FC Chelsea folgt Manchester United ins FA-Cup-Finale

Die Rollen waren von Beginn an klar verteilt: Chelsea übernahm das Zepter und bestimmte die Begegnung, Southampton beschränkte sich auf die Verteidigung des eigenen Sechzehners. Trotz der Überlegenheit kamen die "Blues" jedoch zu selten zu gefährlichen Abschlüssen – ein Lattentreffer von Willian (6.) war die beste Gelegenheit im 1. Durchgang.

Entsprechend wenige Höhepunkte gab es lange Zeit für die Zuschauer im Wembley: Southampton stand zu tief, um Akzente im Spiel nach vorne zu setzen; Chelsea fehlten die Lösungen gegen das kompakte gegnerische Abwehrbollwerk. Die Partie schleppte sich bis zum Pausenpfiff.

Nach Wiederanpfiff schlug Chelsea jedoch prompt zu. Keine Minute war gespielt, ehe Olivier Giroud an vier Verteidigern wie an Slalomstangen vorbeizog und die Kugel über die Linie stocherte (46.). Ein sehenswerter Treffer, der belebend auf die Partie wirkte. Zunächst verpasste Eden Hazard den Treffer zum 2:0 (49.), im Anschluss zeigte sich jedoch Southampton mutiger.

Chelsea agierte in der einen oder anderen Szene bemerkenswert passiv und zog den Gegner zurück ins Spiel. Southampton drückte, Chelsea schaltete früh in den Verwaltungsmodus. Die beste Aktion der "Saints" war ein wuchtiger Flachschuss von Nathan Redmond (72.). Erst ab der 76. Minute stärkte Antonio Conte mit Pedro und Álvaro Morata wieder die Offensive – Wechsel, die sich auszahlten.

Kaum im Spiel, sorgte Morata nach einer punktgenauen Flanke von César Azpilicueta per Kopf für die Entscheidung – 2:0 (82.)! Southampton hatte in der Folge beim Pfostentreffer durch Charlie Austin Pech (83.), auf der Gegenseite verpasste Morata kurz darauf seinen zweiten Treffer (84.). Eine turbulente Schlussphase, die für die Magerkost im 1. Abschnitt entschädigte. Allerdings wachte Southampton zu spät auf, Chelsea zog ohne zu glänzen ins Finale des FA Cups ein.

Antonio Conte (Trainer FC Chelsea): "Das Wichtigste war, das Finale zu erreichen. Das ist das zweite FA-Cup-Endspiel in Folge für uns, das freut mich für unsere Fans. Sie haben uns in dieser Saison immer angefeuert, in schwierigen und in guten Zeiten."

Über das Ergebnis der Partie werden sich insbesondere die Verantwortlichen beim FC Burnley gefreut haben. Mit Chelsea und Manchester United stehen zwei Mannschaften im Finale des FA Cups, die sich bereits über den Liga-Wettbewerb für das internationale Geschäft qualifizieren.

Entsprechend zieht der Tabellensiebte der Premier League in die Qualifikationsrunde zur Europa League ein – und von diesem Platz ist Burnley kaum noch zu verdrängen. Es winkt die erste Teilnahme am europäischen Wettbewerb seit 1966/67.

Mr. FA Cup!

Gute Bilanz: In zwölf von 15 Halbfinalspielen im FA Cup zog der FC Chelsea ins Finale ein. Den Titel gewannen die "Blues" bislang sieben Mal – zuletzt 2012.