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Nächste Packung für Jürgen Klopp: FC Liverpool geht gegen die Wolverhampton Wanderers unter

Eurosport
VonEurosport

Update 04/02/2023 um 19:29 GMT+1 Uhr

Die Krise des FC Liverpool verschärft sich immer weiter. Am Samstag gingen die Reds 0:3 beim Tabellen-18. Wolverhampton Wanderers unter. Bereits nach zwölf Minuten lag das Team von Trainer Jürgen Klopp 0:2 zurück. Joel Matip hatte zunächst ins eigene Tor getroffen, kurz erhöhte Craig Dawson. Liverpool rannte im zweiten Durchgang an - und kassierte schließlich durch Ruben Neves noch einen Treffer.

Schwere Zeiten für den FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

Von Beginn an lief es nicht für Liverpool: Julen Lopeteguis Wolves zeigten früh, wer das Spiel in der Hand haben sollte, nämlich die Hausherren. Schon die ersten Chancen gehörten ihnen mit Cunha (3.) und Sarabia (4.), und so dauerte es nicht lang, da fiel auch der erste Treffer. Nach einem überlegt eingeleiteten Angriff kam Hee-Chan Hwang rechts im Sechzehner an den Ball. Sein Schusswinkel schien zunächst zu steil, doch Joel Matip fälschte an den Pfosten ab, von wo das Spielgerät zum 1:0 ins Tor trudelte (5.).
Viel zu durcheinander wirkte das gesamte Spiel der Reds, die keinen Zugriff fanden. Einen ersten ernsteren Versuch entschärften Rayan Ait Nouri und Craig Dawson seelenruhig (9.). Auf der anderen Seite, bei Wolverhampton, wirkte jeder Angriff brandgefährlich – und immer wieder war Matheus Cunha dabei, dem Liverpool vor allem im Mittelfeld zu viel Platz ließ. Aber auch als Cunha nach einem Freistoß an der Grundlinie rechts an der Strafraumkante stand, war das der Fall: Der Brasilianer war viel zu frei. Seine Flanke fand Dawson, der per Kopf seinen ersten Treffer im Debüt und das 2:0 für Wolverhampton besorgte (12.).
In der Folge kam Liverpool besser ins Spiel, wirkte nicht mehr vollkommen kopflos. Ideen- und lustlos sah es dennoch aus. Erst nach zwanzig Minuten wurde es mal gefährlich vor dem Wolverhamptoner Tor. Mohamed Salah, der sein 200. Premier-League-Spiel für Liverpool machte, zog mal ab – doch der Schuss ging aus halbrechter Position über das Tor (20.). Wolverhampton ließ dagegen nicht locker und erzielte fast noch das dritte Tor in der ersten Halbzeit. Matheus Nunes hatte freie Bahn, als er von halblinks aufs Tor zulief und abzog. Alisson parierte zwar, löste aber nur weitere Schussversuche aus. Den dritten Versuch durch Cunha hatte der Liverpooler Schlussmann dann sicher (24.). So machte Wolverhampton weiter das Spiel, suchte sich immer wieder Wege Richtung Liverpooler Tor, doch die Wolves wurden nicht mehr ganz so gefährlich wie in der ersten halben Stunde.
Kurz vor der Halbzeitpause meldete sich Liverpool mal wieder, dieses Mal sogar etwas gefährlicher: Aus vollem Lauf durchs Zentrum zog Darwin Nunez etwa fünf Meter vor dem Strafraum ab. Der Schuss ging nur knapp am Tor vorbei (45.+1) – und sollte eine Vorahnung von dem sein, was da in der zweiten Hälfte auf Wolverhampton wartete.
Wie verwandelt kamen die Reds aus der Kabine. Andrew Robertson, Trent Alexander-Arnold und Darwin Nunez schoben immer wieder nach vorne und setzten Salah und Cody Gakpo deutlich besser in Szene als zuvor. Besonders in der 50. Minute brannte es im Wolverhamptoner Strafraum. Nach einem Angriff über links mit Robertson kam Naby Keita zentral vor dem Tor zum Abschluss, den Maximilian Kilman halb mit dem Bauch, aber auch mit dem linken Ellbogen blockte. Der VAR schaltete sich nicht ein, um einen möglichen Strafstoß anzuzeigen (50.).
Eine Viertelstunde dauerte das Liverpooler Dauerfeuer, bis Lopetegui zu Spielerwechseln als Mittel der Wahl griff, den Spielfluss zu unterbrechen. Raul Jiménez und Joao Moutinho kamen für Cunha und Pablo Sarabia (60.). Gerade Moutinhos Einwechslung sollte sich noch bezahlt machen. Mitten in die Druckphase hinein gewann er in der eigenen Hälfte den Ball und startete mit einem schönen Pass nach rechts auf Adama Traoré einen perfekten Konter. Traoré lief bis an die Grundlinie, bediente von dort Rúben Neves, der den Ball konzentriert und eiskalt an Alisson Becker vorbei ins Tor einschob (71.). Damit war die Sache klar. Liverpools Bemühungen rissen zwar nicht ab, waren aber von deutlich niedrigerer Qualität. Statdessen waren es die Wolves, die kurz vor Schluss noch fast das 4:0 machten. Jiménez' Abschluss vor Alisson war allerdings zu schwach (88.). So macht Wolverhampton einen kleinen Sprung in der Tabelle zunächst auf den 15. Platz, während Liverpool mit dieser Niederlage gegen den Abstiegskandidaten seit vier Spielen auf einen Sieg wartet.

Die Stimmen:

Jürgen Klopp (Trainer Liverpool): "Ich stehe hier wieder und habe keine Erklärung für die ersten 15 Minuten, es tut mir leid. Am Ende haben wir 0:3 verloren, weil sie mit dem Treffer in dieser Halbzeit vielleicht das erste Mal die Mittellinie überschritten haben. Aber das ist richtig so, weil du in einem Premier-League-Spiel nichts verdient hast, wenn du so beginnst. Wir müssen das sofort im nächsten Spiel verändern. Everton hat heute gewonnen, sie sind gut drauf, also müssen wir uns wieder beweisen. Im Moment bin ich so enttäuscht und sauer auf die ersten fünfzehn Minuten, ich kann es nicht in Worte fassen."
Alisson Becker (Torwart Liverpool): "Es ist wie in den anderen Spielen: Wir spielen einfach nicht konstant über die 90 Minuten, wir sind nicht fokussiert und kämpfen nicht. Die Leistung der zweiten Halbzeit war ein Schritt nach vorn, das waren zwei komplett unterschiedliche Seiten in der ersten und zweiten Hälfte. Wir müssen das für das nächste Spiel mitnehmen, die Chancen, die wir haben, nutzen und aufhören, unnötige Tore zu kassieren. Ich weiß nicht, was passieren muss, dass wir aufwachen. Wir kommen her, sagen, wir müssen an uns glauben, aber so zeigen wir uns nicht auf dem Platz. Ich sage nicht, dass ich uns nicht vertraue, dass wir davon nicht zurückkommen können. Ich bin einfach nur enttäuscht vom heutigen Spiel. Wir müssen weiter arbeiten."
Craig Dawson (Torschütze und Debütant Wolverhampton): "Natürlich ist das ein großartiger Start. Es war eine tolle Teamleistung der Jungs, wir haben diese Woche hart gearbeitet. Der Ball ist gut gefallen und ich hab noch ein bisschen Kraft dahinter gebracht. Zum Glück ging er rein. Das war ein tolles Spiel der Jungs. Das Team ist sehr eng beieinander, hoffentlich können wir die Leistung so halten wie heute. Wir stehen noch am Anfang, aber wir nehmen jeden Tag, wie er kommt. Wir genießen diesen und gehen dann zurück an die Arbeit."

Das fiel auf:

Die zwei Gesichter des Liverpool FC – symptomatisch für diese Saison. Einem Abstiegskandidaten so viel Raum, besonders im Mittelfeld, zu lassen und selbst unsortiert und ideenlos zu wirken kann nicht der Anspruch sein. Völlig andere Welt dann aber in der Viertelstunde nach Wiederanpfiff, als Liverpool wieder furios unterwegs war.

Die Statistik: 8:14

Die zwei unterschiedlichen Hälften spiegeln sich auch in den Torschüssen Liverpools wider. In der ersten Halbzeit waren es acht und damit nur einer mehr als Wolverhampton. Schon zehn Minuten nach der Pause hatten die Reds diesen Wert fast verdoppelt. Am Ende kam Liverpool auf 14 Torschüsse in Halbzeit zwei, auf 22 insgesamt – ein Treffer war aber nicht dabei.

Der Tweet zum Spiel:

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