Punkt. Wie sein Torhüter lenkte auch Trainer Arteta den Fokus auf das Positive: "Wenn wir so wie in der ersten Halbzeit spielen, werden wir viele Spiele gewinnen."
Die Mentalität eines Champions.
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