Jadon Sancho: Neustart beim FC Chelsea - wie der Ex-BVB-Star an der Stamford Bridge zu altem Glanz finden will
Update 06/09/2024 um 00:20 GMT+2 Uhr
Bei Manchester United hatte Jadon Sancho einen schweren Stand, wechselte deshalb leihweise in der vergangenen Rückrunde zu Borussia Dortmund. An alter Wirkungsstätte deutete er erneut sein großes Potential an. Nach langem Hin und Her landete der 24-Jährige nun beim FC Chelsea. Die Blues mit ihrem üppig bestückten Kader brauchen Sancho aber nicht unbedingt - dennoch ist der Wechsel nachvollziehbar.
Sancho bei ManUtd außen vor - ten Hag kommt ihm mit Darwinismus
Quelle: Perform
Für Jadon Sancho ist es wie ein Heimkommen. Denn obwohl der 24-Jährige nie beim FC Chelsea gespielt hat, kennt er den Klub so gut wie kaum einen anderen, die Stadt sowieso. In London ist er geboren.
"Chelsea ist ikonisch", sagte er in seinem ersten Interview beim neuen Klub.
"Meine Idole als Kind waren Didier Drogba und Frank Lampard, und jetzt habe ich die Möglichkeit, wie sie für diesen Verein zu spielen. Das ist ein tolles Gefühl."
Für Sancho dürfte es auch deshalb ein tolles Gefühl sein, weil ihn niemand ausbootet, kritisch beäugt oder loswerden möchte. Bei Manchester United hatte er dieses Gefühl. Dennoch: Bei Chelsea hat es Sancho mit viel Konkurrenz zu tun. Es wartet somit einiges an Arbeit auf den Flügelflitzer, um seine Karriere zu retten.
Sancho ohne Konstanz bei United
Zwischen Sancho und Manchester United passte es nie so richtig. 2021 wechselte er nach vier Jahren im Ruhrpott bei Borussia Dortmund zu den Red Devils und suchte fortan nach seiner Form. Seine Qualitäten als flinker Vorlagengeber, der zudem immer wieder selbst Torgefahr ausstrahlt, schwanden.
In 83 Spielen für ManUnited schoss er lediglich zwölf Treffer, wurde vielfach nur eingewechselt und spielte auch öfter gar nicht.
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Jadon Sancho wechselt von Manchester United zum FC Chelsea
Fotocredit: Getty Images
Zu ihrem Höhepunkt kam die unglückliche Geschichte zwischen beiden Seiten im vergangenen Sommer, als Sancho sich mit United-Trainer Erik ten Hag überwarf und schließlich suspendiert wurde.
Obwohl es mittlerweile eine Aussprache zwischen den beiden gab, ist es für Pete Sharland, Fußball-Experte von Eurosport UK nur logisch, dass Sancho nicht bei United blieb: "Das wäre sicher ein Fehler gewesen."
Im vergangenen Winter wechselte der 23-fache Nationalspieler für eine Halbserie auf Leihbasis zu Borussia Dortmund zurück, wo er während seines ersten Engagements von 2017-2021 für Furore gesorgt hatte.
Sancho beim BVB auf Anhieb wieder wichtig
Zurück in Dortmund erahnte man zumindest, weshalb Sancho damals den nächsten Schritt gehen wollte, als er den BVB einst verließ. Der Engländer deutete abermals sein noch immer großen Potential an und avancierte innerhalb kürzester Zeit zum Stammspieler.
Gleich in seinen ersten beiden Bundesliga-Spielen legte er zwei Treffer auf. Drei Tore schoss er in Liga und Champions League selbst. Der Einzug ins Finale der Königsklasse mit dem BVB gab ihm wieder Selbstvertrauen. "Sie haben mich aus einem Grund verpflichtet", sagte er aus Überzeugung bei der Chelsea-Vorstellung.
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Jadon Sancho bei seiner Vorstellung beim FC Chelsea.
Fotocredit: Getty Images
Dennoch: An der Stamford Bridge ist die Konkurrenz groß. Der neue Trainer Enzo Maresca hat sich offenbar für eine Verpflichtung Sanchos eingesetzt - eine gute Voraussetzung, aber auch nicht mehr.
Konkurrenz bei Chelsea ist gross
Sancho ist Chelseas elfter Neuzugang in dieser Transferperiode. Der Klub hat inklusive verliehener Profis über 40 Spieler unter Vertrag, die Kaderliste platzt aus allen Nähten. Es wird es nicht leicht, dort herauszustechen.
Maresca spielt für gewöhnlich mit einem 4-2-3-1-System und zwei Flügelstürmern. Einer von ihnen könnte Sancho sein, doch die Stammspieler sind derzeit Pedro Neto und Noni Madueke.
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Noni Madueke (L.) und Pedro Neto (2.v.r.) jubeln bei Chelsea.
Fotocredit: Getty Images
Allerdings bieten sich Coach Maresca auf der Außenbahn mit Mykhailo Mudryk, João Felix und Christopher Nkunku namhafte Alternativen zu Sancho.
Was muss der ehemalige Dortmund also tun, um sich an der Stamford Bridge langfristig durchzusetzen? "Ich denke, er muss sicherstellen, dass er auf dem Platz hart arbeitet, was oft ein Kritikpunkt an Sancho war", erklärt Sharland.
"Vor allem muss er wieder zu einer echten und regelmäßigen Torgefahr werden, sei es als Torschütze oder als Assistgeber." Bei Borussia Dortmund habe er dies gezeigt, bei Manchester United nie.
Ex-Chelsea-Profi erhebt Vorwürfe gegen Sancho
Sancho hätte es sich leichter machen können, um wieder zu mehr Spielzeit zu kommen, und in eine schwächere Liga als die Premiere League zu wechseln.
Doch der frühere Mittelfeldspieler des FC Chelsea, Emmanuel Petit, wirft dem 24-Jährigen vor, aus nicht aus sportlichen, sondern finanziellen Gründen nach London gegangen zu sein.
"Jetzt ist er bei einem Verein ohne Konstanz, dem es an Zuversicht und Ergebnissen fehlt. Wenn er nicht für das Geld da ist, wofür denn dann?", fragte er im Interview mit "BetVictor".
Für Sharland ist der Wechsel hingegen nachvollziehbar. Man müsse berücksichtigen, dass "er aus London stammt und als Chelsea-Fan aufgewachsen ist."
Er sei froh, wieder hier in London zu sein, sagte Sancho bei seiner Ankunft. Vielleicht hilft ihm das, um wieder sportlich durchzustarten. Doch wenn er seine Karriere wirklich retten will, ist nicht Nostalgie, sondern harte Arbeit und zählbare Erfolge gefragt.
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Quelle: SID
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