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Erling Haaland debütiert für Manchester City - zwei Tore und ein Klapps von Chef Pep Guardiola

Marc Hlusiak

Update 08/08/2022 um 09:30 GMT+2 Uhr

Mit einem Doppelpack bei seinem Premier-League-Debüt führt Erling Haaland Manchester City im Alleingang zum 2:0-Sieg bei West Ham United. Während der Ex-BVB-Star selbst höchst perfektionistisch haderte und Papa Alf-Inge auf der Tribüne jubelte, versuchte Trainer Pep Guardiola vergeblich, den Hype um den Norweger zu bremsen. Ein Blick auf Haalands Debüt in England - mit einem Schönheitsfehler.

Guardiola scherzt: Haaland "hätte ihnen ins Gesicht geschlagen"

Interviews mit Erling Haaland, das werden deutsche Kollegen bestätigen, sind häufig nicht sehr ergiebig und können für den Interviewenden zuweilen sehr fordernd sein.
Der Norweger ist bekennender Fan kurzer, oft wenig gehaltvoller Antworten, weshalb man besser eine ganze Hand voll Fragen bereithält, sollte man dem Stürmerstar in der Mixed-Zone begegnet.
Haalands erstes Interview bei "Sky Sports" nach seinem äußert erfolgreichen Liga-Debüt für Manchester City, in dem er beim 2:0-Sieg im Londoner Olympiastadion gegen West Ham United erzielte, passte genau in oben beschriebenes Bild. Zehn Fragen in 2:15 Minuten - man kennt das hierzulande.
Dass der Fragesteller dabei auch noch den Hüter der guten Sitten spielen musste, als Haaland eine vergebene Chance mit dem Satz "a bit shit" beschrieb, verlieh dem Schauspiel aber eine amüsante Note.
"Achte auf deine Sprache, du kannst das hier nicht sagen", wies der Journalist Haaland freundlich in die Schranken. Das Wort "Shit" ist in England verpönt, darf eigentlich nicht ausgestrahlt werden. Der 22-Jährige antwortete mit "Oh, sorry. Shit!" und tappte so gleich zweifach in die Schimpfwortfalle.

Haaland der Pefektionist

Was neben dem Platz noch amüsant bis holprig wirkt, klappt auf dem Feld dafür umso besser - wenn auch noch nicht perfekt. Haaland ist Perfektionist und wusste genau, dass er gut und gerne drei, vier Tore in seinen ersten 78 Premier-League-Minuten hätte erzielen können. Immerhin gab er insgesamt fünf Torschüsse ab. Noch arbeite man aber noch an der Feinabstimmung mit den Kollegen, die eben "nur" zwei Mal perfekt funktionierte.
In der 35. Minute steckte Ex-Dortmunder Ilkay Gündogan perfekt auf Ex-Dortmunder Haaland durch in den Sechzehner. Der Norweger legte sich den Ball in vollem Tempo vorbei an West-Ham-Keeper Alphonse Areola, bevor er durch dessen Arme zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte er höchstpersönlich zum 1:0 (36.) und jubelte wie einst in Dortmund nach seinem Doppelpack gegen PSG im Champions-League-Viertelfinale 2020 in Zen-Pose.
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Erling Haaland bejubelt einen Treffer gegen PSG

Fotocredit: Getty Images

Nach dem Seitenwechsel war es Kevin De Bruyne, der Haaland den Ball perfekt durch die Kette steckte, ehe der Stürmer eiskalt mit dem linken Fuß aus 14 Metern halbrechter Position ins lange Eck schoss.
"Es war ein guter Start. Da gibt es nicht viel zu sagen. Einfach ein guter Start", wertete Haaland seinen Auftritt nach Spielende dennoch irgendwie zufrieden. Die Chemie mit den Teamkollegen sei noch nicht perfekt, aber das werde schon noch besser werden, da mache er sich keine Sorgen.

Vater Alf-Inge kommt gerade rechtzeitig

Wie gut die Chemie zwischen Gündogan und einem Sohn bereits jetzt ist, hätte Papa Alf-Inge Haaland beinahe verpasst.
Erst kurz vor dem 1:0 schaffte es der ehemalige City-Spieler auf die Tribüne und strahlte dann bis zu seinem verfrühten Abgang in der 85. Minute durchgehend zufrieden, hie und da in Jubelpose. "Es ist gut für ihn, dass er beide Tore gesehen hat", befand Sohn Erling später mit einem Augenzwinkern.
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Erling Haaland (r.) trifft zum 2:0 für Manchester City gegen West Ham United

Fotocredit: Getty Images

Der 49-Jährige machte zwischen 2000 und 2003 45 Spiele und erzielte als defensiver Mittelfeldspieler drei Tore für die Skyblues. Damals aber noch unter anderen Voraussetzungen, denn Unterstützung von wohlhabenden Scheichs aus Katar hatte der Traditionsverein damals noch nicht.

Pep Guardiola bremst den Hype

Mittlerweile aber ist Manchester City ein Weltklub und Haaland hat gute Chancen, in den kommenden Jahren das Gesicht des Vereins zu werden. Das weiß auch Trainer Guardiola, der nach dem Spiel jedoch wenig Lust darauf hatte, Lobeshymnen auf den 22-Jährigen anzustimmen. Deshalb rückte der Katalane demonstrativ einen anderen Spieler in den Mittelpunkt.
"Es war vom gesamten Team eine hervorragende Leistung, aber ganz besonders von Kyle Walker", meinte Guardiola, der dem Matchwinner bei dessen Auswechslung in der 78. Minute neben einem kurzen Handshake auch einen anerkenndenden Klapps auf den Po mit in Richtung Auswechselbank gab, anschließend aber wohl darauf bedacht war, den medialen Hype um Haaland etwas zu bremsen.
Gelungen ist ihm das nicht wirklich, wie ein Blick in die englischen Gazetten zeigt. "HAA LA LAND!", titelte "The Sun". "Wie das Lamm vor der Schlachtbank" habe West Ham gegen Haaland gewirkt, schrieb die "Daily Mail". Und der "Telegraph" meinte: "Erling Haaland macht sofort Eindruck - auf und neben dem Platz".
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