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Kai Havertz: DFB-Star avanciert beim FC Arsenal zum Schlüsselspieler und straft seine Kritiker Lügen

Marc Hlusiak

Update 22/12/2023 um 13:19 GMT+1 Uhr

Kai Havertz ist angekommen. Nach schwierigen Wochen zu Saisonbeginn findet sich der frühere Leverkusener beim FC Arsenal immer besser zurecht und ist mittlerweile einer der Schlüsselspieler beim Tabellenführer. Trainer Mikel Arteta sprach ihm zuletzt mehrfach öffentlich das Vertrauen aus, Havertz zahlt dieses in beeindruckender Manier zurück. Der "Goldjunge" straft seine Kritiker Lügen.

Arteta lobt Havertz: Würde für uns "in den Krieg ziehen"

Es gibt da dieses Video.
Kai Havertz bei der Cross & Volley Challenge im Rahmen des MLS-Allstar-Games in Washington im Juli. Der deutsche Nationalspieler wartet am Elfmeterpunkt auf Hereingaben von links - und versemmelt eine volle Minute lang jede einzelne.
Kein einziger Treffer in der Skills-Challenge; ein "Kunststück", das vor ihm noch niemandem gelang. Im Internet setzte es Hohn und Spott für den Sommer-Neuzugang der Gunners, der immerhin im anschließenden Spiel gegen die besten Spieler der MLS noch den 5:0-Endstand markierte.
Den Start bei den Nord-Londonern hatte er sich dennoch anders vorgestellt.

Havertz und die Positionsfrage - Artetas klare Antwort

Inzwischen gehört wird der Begriff "Chancentod" nicht mehr mit Havertz in Verbindung gebracht - im Gegenteil. In den vergangenen Wochen lieferte der ehemalige Leverkusener ab, traf in der Liga dreimal in fünf Spielen und netzte auch gegen RC Lens (6:0) in der Champions League. An den ersten zwölf Spieltagen war dem 24-Jährigen wettbewerbsübergreifend nur ein einziger Treffer gelungen.
Dass die Leistungskurve derzeit steil nach oben zeigt, liegt vor allem daran, dass Havertz seinen Platz im System von Trainer Mikel Arteta gefunden hat. Schon beim FC Chelsea wurde der gebürtige Aachener immer wieder Opfer von Trainerexperimenten, wurde herumgeschoben wie eine Schachfigur. Havertz musste im offensiven Mittelfeld, in der Zentrale, Rechtsaußen oder als Mittelstürmer ran, in der Nationalmannschaft kürzlich sogar als linker Verteidiger (!).
"Ich glaube, mittlerweile müssen die Leute generell einfach verstehen, dass ich jemand bin, der sein Ego hinten anstellt und auch für eine Mannschaft und auf einer Position spielen wird, wie es denn gebraucht wird", konterte Havertz die Kritik an der Maßnahme von Bundestrainer Julian Nagelsmann im Spiel gegen die Türkei (2:3) nun im Interview bei "Sky". "Wenn ich spiele, dann gebe ich alles, egal wo. Und ich glaube auch, dass ich das Spiel ganz gut verstehe, so dass ich viele Positionen ausfüllen kann."
Unter Arteta darf Havertz ausschließlich im zentralen offensiven Mittelfeld ran. Die Position, auf der er in Leverkusener zu einem der besten Talente weltweit emporstieg.

Arteta stärkt Havertz: "Bald wird es klick machen"

"Zuallererst muss man Kai wie alle anderen Spieler unterstützen und ihm dann die Mittel und Zeit geben, seine Qualitäten zu entfalten", sagte Arteta vor rund drei Wochen, nachdem Havertz gegen Brentford und Lens jeweils zum 1:0 traf. "Ich denke, dass er das tut. Alles fügt sich zusammen."
Das Vertrauen des Trainers hat Havertz spürbar geholfen, sich beim neuen Klub zu akklimatisieren: "Mir wurde von Anfang an klar gemacht, dass jeder mir die Zeit gibt, um mich gut einzufügen. Und das hat mir einfach ein gutes Gefühl gegeben. Und auch nach zwei, drei schlechten Spielen kam der Trainer zu mir und sagte: 'Hey, alles ist gut, bald wird es klick machen und dann wird es kommen.' Und der Moment kam dann auch."
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Kai Havertz

Fotocredit: Getty Images

Die ersten Wochen und Monate seien nicht seine beste Zeit gewesen, "das Selbstbewusstsein hat darunter das ein oder andere Mal so ein bisschen gelitten", so Havertz. Mittlerweile habe er diese Phase jedoch überstanden und sei so stark, dass er sich "auch aus solchen Tiefen dann wieder herausarbeiten kann".

Arsenal muss zum Angstgegner

Aktuell ist Havertz beim Londoner Traditionsklub eine der tragenden Säulen. Arsenal scheint nahtlos an die letzte Saison, als man sich lange auf Meisterschaftskurs wähnte, vier Spieltage vor Schluss aber Manchester City noch passieren lassen musste, anzuknüpfen. Den Kern des Teams konnte man im Sommer beisammen halten, Granith Xhaka steht als einzig prominenter Abgang in den Büchern.
Die Gunners fügten mit Declan Rice, Jurrien Timber und Havertz drei Spieler hinzu, die das Team punktuell verstärken sollen, ohne das erfolgreiche bestehende Konstrukt zu gefährden. Ein Plan, der bislang aufgeht.
Havertz habe "einen guten Einfluss auf seine Mitspieler und das Team", lobte Arteta vor Kurzem und stellte fest: "Wenn man sich geliebt, respektiert und bewundert fühlt, sind die Dinge viel einfacher. Deine Energie ist besser, deine Körpersprache ist besser." Havertz' Leistungen sorgen mittlerweile auch dafür, dass seine zahlreichen Kritiker immer mehr verstummen.
"Kai ist der Goldjunge", titelt der "Daily Star" in seiner Ausgabe vom Mittwoch. Am Samstag muss der Goldjunge einen Tag vor dem Heiligen Abend zum Topspiel beim ärgsten Verfolger FC Liverpool (18:30 Uhr im Liveticker) ran.
Havertz in der Form der vergangenen Wochen würde die Chancen deutlich erhöhen, dass eine über zehn Jahre andauernde Negativserie reißt. Am 2. September 2012 gewannen die Gunners in der Premier League zuletzt beim FC Liverpool (2:0).
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Nagelsmann lobt Havertz: "Sensationell gut"

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