Liverpool nach Pleite gegen Manchester City und Pep Guardiola in der Krise - Florian Wirtz als Sinnbild des Fehlstarts
Der FC Liverpool stolpert aktuell bedenklich durch die Premier League. Die deutliche 0:3-Pleite im Kracher gegen Manchester City war bereits die fünfte Niederlage im elften Spiel, weshalb der Traum von der Titelverteidigung in weite Ferne rückt. Neben Kritik an den Neuzugängen - allen voran Florian Wirtz - sorgt die Spielweise der Reds für Unruhe. Jetzt ist Meistertrainer Arne Slot gefragt.
Slot will nichts vom Titelrennen hören: "Müssen uns verbessern"
Quelle: Perform
Einen besseren Partygast als den FC Liverpool hätte sich Pep Guardiola für sein großes Jubiläum kaum wünschen können.
Zum einen verbindet den spanischen Startrainer, der am Sonntag sein 1000. Spiel als Profitrainer feierte, eine lange Rivalität mit den Reds und ihrem früheren Erfolgscoach Jürgen Klopp.
Was am Sonntagabend aber noch entscheidender war: Der amtierende Meister fand sich gegen Manchester City komplett mit der Rolle des Nebendarstellers ab und überließ den Gastgebern bereitwillig die Bühne.
Der Plan von LFC-Coach Arne Slot dürfte allerdings ganz anders ausgesehen haben. Statt zum Spielverderber zu werden, setzte es für den Niederländer beim 0:3 im Etihad Stadium die nächste Niederlage - und reichlich Kritik.
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Florian Wirtz (vorne) und seine Mitspieler vom FC Liverpool sind nach der 0:3-Pleite bei Manchester City bedient
Fotocredit: Getty Images
Liverpool erntet vernichtende Kritik: "Wirklich erbärmlich"
"Manchmal merkt man einer Mannschaft einfach an, dass sie geschlagen wird. Liverpool ist völlig erschöpft. Sie kommen nicht mehr raus. Das ist wirklich erbärmlich", lautete das Urteil von Ex-Profi Gary Neville bei "Sky Sports".
Roy Keane pflichtete seinem Experten-Kollegen bei: "Liverpool befindet sich in einer Krise. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man Liverpool nicht mehr als Anwärter auf den Meistertitel betrachten."
Ein Blick auf die Tabelle bestätigt die Einschätzung. Die Reds haben nach elf Spieltagen bereits einen Rückstand von acht Punkten auf Spitzenreiter FC Arsenal - und damit genauso viele Zähler Abstand wie auf einen Abstiegsplatz.
Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung rückt nach der fünften Saisonpleite bereits in weite Ferne. "Das Letzte, worüber ich jetzt sprechen sollte, ist der Titelkampf. Wir sollten uns erst einmal auf die Ergebnisse konzentrieren, bevor wir überhaupt daran denken können", sagte Slot.
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Guardiola: Wollten mit dem Meister mithalten
Quelle: Perform
Liverpool: Salah außer Form, Defensive wacklig
Zumal das Topspiel am Sonntag nahezu einem Klassenunterschied glich. Das himmelblaue Starensemble um Erling Haaland und den überragenden Jeremy Doku feuerte doppelt so viele Torschüsse wie Liverpool ab (14:7) und gewann 61 Prozent der Zweikämpfe.
Liverpools blutleerer Auftritt wirft dagegen Fragen auf. "Die Balance im Team bereitet große Sorgen. Mohamed Salah hat seit Saisonbeginn praktisch keine Akzente gesetzt (insgesamt vier Saisontore; Anm. d. Red.) - ein Problem, das sich bereits gegen Ende der vergangenen Saison abgezeichnet hat", erklärt Fußball-Experte Pete Sharland von "TNT Sports".
"Ein weiteres großes Thema ist die Defensive: Ob es an den Neuzugängen liegt oder generell an der fehlenden Stabilität, die Hintermannschaft wirkt weit weniger sicher als früher", so Sharland weiter.
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Erling Haaland (r.) machte den Liverpooler Verteidiger Ibrahima Konate und Conor Bradley zu schaffen
Fotocredit: Getty Images
Wirtz, Isak, Ekitiké: Kater nach Kaufrausch
Dabei hatten die Reds im Sommer auf dem Transfermarkt alles dafür getan, um den zweiten Meistertitel in Folge an die Anfield Road zu holen.
Insgesamt wurden mehr als 480 Millionen Euro ausgegeben - unter anderem für Hugo Ekitiké (90 Mio. Euro/Eintracht Frankfurt), Alexander Isak (150 Mio./Newcastle United) und Florian Wirtz (125 Mio./Bayer Leverkusen).
Gerade Letzterer steht angesichts seiner hohen Ablösesumme aktuell in der Kritik. "Was für eine Geldverschwendung!", skandierten die City-Fans am Sonntag.
Auch nach elf Spieltagen ist der deutsche Nationalspieler noch ohne Scorerpunkt in der Liga. Verunsichern lassen will sich der 22-Jährige davon jedoch nicht.
Wirtz fehlt die Durchschlagskraft
"Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier bin. Ich bekomme Spielzeit und kann meine Aktionen auf dem Platz zeigen", sagte der ehemalige Leverkusener bei "Sky".
Unter Slot hat er noch nicht seine feste Rolle gefunden und musste erneut zwischen Zehn und Linksaußen wechseln, doch Wirtz sieht darin "keine große Umstellung". Wirkliche Akzente setzen konnte er in Manchester allerdings nicht.
"Er ist nicht mehr der zentrale Dreh- und Angelpunkt, wie es in Deutschland der Fall war. Mit der Zeit werden sich seine Leistungen stabilisieren, doch momentan fehlt ihm die Durchschlagskraft, um einem ohnehin schwächelnden Team entscheidend zu helfen", analysiert Sharland.
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Florian Wirtz wartet nach wie vor auf seinen ersten Treffer beim FC Liverpool
Fotocredit: Imago
Slot muss dringend handeln
Es stellt sich daher die Frage, wie Wirtz und Liverpool schnellstmöglich aus der Formkrise herauskommen.
"Slot hat schon einiges ausprobiert, doch nichts scheint zu greifen. Er wirkt derzeit überfordert, das Team neu auszurichten", warnt Sharland.
"Möglicherweise sollte er überlegen, Salah mal draußen zu lassen und von einem 4-2-3-1 auf ein 4-3-3-System zurückzugehen, um defensiv etwas mehr Stabilität zu gewinnen", so der Experte.
Fakt ist: Es besteht dringender Handlungsbedarf, schließlich passt die Rolle des unauffälligen Statisten so gar nicht zum großen Klub von der Mersey.
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1000 Spiele als Trainer: Guardiola erreicht Meilenstein
Quelle: Perform
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