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Stunde der Wahrheit für Özil: "Magic Mesut" oder "Mr. Unsichtbar"?

Dirk Adam

Update 20/10/2015 um 17:09 GMT+2 Uhr

2014 erlebte Mesut Özil die wohl schwärzeste Stunde im Arsenal-Trikot. Damals verschoss er einen Elfmeter gegen Bayern. Die englische Presse schüttete Hohn und Spott über dem Nationalspieler aus. "50 Millionen Euro für einen Deutschen, der keine Elfmeter schießen kann", lautete einer der Kommentare. Nun trifft Özil wieder auf die Münchner. In diesem Spiel muss er sein wahres Gesicht zeigen.

Stunde der Wahrheit für Arsenal-Star Mesut Özil

Fotocredit: Imago

Kaum ein anderer Spieler polarisiert die Massen wie Özil. Seine Leistungen schwanken regelmäßig zwischen "Weltklasse" und "Mitläufer".
Zu unkonstant präsentiert sich der 27-Jährige auf dem Rasen.
In den vergangenen Wochen tankte Özil in der Nationalmannschaft sowie bei den "Gunners" wieder Selbstvertrauen. Beim holprigen 2:1-Sieg gegen Georgien war er im letzten EM-Qualifikationsspiel an zwei Toren beteiligt. Nach dem Spiel wurde Özil auf der DFB-Internetseite zum "Man of the Match" gekürt.
Mit Arsenal feierte Özil in der Premier League am Wochenende einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Watford. Der Mittelfeldmann zeigte eine starke Leistung und bereitete die Treffer von Alexis Sanchez und Olivier Giroud vor. Aber Watford ist nicht Bayern. Der deutsche Rekordmeister ist ein anderes Kaliber.

Özil: "Wir können jeden schlagen"

Nach den beiden Auftaktniederlagen in der Champions League droht Arsenal in den zwei anstehenden Spielen gegen München bereits das Aus.
Die Ausgangslage ist ernüchternd. Im direkten Vergleich liegt Arsenal zurück. In den vergangenen acht Begegnungen gewann Bayern vier Mal, bei zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.
Arsenal steht mit dem Rücken zur Wand. Mit null Punkten in Gruppe F sind die "Gunners" Tabellenletzer. Der 1:2-Pleite zum Auftakt bei Dinamo Zagreb folgte ein peinliches 2:3 daheim gegen Olympiakos Piräus - beides Gegner aus dem europäischen Mittelmaß.
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Mesut Özil in der Champions League 2014/15

Fotocredit: AFP

Nun muss Arsenal ausgerechnet gegen die "Über-Bayern" liefern, um das peinliche Vorrunden-Aus in der Champions League zu verhindern. "Wir spielen zu Hause", erklärte Özil. "Wir haben Respekt vor Bayern, aber keine Angst. Arsenal hat ein super Team, wir können jeden schlagen."

Seit 21 Jahren kein internationaler Titel

Dieser Aussage muss Özil Taten folgen lassen. In wichtigen Spielen taucht er immer wieder ab. Wie beim 0:2 gegen Bayern im Champions-League-Achtelfinale 2014. Nach einem kläglich verschossenen Elfmeter (8.) verschwand er von der Bildfläche. Özil war nicht mehr zu sehen.
Ein Manko, das wie eine lästige Klette an seinem Trikot haftet. Özil muss zeigen, dass er wirklich einer für die "großen Spiele" ist.
Außer den Pokalsiegen in den vergangenen beiden Jahren hat seine Mannschaft nichts gerissen. Vor allem international enttäuschten die Londoner. Die Champions League hat Arsenal noch nie gewonnen. Den letzten internationalen Titel gab's 1994 im Europapokal der Pokalsieger.
Kann Arsenal gegen Bayern gewinnen?
Das Erreichen des Champions-League-Finals 2006 (1:2 gegen Barcelona) ist eine gefühlte Ewigkeit her. Seit 2011 war in Europa stets in der Runde der letzten 16 Schluss. In der Premier League gewannen die "Gunners" zuletzt 2004 den englischen Meistertitel.

Adams: "Özil ist und bleibt ein super Spieler"

Aber der Blick geht nach vorne. Wenn einer weiß, wie man Bayern begegnen kann, dann Özil. Beim Wiedersehen der "Weltmeister" setzt Arsenal-Coach Arsène Wenger auf den Deutschen. Nach drei Premier-League-Siegen in Folge hofft sein Team auf den Befreiungsschlag.
Zuletzt scheiterte Arsenal knapp. In der Saison 2013/14 trennten sich Arsenal und Bayern 0:2 (Kroos 54./Müller 88.) sowie 1:1 (Schweinsteiger 55./Podolski 57.). 2012/13 endeten die Aufeinandertreffen mit 1:3 (Podolski 55./Kroos 7./Müller 21./Mandzukic 77.) und 2:0 (Giroud 3./Koscielny 86.).
Nun liegt es vor allem an Özil, den Bock umzustoßen. "Er ist und bleibt ein super Spieler, der Arsenal weiterbringen wird. Aber in den letzten vier Jahren fehlte insgesamt die Balance im Team, da hat es auch einer wie er schwer", erklärte Arsenal-Legende Tony Adams im "kicker".
Arsenal benötigt unbedingt einen Sieg - und Özil einen magischen Moment, um seinen schwarzen Tag aus dem Vorjahr vergessen zu machen.
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