Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Hertha BSC schafft den Klassenerhalt in der Relegation gegen den HSV - Plattenhardt erzielt entscheidendes Tor

David Schunko

Update 23/05/2022 um 23:50 GMT+2 Uhr

Der Hamburger SV muss ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga spielen. Im Rückspiel der Relegation verliert der HSV gegen Hertha BSC mit 0:2 (0:1). Damit schaffen die Berliner trotz der 0:1-Niederlage im Hinspiel doch noch den Klassenerhalt. Dedryck Boyata erzielt das frühe Führungstor (4.), Marvin Plattenhardt schießt den entscheidenden Treffer (63.) und düpiert dabei HSV-Torhüter Daniel Fernandes.

HSV

Fotocredit: Imago

Hertha-Trainer Felix Magath tauschte seine Formation im Vergleich zur 0:1-Hinspielniederlage auf drei Positionen. Santiago Ascacibar sollte nach seiner Gelbsperre der Berliner Mittelfeldzentrale Stabilität verleihen und verdrängte Niklas Stark auf die Bank.
Kevin-Prince Boateng und Stefan Jovetic begannen in der offensiven Dreierreihe anstelle von Maximilian Mittelstädt und Luca Wollschläger. Im Berliner Kasten ersetzte Oliver Christensen abermals Marcel Lotka, der nach seinem Nasenbeinbruch nicht rechtzeitig fit geworden war. Auf der Gegenseite bot HSV-Coach Tim Walter die identische Elf wie im Hinspiel auf.
Welche Einstellung würde Alte Dame nach dem besonders offensiv blutleeren Auftritt aus dem Hinspiel an den Tag legen? Diese Frage beantwortete sich bereits nach vier Minuten: Marvin Plattenhardt brachte eine Ecke an den Fünfmeterraum. Kapitän Dedryck Boyata stieg völlig unbedrängt zum Kopfball und nickte den Ball zur frühen 1:0-Führung in die Maschen (4.). Das 0:1-Handicap vom Donnerstag war somit egalisiert.
Zweikampfhärte, Mut und Zielstrebigkeit - all diese Komponenten brachten die Herthaner in der Anfangsphase auf den Platz. Besonders nach Plattenhardts Halbraumflanken wurde es immer wieder gefährlich vor dem Tor von HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes.
Nach rund einer Viertelstunde kam der HSV zwar zu mehr Spielanteilen. Wirklich zwingend tauchten die Hamburger bis zum Pausenpfiff aber nicht vor dem Berliner Kasten auf. Der umtriebige Lucas Tousart kam für die Hertha noch zu zwei Abschlüssen (31./40.).
Nach Wiederanpfiff erwischten die Hamburger einen schwungvollen Start: einen Distanzschuss von Moritz Heyer ließ Hertha-Torhüter Christensen nach vorne klatschen, ohne dass aber ein HSV-Akteur an den Ball kam (49.). Nachdem Plattenhardt mit einem Schuss auf das kurze Eck die Hamburger Drangphase durchbrach (54.), sorgte selbiger nur neun Minuten später für eine Berliner Ekstase: Der Linksverteidiger zog einen Freistoß mit viel Schnitt ins lange Eck. Heuer Fernandes machte dabei eine unglückliche Figur (63.).
Wutentbrannt rannten die Hanseaten im Anschluss an, ohne aber in ihren letzten Aktionen einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Alte Dame warf sich nun in jeden Zweikampf, und wurde letztlich für einen engagierten Auftritt im Rückspiel mit dem Klassenerhalt belohnt.

Die Stimmen:

Felix Magath (Trainer Hertha BSC Berlin): "Mein Job ist jetzt beendet. Über den Klassenerhalt freue ich mich natürlich. Ein besonderer Dank gilt Fredi Bobic, der den Mut hatte, mich zu holen. Für die Hauptarbeit war Marc Fotheringham verantwortlich. Ich war mehr der Moderator. Ohne Plattenhardt hätte es heute auch nicht geklappt."
Fredi Bobic (Sportvorstand Hertha BSC Berlin): "Was die Jungs heute abgeliefert haben, war überragend. Heute haben wir wirklich als Mannschaft agiert und kaum Fehler gemacht. Wir haben zusammengearbeitet, gerackert, Leidenschaft war da drin.“
Kevin-Prince Boateng (Hertha BSC Berlin): "Es ist wie, als wenn wir Meister geworden wären. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll - Riesenkompliment an alle. Wir haben genau das gezeigt, was wir gebraucht haben. Das war die Hertha, wie wir sie kennen."
Tim Walter (Trainer Hamburger SV): "Wenn man so hart arbeitet wie wir und dann so einen bitteren Moment erleben muss - das haben die Jungs einfach nicht verdient. Ich bin stolz auf meine Truppe und den gesamten Verein. Ich bin genauso wie alle furchtbar enttäuscht."

Der Tweet zum Spiel:

Nachdem der Hertha zwischenzeitlich der Ligaverbleib nicht mehr zugetraut wurde, bewiesen die Routiniers unter der Führung des Kultrainers Felix Magath auf den letzten Metern doch noch Willensstärke und spielen auch in der kommenden Saison in Deutschlands höchster Spielklasse.

Das fiel auf: Plattenhardt als offensiver Heilsbringer

Nachdem die Berliner Hertha für den ideenlosen Auftritt im Hinspiel noch kritisiert worden war, strahlten die Hauptstädter im zweiten Teil der Relegation deutlich mehr Torgefahr aus. Ein Akteur auf Seiten der Berliner stach besonders heraus: Linksverteidiger Marvin Plattenhardt. Seine präzisen Halbfeldflanken auf Ishak Belfodil und Lucas Tousart sorgten stets für Unruhe im Hamburger Strafraum. Der Techniker glänzte nicht nur als Vorbereiter der frühen Berliner Führung, sondern brachte seine Herthaner selbst per Traumfreistoß auf Kurs Klassenerhalt.

Die Statistik: 11

In 14 Duellen zwischen dem Tabellensechzehnten der Bundesliga und dem Drittplatzierten der 2. Bundesliga seit der Wiedereinführung der Relegation hielt der Bundesligist satte elfmal die Klasse. Einzig Fortuna Düsseldorf, Energie Cottbus und Union Berlin schafften als Zweitligisten in den Entscheidungsspielen noch den Aufstieg.
picture

Streich erklärt: Darum nahm der Freiburg-Coach die Medaille ab

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen