Mats Hummels wechselt nach Italien zur AS Rom: Warum der Transfer des Ex-Weltmeisters für beide Seiten Sinn macht

Mats Hummels hat sich für AS Rom und die Serie A entschieden, das Sommer-Wechseltheater ist beendet. Seit Juli war der Innenverteidiger vereinslos und permanent durfte spekuliert werden, wohin es den Weltmeister von 2014 zieht - und wo er überhaupt einen Vertrag bekommt. Für den 35-Jährigen ist es nach 442 Bundesliga-Spielen die erste Station im Ausland. Warum der Transfer Sinn macht.

Da tauchte er plötzlich am Flughafen in Fiumicino auf. Mit schwarz getönter, runder Sonnenbrille, akkurat gebürsteter Surferfrisur und einer Locke, die ihm in die Stirn fiel.

Mats Hummels grinste, während er durch die Flughafenhalle schlenderte, die Aufmerksamkeit genoss er. Ciao, eccomi qui. Hallo, hier bin ich. "Forza Roma!", rief er den Fans zu. Mats Hummels spielt fortan bei der AS Rom.

Lang war spekuliert worden, wohin es den 2014er-Weltmeister zieht, ob er überhaupt noch einen Klub findet. Brighton & Hove war im Gespräch, San Sebastián, Bologna.

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Am Ende wurde es die Roma. Die Hauptstädter können Unterstützung gut gebrauchen. Sie sind mit zwei Unentschieden und einer Niederlage in die neue Saison gestartet, stehen kurz vor den Abstiegsrängen.

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Mats Hummels bei seiner Ankunft in Rom

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Hummels in Rom: Mehr Varianz in der Abwehr

Den Saisonbeginn einen Stolperstart zu nennen, wäre fast etwas beschönigt ausgedrückt. Das 0:0 zuletzt gegen Juventus Turin war schon beinahe eine Erleichterung. Davor verlor die Roma bitter 1:2 gegen Empoli. Prompt verpflichtete man Mario Hermoso, der zuletzt bei Atlético Madrid spielte.

Da würde man doch Hummels nicht mehr brauchen, war sogleich die Annahme. Doch die Roma geht auf Nummer sicher.

Trainer Daniele de Rossi sagte nach Hummels‘ Ankunft: "Nach einem problematischen Start sind wir jetzt komplett und besitzen mehr Physis und Technik. Das hilft bei Balleroberung, Kontrolle und schnellem Umschalten."

De Rossi ist Fan von schnellem Ballbesitzfußball. Und obwohl Hummels nicht mehr zu den Schnellsten seiner Zukunft gehört, ist er weiter einer der technisch Stärksten. Mit ihm könnte de Rossi von der Vierer- auf die von ihm präferierte Dreierkette umsteigen.

Mats Hummels nach seinem Wechsel zu AS Rom

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Rom: Bereit für die Europa League

Iacopo Erba, Redakteur bei Eurosport Italien, beschreibt die Bedeutung des Neuzugangs für die Roma: "Trotz seines Alters macht der Deutsche seine körperlichen Defizite durch sein außergewöhnliches Stellungsspiel, seine Erfahrung und seine Gewohnheit, auf höchstem internationalem Niveau zu spielen, weitgehend wett."

In der vergangenen Champions-League-Saison hat er laut dem Datendienstleister "Opta" die meisten Bälle hinter die gegnerische Abwehrkette gespielt. 133 an der Zahl. Die Nominierung für die Vorauswahl des Ballon d'Or zeigt, wie sehr er international geschätzt wird.

Mario Hermoso spielte zuletzt bei Atlético Madrid.

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Für die Europa League, in der die Giallorossi unter anderem auf Tottenham, Athletic Bilbao und Eintracht Frankfurt trifft, wären die beiden mehr als nur kostengünstige Alternativen für die Abwehr.

In der Nacht auf Donnerstag lief die Meldefrist an die UEFA ab. Mit Hummels war die Roma also gerade noch rechtzeitig dran.

Hummels zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Vor drei Monaten stand Hummels mit dem BVB noch im Champions-League-Finale. Nun will er sich mit der Roma aus dem Tabellenkeller der Serie A kämpfen und in der Europa League ums Weiterkommen spielen.

"Die Roma hat sich zum Ziel gesetzt, eine Mannschaft aufzubauen, die vielleicht schon in diesem Jahr in die Champions League zurückkehren kann", sagt Eurosport-Experte Erba.

Dass Hummels vor dem Karriereende noch das Abenteuer Ausland mitnehmen möchte, ist nachvollziehbar. Seine Erfahrungen beim FC Bayern, Borussia Dortmund und aus dem Nationalteam können helfen. Die internationale Bühne hätte er mit der Europa League. Gleichzeitig steht für ihn nicht allzu viel auf dem Spiel.

Laut "Bild" soll er 2,5 Millionen Euro plus Boni verdienen. Sein Einjahresvertrag verlängert sich offenbar, sobald er mehr als die Hälfte aller Spiele bestreitet. Eine schöne Motivation. Und Hummels dürfte nicht gekommen sein, um nur auf der Ersatzbank im Olympiastadion Platz zu nehmen- dazu sind Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Klasse zu groß.

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