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Real Madrid: Zinédine Zidane kehrt als Trainer zurück

VonSID

Update 11/03/2019 um 22:43 GMT+1 Uhr

Das Sensations-Comeback von Zinédine Zidane als Trainer des spanischen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid ist perfekt. Am Montagabend gaben die Königlichen die erwartete Trennung vom bisherigen Chefcoach Santiago Solari bekannt. Dafür übernimmt wieder der 46-jährige Zidane, der Weltmeister von 1998 und einstige Regisseur der Madrilenen, das Kommando. Zidane erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2022.

Zinedine Zidane le 11 mars dernier

Fotocredit: Getty Images

Zinédine Zidane verließ sein geliebtes Real Madrid als dreifach gekrönter König im Sommer unter Tränen - 284 Tage danach ist er als Retter in der Not zurück. Eine Woche nach dem Untergang dieser einst unbeugsamen Elf von Einzelkönnern gegen Ajax Amsterdam (1:4) feuerte der mächtige Präsident Florentino Pérez am Montag Santiago Solari und stellte Zidane als Architekt einer neuen Ära vor.
"Es ist eine große Verantwortung. Es ist großartig, wieder zurück zu sein. Ich liebe den Fußball und habe nicht vergessen, was wir zusammen gewonnen haben", sagte Zidane bei seiner Vorstellung am Montagabend:
Ich bin glücklich, wieder zu Hause zu sein. Ich will daran arbeiten, den Klub wieder dahin zu führen, wo er hingehört.
Schon als Spieler war das Mittelfeld-Genie der Kaiser unter Königlichen gewesen, von der Bank aus führte er Madrid zehn Jahre später zu drei Champions-League-Titeln in Serie und sich selbst in Richtung sportlicher Unsterblichkeit. 2016, 2017, 2018 - dann hatte der Franzose urplötzlich genug. Früher als sein Präsident ahnte der Weltmeister von 1998, dass ein "neuer Impuls" nötig war. Er blieb aus. Nun setzt ihn Zidane ironischerweise selbst.

Zidane mit glänzendem Timing für die Rückkehr

Zidane erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2022. Real kündigte für Montagabend noch eine gemeinsame Pressekonferenz mit Zidane und Perez an. Real gesteht sich damit zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit einen Trainer-Fehlgriff ein. Nach Zidanes Abschied hatte Perez zunächst der Nationalmannschaft Julen Lopetegui entrissen und dies unmittelbar vor dem ersten WM-Spiel in Russland verkündet. Ein Skandal. Und ein Irrtum.
Lopetegui blieb ganze vier Monate, ihm folgte Solari. Der Argentinier hat den Untergang des "Königreiches" Real in der Champions League und einen 12-Punkte-Rückstand in der Liga auf den FC Barcelona zu verantworten. Damit war klar: Auch er ist verbrannt. Der Ajax-Schande waren zwei schmächliche Clasico-Heimpleiten (Liga und Pokal) gegen Barcelona innerhalb von vier Tagen vorausgegangen.
Zidane hingegen hatte mit seinem Abschied ein glänzendes Gespür für Timing bewiesen. Nun ist der Zeitpunkt wieder ideal: Der Verein wird ihm zu Füßen liegen. In dieser Saison ist eh nichts mehr zu retten, die erneute Direkt-Qualifikation zur Champions League sollte dennoch gelingen.

Real Madrid: Gigantische Investitionen erwartet

Im Sommer werden gigantische Investitionen erwartet. Perez ist gefordert wie nie zuvor, will er des Volkes Zorn von sich ablenken. Der Bau-Unternehmer hatte den für viele Anhänger unverzeihlichen Fehler begangen, den Superstar Cristiano Ronaldo ohne ernsthafte Gegenwehr zu Juventus Turin ziehen zu lassen. Der fünfmalige Weltfußballer wurde nicht ersetzt. Real wankte, schleppte sich irgendwie noch durch und zerbarst schließlich gegen eine junge, frische, hungrige Ajax-Mannschaft.
Perez zeigte dies, dass er handeln muss. Verdiente Spieler könnten aussortiert werden, auch Toni Kroos, der deutsche Weltmeister und Strippenzieher, gilt als Streichkandidat. Gareth Bale, für dessen 100-Millionen-Euro-Ablöse wenig Gegenwert kam, und das ewige Talent Isco könnten dem Neuaufbau im Wege stehen. Karim Benzema hat im Sturm seine beste Zeit hinter sich.
Zidane wird Real von der Ronaldo-Fixierung befreien müssen. Denn phasenweise spielt der spanische Rekordmeister immer noch, als stünde da vorne die Allzweckwaffe und müsse nur geladen werden. Diese Zeiten sind vorbei. Die dritte Ära Zidane beginnt.
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