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Serie A: AC Mailand gewinnt dank Zlatan Ibrahimovic gegen Inter

Tino Harth-Brinkmann

Update 17/10/2020 um 23:11 GMT+2 Uhr

Der AC Mailand hat am 4. Spieltag der Serie A das Derby della Madonnina gegen Inter Mailand mit 2:1 (2:1) gewonnen. Superstar Zlatan Ibrahimovic brachte die Rossoneri früh auf die Siegerstraße. Der 39-jährige Schwede schnürte einen Doppelpack (13./16.). Romelu Lukaku erzielte auf der anderen Seite den Anschlusstreffer für die Nerazzurri (29.). Der AC Mailand bleibt damit weiterhin ungeschlagen.

Matchwinner im Mailänder Derby: Zlatan Ibrahimovic

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Das 173. "Derby della Madonnina" am vierten Spieltag der Serie A stellte für beide Mannschaften einen wichtigen Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf dar. Beide Mannschaften waren noch unbesiegt und hatten dementsprechend viel Selbstvertrauen.
Das war in der Partie auch sofort spürbar. Die Zweikämpfe wurden von beiden Seiten energisch geführt, die Angriffe mit höchstem Tempo vorgetragen. Und so ließ auch der erste Treffer der Partie nicht lange auf sich warten.
Zlatan Ibrahimovic behauptete sich nach einem Steilpass trotz klarer Geschwindigkeitsnachteile gegen Aleksandar Kolarov und zog den Ball im Strafraum in dem Moment zur Seite, als Kolarov zur Grätsche ansetzte. So traf der Serbe Ibrahimovics Bein und es gab zurecht Elfmeter (12.).
Der Gefoulte trat selbst an – und scheiterte zunächst an Inter-Torwart Samir Handanovic mit einem Schuss in die linke untere Ecke. Doch Ibrahimovic setzte nach und verwandelte den Nachschuss zur 1:0-Führung (13.).
Nur drei Minuten später schnürte Ibrahimovic den Doppelpack. Rafael Leao setzte sich auf der linken Seite durch und flankte punktgenau auf den zweiten Pfosten, wo der 39-Jährige einlief und zum 2:0 einschob (16.).
Inter war durch den Rückstand keineswegs geschockt. Vielmehr folgte anschließend ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften mit offenem Visier nach vorne spielten und zu diversen Torgelegenheiten kamen. Die beste davon auf Inter-Seite nutzte Romelu Lukaku zum Anschlusstreffer. Eine flache Flanke lenkte AC-Schlussmann Gianluigi Donnarumma noch leicht mit der Hand ab. Dadurch stand Lukaku am langen Pfosten frei und musste nur noch 1:2 einschieben (29.).
Fast hätte Lautaro Martínez nach einer Flanke vom Ex-Dortmunder Achraf Hakimi dann sogar den Ausgleich besorgt, doch seine Kopfball-Bogenlampe klärte Simon Kjaer knapp vor der Linie (32.). So ging es mit einer Milan-Führung in die Pause, in der die Spieler nach einer wilden ersten Hälfte Zeit zum Durchschnaufen bekamen.
Die zweiten 45 Minuten boten dann ein gänzlich anderes Bild. Das Spiel war viel zerfahrener, weil beide Mannschaften deutlich mehr Fehlpässe spielten und zudem viele Fouls zogen. Somit war auch die Chancendichte im Vergleich zum ersten Durchgang deutlich geringer.
So dauerte es bis zur 60. Minute, ehe Inter wieder eine gute Chance hatte. Nach einem Chip-Pass von Arturo Vidal setzte Hakimi einen Flugkopfball knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz darauf hielt Kjaer seinen Kopf in einen harten Schuss von Nicolò Barella (62.).
Auf der anderen Seite beschränkten sich die Rossoneri hauptsächlich auf Konter. Beim besten davon verzog der eingewechselte Rade Krunic knapp (73.).
Kurz darauf sah es danach aus, als würde Lukaku einen Elfmeter zugesprochen bekommen, nachdem der Belgier am herauslaufenden Donnarumma hängen blieb (74.). Doch nach Ansicht der Bilder durch den Videoschiedsrichter wurde die Entscheidung aufgrund einer Abseitsstellung von Lukaku zurückgenommen.
Danach schaffte es Inter bis zur Nachspielzeit nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor. Dann allerdings hatte Lukaku noch gleich zwei gute Gelegenheiten. Nach einem Doppelpass mit Martínez tauchte der Stürmer in aussichtsreicher Lage vor dem Tor auf, doch im letzten Moment bekam Theo Hernández noch eine Fußspitze an den Ball (90.+3).
Und mit der letzten Aktion schloss Lukaku nach einem langen Einwurf mit dem Rücken zum Tor stehend per Hacke ab, doch Donnarumma hielt den Ball und damit auch den Sieg fest (90.+5).
Für Milan bedeutete das den perfekten Saisonstart mit vier Siegen aus vier Spielen, während Inter durch die erste Saisonniederlage einen leichten Dämpfer hinnehmen musste.

Die Stimmen:

Stefano Pioli (AC Mailand): "Wir sind zufrieden mit dem Sieg gegen eine Mannschaft, die uns Probleme bereitet hat. Drei wichtige Punkte auch für unsere Fans. Ibra war müde und bat mich, ihn runterzunehmen, aber ich habe ihn nicht ausgewechselt. Zlatan ist ein Champion in allem, ein vorbildlicher Profi, der immer gewinnen will, in allem."
Antonio Conte (Inter Mailand): "Bei beiden Gegentoren sahen wir defensiv schlecht aus. Aber wir hatten die Möglichkeit, auszugleichen und zu gewinnen. Doch heute Abend hatten wir einfach nicht das Glück."

Das fiel auf: Ibrahimovic wie ein junger Hüpfer

Seinen 39. Geburtstag am 3. Oktober verbrachte Zlatan Ibrahimovic in Quarantäne. Eine Woche zuvor wurde beim Schweden der COVID-19-Virus festgestellt. Gleich in seinem ersten Spiel nach der Zwangspause durfte Ibrahimovic wieder von Beginn an auflaufen, obwohl unklar war, wie fit er ist. Der Stürmer zauberte zum Dank eine Fabelleistung auf das Parkett. Ibrahimovic machte Bälle fest, verteilte sie, dirigierte seine Mitspieler und strahlte durchgängig Torgefahr aus. Das manifestierte sich nicht nur in den zwei Toren, sondern auch in einer starken Zweikampfquote. In der zweiten Hälfte tauchte er ein wenig ab, wie es aber die gesamte Mailänder Mannschaft tat. In den letzten Minuten war er stehend K.o. und konnte kaum noch laufen. Am Ende war er dennoch der große Matchwinner.

Der Tweet zum Spiel:

Über den Sieg freuten sich die AC-Spieler nicht allein. Auch Ex-Milan-Star Kaká jubelte über den Sieg und den perfekten Saisonstart für die Rossoneri. Vier Siege aus den ersten vier Spielen gelangen dem AC Mailand übrigens zuletzt in der Saison 1995/96 unter Fabio Capello.

Die Statistik: 4

Mit seinem Doppelpack hat Zlatan Ibrahimovic einen Serie-A-Rekord eingestellt. Es ist bereits sein viertes Spiel mit mindestens zwei Toren seit seinem 38. Geburtstag. Gleiches gelang zuvor nur Silvio Piola. Man darf davon ausgehen, dass sich Ibrahimovic noch vorgenommen hat, alleiniger Rekordhalter zu werden.

Verbalathleten - Der Eurosport-Podcast:

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