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Juventus Turin: Ex-Schalker McKennie startet durch

Peer Kuni

Update 22/09/2020 um 19:19 GMT+2 Uhr

Weston McKennie wechselte im Sommer nach überzeugenden Leistungen vom FC Schalke 04 zu Juventus Turin. Dort hat der 22-jährige US-Amerikaner bei seinem Pflichtspieldebüt auf Anhieb unter dem neuen Trainer Andrea Pirlo überzeugt. McKennie zog im Mittelfeld die Fäden, harmonierte prächtig mit Cristiano Ronaldo. Für Juve kann der Ex-Schalker zum absoluten Glücksgriff werden.

Weston McKennie (rechts neben Leonardo Bonucci) überzeugte bei seinem Debüt für Juventus Turin

Fotocredit: Getty Images

Viel besser hätte es nicht laufen können.
Bei seinem Debüt im Trikot von Juventus Turin stand Weston McKennie etwas überraschend in der Startelf und lieferte sofort viele Argumente für weitere Einsätze.
Während sein Ex-Klub Schalke am 1. Spieltag der neuen Bundesligasaison mit 0:8 beim FC Bayern unterging, gewann McKennie mit der Alten Dame in der Serie A zum Auftakt mit 3:0 (1:0) gegen Sampdoria Genua.
Der 22-jährige US-Amerikaner war dabei überall auf dem Platz zu finden. McKennie fing Bälle ab, gewann Zweikämpfe, leitete Angriff ein und schloss selbst ab. Alles das, was ein Trainer von einem zentralen Mittelfeldspieler sehen will.
Als Krönung seiner guten Leistung war der gebürtige Texaner auch noch entscheidend am vorentscheidenden 2:0 durch Leonardo Bonucci beteiligt, als er nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus am schnellsten schaltete. Seinen Schuss konnte Sampdoria-Keeper Emil Audero nur noch vor die Füße Bonuccis abwehren.

Juventus Turin: McKennie erfüllt sich einen Traum

Juventus hatte sich die Dienste McKennies im Sommer für 4,5 Millionen Euro für ein Jahr gesichert. Nach dem Leihvertrag greift eine Kaufverpflichtung, die laut "SZ" beim Erreichen der Champions League aktiviert wird. Dann müssen die Turiner den 22-Jährigen für 18,5 Millionen fest verpflichten. Mit etwaigen Bonuszahlungen kann das Gesamtpaket noch bis auf 30 Millionen Euro steigen.
Gut investiertes Geld für einen Spieler, der seine große Chance bei einem Topklub nutzen will. "Es ist ein Traum für Juve zu spielen. Es ist eine Ehre, der erste US-amerikanische Spieler in der Geschichte bei Juventus zu sein. Dieses Trikot tragen zu dürfen, mein Land zu repräsentieren und jungen Amerikanern Fußball näherzubringen, macht mich so stolz", sagte McKennie bei seiner Vorstellung.
Stolz hat er bei seinem ersten Pflichtspiel für die Bianconeri auch seinen Coach gemacht. Ex-Superstar Andrea Pirlo, der im Sommer das Ruder vom geschassten Maurizio Sarri übernommen hatte, lobte den Auftritt seines Schützlings, sieht allerdings auch noch viel Luft nach oben:
"McKennie ist körperlich besser als andere, weil er aus Deutschland kommt. Er hat sich gut geschlagen. Im Aufbauspiel kann er sich noch verbessern, da hat er noch einige Dinge falsch gemacht. Aber es war das erste Spiel, das können wir ihm verzeihen", meinte Pirlo.
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Weston McKennie (rechts) im Spiel gegen Sampdoria Genua

Fotocredit: Getty Images

Juventus Turin: McKennie glänzt an der Seite von Ronaldo

Pirlo selbst machte in seinem ersten Spiel auf der Trainerbank übrigens auch eine gute Figur. Nach den Abgängen von Spielmacher Miralem Pjanic (FC Barcelona), Torjäger Gonzalo Higuaín und Weltmeister Blaise Matuidi (beide Inter Miami) – alle bereits jenseits der 30 - vertraute der Weltmeister von 2006 in der Startelf gleich drei Youngstern.
Gegen Sampdoria standen mit Linksverteidiger Gianluca Frabotta (21), Stürmer Dejan Kulusevski (20) sowie McKennie (22) gleich drei Spieler auf dem Platz, die nicht viel älter als 20 Jahre sind. Mit Arthur (24/FC Barcelona) saß ein weiterer Neuzugang, der auch im Zentrum zu Hause ist, dagegen 90 Minuten auf der Bank.
McKennie agierte gegen Genua auf der Doppelsechs, wie einst Pirlo selbst. Mit Adrian Rabiot (25), ebenfalls ein lauf- und zweikampfstarker Spieler, harmonierte McKennie prächtig und ließ in der Defensive kaum etwas zu. In der Offensive wurde entweder Ballverteiler Aaron Ramsey oder Superstar Cristiano Ronaldo gesucht und zumeist auch gefunden.
"Mit ihm zu spielen, ist eine Ehre. Zu sehen, was er während der Trainingseinheiten macht, wie er sich bewegt und wie er arbeitet, wird mir viele Vorteile bringen", äußerte sich McKennie bei seiner Ankunft in Turin voll des Lobes über Ronaldo.
Doch auch der Portugiese profitiert enorm von McKennies Präsenz. Der 22-Jährige gab dem 35-Jährigen lautstark Anweisungen, die dieser auch annahm. Zudem sorgte McKennie gegen Sampdoria für viele Umschaltmomente durch Ballgewinne – ideal für den torgefährlichen Ausnahmespieler.

FC Schalke 04 wollte McKennie nicht ziehen lassen

"Er ist ein herausragendes Talent", sagte McKennies Ex-Trainer David Wagner bereits vor über einem Jahr bei "Fox Soccer" über den US-amerikanischen Nationalspieler und fügte an: "Auf der Sechs oder Acht hat er die Mentalität, eine echte Arbeitsmentalität, die man braucht. Und er ist auch am Ball mutig."
Der FC Schalke hätte den Texaner, der 2016 aus der Jugend vom FC Dallas in die U19 der Königsblauen kam und 91 Pflichtpartien (fünf Tore, sieben Vorlagen) für die 1. Mannschaft absolvierte, genau wegen dieser Qualitäten auch gerne behalten. Aus wirtschaftlichen Gründen mussten sie ihn aber ziehen lassen. McKennie war in einer schwachen Schalker Saison 2019/20 (Platz 12, 16 Bundesligaspiele in Folge sieglos) einer der wenigen Lichtblicke.
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Weston McKennie stand zwischen 2017 und 2020 beim FC Schalke 04 unter Vertrag

Fotocredit: Getty Images

Ein Lichtblick war McKennie auch für Juve gegen Sampdoria. Spielt er so weiter, wird auch sein neuer Trainer weiterhin viel Freude an ihm haben.

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