AS Rom - José Mourinho demütigt Renato Sanches mit Blitz-Auswechslung: Die verfluchte Karriere des Ex-Bayern
Renato Sanches kommt einfach nicht ins Rollen. Der ehemalige Profi des FC Bayern hat regelmäßig mit Verletzungen zu kämpfen, bei der AS Rom, für die er aktuell auf Leihbasis spielt, ist er maximal ein Lückenfüller. Am Wochenende kam es zur ultimativen Demütigung durch Trainer José Mourinho. Dass der sonst so schlagkräftige Star-Coach im Anschluss nur Mitleid übrig hatte, war sinnbildlich.
Renato Sanches von der AS Rom
Fotocredit: Getty Images
Renato Sanches war der Schock ins Gesicht geschrieben, als er in der 64. Minute seine Rückennummer rot unterlegt auf der Anzeigetafel erblickte.
Ein fragender Blick in Richtung Trainerbank, der vermittelte: "Was? Ich?" Ja, tatsächlich er. Der Portugiese beugte sich seinem Schicksal und trottete mit gesenktem Haupt vom Feld.
Eine Auswechslung nach 64 Minuten ist freilich nichts Besonderes, sondern eher Regel als Ausnahme. Doch in Sanches' Fall kam die Herausnahme einer Demütigung gleich. Denn: Trainer José Mourinho hatte den Mittelfeldmann erst zur Halbzeit gebracht und den Arbeitstag des ehemaligen Bayern-Profis somit nach nur 18 Minuten beendet. Dabei lag weder eine Verletzung noch die Gefahr eines Platzverweises vor.
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Kein Wunder, dass Sanches seinen Coach beim Gang in die Kabine keines Blickes würdigte. Von Erfolg gekrönt war Mourinhos Entscheidung am Ende übrigens nicht. Die AS Rom verlor das Duell mit Serie-A-Überraschungsteam FC Bologna trotzdem 0:2.
Mourinho bittet um Entschuldigung
Mourinho sorgte während seiner Zeit als Trainer bekanntlich immer wieder für Kontroversen, der 60-Jährige ist charakterlich eckig und kantig. Das hat ihn erfolgreich gemacht, dieser Umstand brachte ihm den Beinamen "The Special One" ein. Mourinho ist stets meinungsstark, wortgewandt, schlagfertig. Es gibt nur wenige Dinge, die ihm ferner liegen als ein öffentliches Zu-Kreuze-Kriechen.
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José Mourinho wechselte Renato Sanches nach 18 Minuten aus
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Nach der Sanches-Erniedrigung tat Mourinho aber genau das. "Ich möchte mich öffentlich bei Renato entschuldigen", richtete Mou bei "DAZN" demütige Worte in Richtung seines Landsmannes. "Das war zu hart. Ich habe das in meiner Trainer-Karriere erst drei- oder viermal getan, das ist nicht einfach."
Das Mitleid eines Mannes, der in der Regel kein Erbarmen kennt – es war sinnbildlich für Sanches' Karriere, die derzeit einmal mehr in einer Sackgasse steckt. Der Europameister von 2016 war erst im Sommer auf Leihbasis von Paris Saint-Germain in die Ewige Stadt gewechselt. Bis dato kommt er - auch aufgrund von ständigen Muskelproblemen - gerade einmal auf neun Pflichtspieleinsätze (ein Tor).
Mourinho: "Wir können es nicht verstehen"
Schon im September, kurz nach Sanches' Ankunft in Rom, hatte Mourinho über die Verletzungsanfällig seines Neuzugangs geklagt. "Sein Einsatz ist immer fraglich. Und es ist schwer zu verstehen, warum er immer verletzt ist", rätselte Mourinho und ergänzte: "Erst Bayern, dann PSG – und jetzt sind wir ratlos. Wir können es nicht verstehen."
Tatsächlich sah sich Sanches während seiner Karriere, die so verheißungsvoll bei Benfica und in der Nationalmannschaft begonnen hatte, immer wieder mit Verletzungen konfrontiert. Sie fungieren als Bremsklotz und als Grund für die Leistungsschwankungen.
Nach seinem viel beachteteten Transfer zum deutschen Rekordmeister, der vor sieben Jahren 35 Millionen Euro für das damalige Top-Talent locker machte, wurde Sanches seinen Vorschusslorbeeren nur selten gerecht.
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Renato Sanches (FC Bayern)
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Nach einer enttäuschenden Leihe zu Swansea City (August 2017 bis Juni 2018) und einem weiteren gescheiterten Anlauf in München zahlte der OSC Lille 2019 immerhin noch 20 Millionen Euro für den Edeltechniker. Ein Schritt der sich für alle Seiten auszahlen sollte.
Bei den Nordfranzosen überzeugte Sanches über weite Strecken, nach der Saison 2020/21 zeichnete er mitverantwortlich für den sensationellen Gewinn der französischen Meisterschaft vor Dauer-Dominator PSG.
Sanches bei PSG ständig verletzt
Sanches schien wieder im Konzert der großen mitzumischen, es hielten sich hartnäckige Gerüchte über ein mögliches Engagement beim FC Liverpool. Stattdessen zog es ihn nach Paris, wo er an der Seite von Kylian Mbappé, Neymar und Lionel Messi spielte – beziehungsweise wegen diverser Verletzung nicht spielte. "Ich weiß, dass es ein bisschen kompliziert ist, es ist ein bisschen frustrierend, weil es schwer ist, gut zu spielen, wenn man von Verletzungen zurückkehrt", ließ Sanches seinerzeit verlautbaren.
Der Wechsel in Italiens Hauptstadt sollte seine Karriere wieder in Schwung bringen, stattdessen folgte am vergangenen Wochenende die womöglich größte Demütigung in Sanches' Achterbahn-Laufbahn. Gibt es einen Ausweg aus der Misere?
Kürzlich wurde Sanches angedichtet, er habe einen Medizinmann konsultiert, um seiner Verletzungsanfälligkeit entgegenzuwirken. Eine Meldung, die der mittlerweile 26-Jährige entschieden auf der Plattform "X" dementierte. Er habe niemals auf einen Wunderheiler gesetzt, vielleicht habe er aber mal den Verdacht geäußert, dass ein Fluch auf ihm liege.
Man kann ihm derlei Mutmaßungen wahrlich nicht verdenken.
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