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Real Madrid sucht Zidane-Nachfolger: Pochettino ist Top-Favorit

Johannes Mittermeier

Update 02/06/2018 um 12:10 GMT+2 Uhr

Drei Champions-League-Triumphe in drei Jahren, dennoch herrscht so etwas wie Totengräberstimmung bei Real Madrid. Trainer Zinédine Zidane findet, dass die Zeichen auf Zeitenwende stehen, er hat seinen gültigen Vertrag einfach gültigen Vertrag sein lassen und ist gegangen. Weil er's kann. Und jetzt? Zwei Italiener und Mauricio Pochettino sind die wahrscheinlichsten Kandidaten auf Zidanes Nachfolge.

Jürgen Klopp und Zinédine Zidane

Fotocredit: Eurosport

Bei Real Madrid rottet sich die Trainerfindungskommission der Post-Zidane-Ära zusammen, an Namen mangelt es nicht, an realistischen Aussichten schon.
Carlo Ancelotti hat in Neapel unterschrieben, Maurizio Sarri verlässt den SSC vermutlich für Chelsea, José Mourinho soll mit Real-Boss Florentino Pérez über Kreuz liegen. Und dass Diego Simeone von Stadtrivale Atlético oder gar Pep Guardiola in den Dienst der "Königlichen" treten, ist ungefähr so wahrscheinlich wie Madrids Einstehen für Kataloniens Unabhängigkeit.
Eurosport.de zeigt, wem welche Chancen eingeräumt werden.

Die Italiener

Massimiliano Allegri (50/Juventus): Vier Doubles in Folge, laut der spanischen Zeitung "Sport" in der Verlosung. Soll sich einen Abgang aus Turin vorstellen können. Nachteil: Allegri ist ein unscheinbarer Typ, somit schwer mit Reals Glitzer-Glamour-Image vereinbar - ähnlich wie Rafael Benítez, der gefeuert wurde, ehe Zidane im Januar 2016 übernahm.
Wer soll neuer Trainer bei Real Madrid werden?
Antonio Conte (48/FC Chelsea): Meister im ersten und Pokalsieger im zweiten Jahr mit den Londonern, unabhängig davon vor dem Aus und deshalb zu haben. Der feurige Conte würde qua Mentalität passen, womöglich braucht das ewig aufgeregte Madrid aber das exakte Gegenteil. Also Gleichmut. Also Sachlichkeit. Also Allegri.

Der Liebling

Guti (41/Real Madrid U19). Von spanischen Medien in den Rang der denkbarsten Lösungen erhoben. Als Aktiver bei Real (1995 bis 2010) ein Favorit des Volkes. Duplizität der Ereignisse: Betreut die Madrider U19, auch Zidane war vor seiner Inthronisation als Chef im Nachwuchs beschäftigt. Guti 2017: "Es wäre dumm zu sagen, dass es kein Ziel ist, die erste Mannschaft zu trainieren."

Die Deutschen

Joachim Löw (58/DFB-Team): Coachte seit Austria Wien 2004 keinen Klub und wird trotzdem ständig genannt, wenn Real oder Bayern eine Vakanz aufweisen. "Es ist gut, dass der DFB mit Jogi verlängert hat", sagt Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff; bis 2022 nämlich. Löw selbst betont: "Einen Wechsel zu Real kann ich völlig ausschließen."
Jürgen Klopp (50/FC Liverpool): Die Sportblätter "AS" und "Marca" haben ihre Leser nach Zidanes geeignetem Erbe befragt; beide Umfragen gewann Klopp, der beim 1:3 gegen Real zwar sein nächstes Europapokalfinale verlor, aber halt auch das dritte binnen sechs Jahren erreichte. Das schindet Eindruck. Für Englands "The Sun" ganz heiß im Kurs.
"Löw und Klopp werden hier hochgeschätzt, sie genießen großartiges Prestige", sagt unser spanischer Eurosport-Kollege Ivan Castello. "Beide hätten allerdings ein Problem mit der Sprache. Als Jupp Heynckes damals Real übernahm, war es durch seine vorherigen Stationen bei Athletic Bilbao und CD Teneriffa anders."

Die Legende

Arsène Wenger (68/ohne Verein): Unvorstellbare 22 Jahre bei Arsenal, jetzt ist Schluss. Wurde viele Male mit den ganz großen europäischen Adressen verbandelt, jedoch mehr in der Blütephase seines Schaffens. Die jüngere Vergangenheit war eher keine Bewerbung. Wenger ist ablösefrei zu haben, aber taugt der besonnene Elsässer für den Umbruch im Spielerkader, der Real bevorsteht?

Der Favorit

Mauricio Pochettino (46/Tottenham Hotspur): Hat eindrucksvoll bewiesen, ein Team aufbauen zu können (Dele Alli, Harry Kane, Christian Eriksen). Bei den "Spurs" nicht am Ende des Weges, seinen Vertrag hat er bis 2023 verlängert, angeblich ohne Ausstiegsklausel. Der Argentinier Pochettino spricht fließend Spanisch - und ist dem Vernehmen nach Madrids Topkandidat.
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Mauricio Pochettino (l.) und Antonio Conte

Fotocredit: Getty Images

Journalist Castello stimmt zu:
Sehr wahrscheinlich läuft es auf Pochettino hinaus, auch wenn wir glauben, dass die Verhandlungen mit Tottenham schwierig werden. In Spanien wurde schon immer gesagt, dass er mal auf Zidane folgt.
Pochettino äußert sich recht kryptisch:
Ich lebe im Hier und Jetzt, es gibt nichts Wichtigeres. Ich genieße das. Was passieren muss, wird passieren.
Der Ex-Profi hat früher für Espanyol Barcelona gespielt und oft genug betont, nie den FC Barcelona trainieren zu wollen. "Sowas hören sie natürlich gerne in Madrid, weil es bedeutet, dass jemand Anti-Barcelona ist", berichtet Castello. "Pochettino sagte sogar, dass er lieber auf seinem Bauernhof in Argentinien arbeiten würde als Barça zu trainieren…"
Allegri, Conte, Guti, Klopp, Wenger, Pochettino: Einer wird's wohl. Sicher ist nur, dass sich Real eine Reise nach Schwalmtal sparen kann - Heynckes hat fertig.
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