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Jürgen Klopp und der FC Bayern: Warten auf den richtigen Zeitpunkt?

Sven Busch

Update 01/06/2015 um 14:15 GMT+2 Uhr

Abenteuer Anfield? Die große Herausforderung Real Madrid? Ein Engagement bei Manchester City? Ein Sabbatjahr? Oder wartet Jürgen Klopp doch auf eine mögliche Anstellung bei den Bayern? 2016 - sollte Pep Guardiola nach dem Ende seiner Vertragslaufzeit aufhören. Nur die atmosphärischen Störungen mit Sportvorstand Matthias Sammer wären noch auszuräumen, aber dies scheint kein Ding der Unmöglichkeit.

Blickt Pep Guardiola hier schon auf die Zukunft der Bayern?

Fotocredit: Imago

In Liverpool hält die Klopp-Mania an. Der angezählte Coach Brendan Rodgers bekommt noch bis zu einem Meeting mit den Klub-Eigentümern Anfang Juni Galgenfrist.
Die 1:6-Abreibung am letzten Spieltag gegen Stoke City wirkt allerdings nach. Nach Liverpools 18. Pflichtspielpleite und der Seuchensaison mit verpasster Qualifikation für die Champions League fordern Fans und Medien weiter offensiv Jürgen Klopp als Rodgers-Nachfolger.
In der dreijährigen Ära Rodgers holte der Traditionsklub mit Ausnahme des Ligapokals 2012 keinen einzigen Titel. Seit dem Gewinn des FA-Cups 2006 warten die Anhänger auf eine Trophäe. Dies soll sich unter Klopp ändern. Die emotionalen "Reds"-Fans versuchen bei Twitter unter dem Hashtag #KloppForKop bereits ihren Wunschtrainer für die neue Aufgabe zu begeistern.
Liverpool-Fans wollen Klopp
"Klopp wäre ein Trainer, der bereits einen großen Klub übernommen und ihn zu einem Champion gemacht hat. 80.000 Fans haben an seine Arbeitsmethoden geglaubt. Liverpool ist eine Arbeiterstadt wie Dortmund", analysierte Eurosports Premier-League-Experte Paul Parker. "Die Spieler lieben ihn, und er kann, allein durch seinen Namen, prominente Spieler nach Liverpool holen."
Nach dem Abschied von Klub-Legende Steven Gerrard steht ein Umbruch an – das ideale Arbeitsumfeld für Klopp.
Auch die Gänsehaut-Atmosphäre in Liverpool würde bestens passen. Beim Bundesliga-Finale gegen Bremen sangen knapp 80.000 BVB-Fans im Signal Iduna Park "You'll never walk alone" – die Fußball-Hymne wurde im "Kop" an der Anfield Road weltberühmt.
Und was sagt der begehrte Coach?
Klopp schweigt und konzentriert sich auf das Pokalfinale am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (ab 20:00 Uhr im Liveticker), sein endgültiger Abschied aus Dortmund.
Bloß keine Ablenkung von einem möglichen Happy End nach sieben Jahren BVB. "Ich habe nach wie vor mit keinem Verein gesprochen und mich mit nichts beschäftigt", teilte er mit. "Alles zu gegebener Zeit."
Damit sei zu seiner Zukunft erstmal alles gesagt. Von wegen.
Und was kommt jetzt?
Die Fortsetzung seiner Trainer-Karriere beim FC Liverpool wäre eigentlich eine logische Konsequenz. Eigentlich – denn Klopp hat jede Menge Alternativen.
Zum Beispiel ein branchenübliches Sabbatjahr zum Durchatmen. Danach sieht es nach Eurosport-Informationen im Moment aus. Ein paar Monate Urlaub machen, Fortbildung zu Trainingsmethoden und dann ausgeruht die große Herausforderung Bayern München angehen, statt sich jetzt möglicherweise auf den Schleudersitz Real Madrid einzulassen oder bei den seelenlosen Neureichen von Manchester City anzuheuern.
Wie bitte? Klopp und Bayern?
Jawohl, der deutsche Branchenprimus wäre 2016 eine veritable Option, vorausgesetzt, Pep Guardiola verlängert seinen 2016 auslaufenden Vertrag nicht. Und für ein ausgedehntes Engagement des Katalanen in München gibt es weiter keine belastbaren Anzeichen.
Auf die Frage, ob er eines Tages den FC Bayern trainieren könnte, hat Klopp jedenfalls schon eine klare Antwort gegeben. "Ja klar, wieso soll ich mir das nicht vorstellen können? Ich bin Fußballtrainer. Ich will noch eine Weile arbeiten, aber im Moment ist es schwierig", sagte er vor dem 34. Liga-Spieltag bei Sky.
Die Münchner scheinen nicht abgeneigt
"Ich denke auch, dass wir Jürgen Klopp irgendwann mal beim FC Bayern sehen werden. Aber wann ist der Zeitpunkt?“, orakelte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. "Es wird noch eine Weile dauern, er muss dann frei sein und auch bereit sein, so eine Herausforderung anzunehmen. Vielleicht legt er auch jetzt ein Jahr Pause ein."
Der ideale Zeitpunkt? "Wenn Guardiola irgendwann mal den Verein verlassen sollte“, so Beckenbauer. Dies könnte im Sommer 2016 der Fall sein. Spätestens Anfang 2016 wollen die Bayern Gewissheit haben.
Mit den Dortmundern hat Klopp bereits bewiesen, dass er die großen Bayern ärgern kann. Auch Sportvorstand Matthias Sammer, der sich im März 2014 zur Dominanz der damals seit 48 Spielen ungeschlagenen Bayern geäußert und dabei unter anderem die Intensität des Trainings bei der Konkurrenz angezweifelt hatte.
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Im Sommer 2013 war zwischen Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer und BVB-Coach Jürgen Klopp noch alles in Ordnung

Fotocredit: Imago

"Ich an Sammers Stelle würde beim Betreten des Trainingsgeländes jeden Tag Gott danken, dass man mich da dazu geholt hat", so Klopp als Replik auf die Sammer-Kritik. "Ich glaube, Bayern hätte nicht einen Punkt weniger, wenn er nicht da wäre. Was er mit dem Training zu tun hat, weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob er Pep Tipps gibt!"
Männer sind im Fußball zu allem fähig. Auch zu einer Versöhnung.
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