Manchester City: Gianluigi Donnarumma als Lichtblick im Albtraum - Skyblues mit Geistesblitz zwischen den Pfosten

Manchester City hat sich am Deadline Day die Dienste von Gianluigi Donnarumma gesichert. Die Ablöse von 30 Millionen Euro für einen Welttorhüter im besten Alter ist ein Coup - und sorgt für nostalgische Gefühle. Nach einem historisch schlechten Saisonstart träumen die Fans durch Donnarumma vom Ederson-Effekt. Es gibt aber auch Anzeichen dafür, dass auf City noch mehr Kopfschmerzen zukommen.

Emotionaler Donnarumma-Abschied rührt PSG-Fans bei Saisonauftakt

Quelle: Perform

Es war eine Niederlage historischen Ausmaßes.
Trotz einer zwischenzeitlichen 1:0-Führung durch Erling Haaland ging Manchester City am vergangenen Sonntag in Brighton als Verlierer vom Platz (1:2). Drei Punkte nach drei Spieltagen bedeuten Platz 13 in der Premier League - und damit den schlechtesten Liga-Saisonstart in der gesamten Karriere von Pep Guardiola.
Einen Tag später, am famosen Deadline Day, folgte jedoch ein Lichtblick. Für fast schon läppische 30 Millionen Euro verpflichtete City mit Gianluigi Donnarumma einen der besten Torhüter der Welt.
Der Heilsbringer in Zeiten der Not? Nostalgiker malen sich schon die nächsten epischen Showdowns im Meisterschaftskampf aus. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Manchester City: Eine Ära geht zu Ende

Zwischen den Pfosten fand in Manchester zuletzt eine Revolution statt.
Zunächst wurde James Trafford für knapp 31 Millionen Euro von Burnley verpflichtet und dem bisherigen Stammkeeper Ederson vorgezogen. Letzterer schloss sich am Dienstag - nach dem Vollzug bei Donnarumma - schließlich für 11 Millionen Euro dem türkischen Traditionsklub Fenerbahce an.
Damit ging eine achtjährige Erfolgsgeschichte bei den Citizens zu Ende. Gemeinsam mit ManCity gewann Ederson insgesamt 18 Titel, darunter sechsmal die Premier League und einmal die Champions League.
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Ederson hat mit Manchester City ganz groß abgeräumt

Fotocredit: Getty Images

Nur allzu oft war der Brasilianer dabei das Zünglein an der Waage. In den Saisons 2018/19 und 2021/22, in welchen City jeweils mit nur einem Punkt Vorsprung auf den FC Liverpool Meister wurde, glänzte jede einzelne seiner 40 weißen Westen golden.
In insgesamt 276 Ligapartien hielt Ederson seinen Kasten 127 Mal sauber. Mit seiner Quote von 46 Prozent übertrifft er Ikonen wie Peter Schmeichel (310/129/41%) und Edwin van der Sar (313/136/43%). In diese Fußstapfen soll nun der 26-jährige Donnarumma treten.

ManCity nutzt die goldene Chance

Im Gegensatz zu den anderen europäischen Spitzenklubs nutzte City die goldene Chance, einen Welttorhüter im besten Alter zu verpflichten und damit den Grundstein für eine neue Ära zu legen.
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City-Kader zu groß? Guardiola: "Situation nicht einfach"

Quelle: Perform

Zur Erinnerung: Manuel Neuer war bei seinem Wechsel zum FC Bayern einst 25 Jahre alt - und hütet das Tor des deutschen Rekordmeisters auch 14 Jahre später noch als Nummer eins.
Anders als Ederson feierte Donnarumma seine größten Erfolge bereits vor dem Sprung auf die Insel: Triple-Sieger 2024/25, Europameister und Welttorhüter 2021. Doch wendet sich mit seiner Ankunft wirklich das himmelblaue Blatt?

Donnarumma: Welches Risiko City eingeht

Der Grund für seine Degradierung bei Paris Saint-Germain ist schnell erklärt. "Er ist einer der besten Torhüter überhaupt und ein noch besserer Mensch. Aber wir suchten nach einem anderen Profil", erklärte PSG-Trainer Luis Enrique. Was er damit meint?
Der französische Hauptstadtklub will das Geschehen auf dem Rasen dominieren. Strukturiertes Aufbauspiel und viel Ballbesitz - mit durchschnittlich 68 Prozent in der Ligue 1 ging der Plan auch auf. Mit einem Haken.
Da Donnarumma am Ball unter Druck regelmäßig Fehler unterlaufen, griff der Italiener häufig auf weite Abschläge zurück und ging damit das Risiko des Ballverlusts ein. Mit anderen Worten: PSG hätte noch dominanter spielen können.
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Enrique erklärt Donnarumma-Aus: "Anderen Torwart-Typ gesucht"

Quelle: SID

Ein Umstand, der auch in Manchester zum Knackpunkt werden könnte. Bekanntlich setzt Pep Guardiola bei den Skyblues auf einen ähnlichen Ansatz, den Ederson jahrelang ohne Umschweife erfüllte. Riskante Pässe durch das Zentrum und gewagte Dribblings im eigenen Strafraum zählten zu seinem festen Repertoire.
In ungefährlichen Situationen mag Donnarumma ein sicherer Passgeber sein. Die Gelassenheit kommt ihm in der Nähe eines Gegenspielers jedoch abhanden.
Dass er in Manchester einen Freibrief bekommt, ist unwahrscheinlich. "Ich werde niemals meine Überzeugungen hinsichtlich unserer Spielweise ändern", zitierte "The Athletic" einst Guardiola. Donnarumma muss sich also an City anpassen - und nicht umgekehrt.

Manchester City: Im Mittelfeld hakt es

Trotz des Renommees des Neuankömmlings schwingt beim Donnarumma-Deal also auch ein Hauch Risiko mit. Abgesehen davon, dass das eigentliche Problem der Citizens nicht zwischen den Pfosten steht.
Der Kader befindet sich im Umbruch, vor allem in Abwehr und Mittelfeld verlor der zehnmalige Meister langjährige Stützen und Identifikationsfiguren.
Abstimmungsprobleme in der Defensivkette und fehlende Balance im Mittelfeld rund um Neuzugang Tijjani Reijnders und den von einer schweren Verletzung zurückgekehrten Rodri kosteten die Citizens sowohl gegen Tottenham Hotspur (0:2) als auch gegen Brighton & Hove Albion (1:2) wichtige Punkte.
Mit seiner Ausstrahlung und Präsenz bringt Donnarumma womöglich den bitter notwendigen Stabilitätsfaktor mit in die Mannschaft. Doch ein Welttorhüter allein vermag das Ruder nicht herumzureißen.
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Quelle: Perform


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