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Die Nominierung des DFB-Kaders von Bundestrainer Joachim Löw

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VonEurosport

Update 29/08/2018 um 17:00 GMT+2 Uhr

Bundestrainer Joachim Löw hat bei der DFB-Pressekonferenz in München seine Analyse zum WM-Aus veröffentlicht. Zudem wurde der Kader für die kommenden Länderspiele bekanntgegeben. Mit Thilo Kehrer, Nico Schulz und Kai Havertz gehören drei neue Spieler zum Kader. Sami Khedira fehlt im Aufgebot. Von Mesut Özil sei er nicht persönlich über dessen Rücktritt informiert worden.

Joachim Löw im DFB-Team

Fotocredit: Getty Images

Joachim Löw über...

...seine Fehler bei der WM:

"2018 sind wir immer mehr zu einer Mannschaft geworden, die versucht hat, das Spiel über Ballbesitz das Spiel zu bestimmen. Das war eine Konsequenz aus dem WM-Titel 2014, weil sich unsere Gegner immer weiter zurückgezogen hatten. Wir wollten diese Spielweise weiter entwickeln. Bei der WM stand die Defensive insgesamt wieder viel mehr im Vordergrund, als sie es die Jahre zuvor getan hat. In den Ligen verfügen viele Mannschaften über einen hohen Ballbesitz.
Die Champions League hat aber Real Madrid mit einem etwas anderen System gewonnen. Es war mein größter Fehler zu glauben, dass wir mit einem Ballbesitzsystem durch die Vorrunde kommen. Ich wollte das auf die Spitze treiben und noch mehr optimieren. Das war fast schon arrogant! Wir müssen unsere Spielweise adaptieren und flexibler und variabler werden. Wir dürfen das Risikospiel nicht mehr forcieren.

...die Spielweise der Mannschaft:

"Wir hatten wahnsinnig viel Ballbesitz, auch in der gegnerischen Hälfte. Die Spieler haben versucht, über Tore an Konter zu kommen. Wir haben weniger in Sprints und intensive Läufe investiert. Wir sind zwar viel gelaufen, aber es hat die hohe Intensität gefehlt. Wir haben weniger gradlinig als 2014 gespielt und waren auch zu langsam im Spielaufbau. Beim Passspiel haben wir zu lange gebraucht. Wir hatten ein großes Problem in der Chancenverwertung. Wir hatten so viele Torabschlüsse wie noch nie und haben so wenig Tore wie noch nie geschossen."

... Mesut Özil:

"Sein Berater hat mich am Sonntagnachmittag angerufen und mir mitgeteilt, dass Mesut gleich die 3. Erklärung mit dem Rücktritt bekannt gibt. Mesut hat sich für einen anderen Weg entschieden, obwohl ich mehrfach versucht habe, ihn anzurufen und per SMS zu erreichen. Wir haben viel Positives zusammen erlebt. Er war einer der besten deutschen Spieler der letzten 20 Jahre. Das wird immer bleiben. Wir werden bestimmt auch noch ein persönliches Gespräch führen. Aber im ersten Moment war ich enttäuscht, dass ich es nicht von ihm persönlich erfahren habe."

... Ilkay Gündogan:

"Ilkay Gündogan hat sich im Training erklärt und ein klares Statement abgegeben. Aus sportlichen Gründen sehe ich ihn für die nächsten zwei bis vier Jahre als einen sehr wichtigen Spieler. Er hat eine große Spielintelligenz und ein starkes Pass-Spiel. Mit seinen Qualitäten ist es für mich keine Frage gewesen, ihn einzuladen. In einem Interview hat er sich zu den Erdogan-Fotos geäußert und zu deutschen Werten bekannt. Ich appelliere an die Fans, dass sie dieses Thema zur Seite legen. Er hatte sehr darunter gelitten."

... den Kader für die nächsten Spiele:

"Es ist eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Es gibt drei neue Spieler. Wir haben Thilo Kehrer, Nico Schulz und Kai Havertz nominiert. Ich habe Leroy Sané nach der Ausbootung für die WM gesagt, dass wir sein großes Potential kennen und seine Zeit nach der WM beginnen muss. Aber zum damaligen Zeitpunkt war ich davon überzeugt, mit diesem Kader zu gehen. Ein oder zwei Änderungen hätten das auch nicht verhindert, weil wir in der Summe versagt haben. Aber es war immer mein Plan, mit Leroy weiterzuarbeiten und sein Potential auszuschöpfen."

... Sami Khedira:

"Ich habe ein langes Gespräch mit Sami Khedira geführt und ihm gesagt, dass ich Raum und Platz für einige Änderungen schaffen möchte. Er hat sich nach der WM in der Verantwortung gesehen und gesagt, dass er alles für die Nationalmannschaft tun wird. Im Moment steht er nicht im Aufgebot, danach werden wir sehen, wie die Leistung ist."

... Mario Götze:

"Er ist selbstverständlich nicht bei uns abgeschrieben. Wenn er konstant die nächsten Wochen und Monate bei Borussia Dortmund sehr gute Leistung zeigt, wird er bei uns auch wieder ein Thema sein. Wir haben ihn auf dem Schirm."

Die komplette Pressekonferenz zum Nachlesen:

Ende der Pressekonferenz

Und damit ist die Pressekonferenz beendet. Joachim Löw und Oliver Bierhoff verlassen den Pressesaal. Ich verabschiede mich von Euch. Auf Wiedersehen!

13:49 Uhr - Löw über mögliche Säulen der Nationalmannschaft:

"Das können natürlich diejenigen sein, die noch viele Turniere absolvieren können, zum Beispiel Joshua Kimmich, Leroy Sané, Julian Brandt, Julian Draxler. Wir haben auch noch andere Spieler wie Serge Gnabry im Blick. Aber sie müssen sich natürlich noch entwickeln. Das haben wir in der Generation davor aber auch erlebt. Auch die sind erst später in die Führungspositionen hinein gewachsen."

13:46 Uhr - Löw über die Nachwuchsjahrgänge:

"Wir haben uns natürlich darüber Gedanken gemacht. Es gibt da viele sehr gute Dinge. Aber wir müssen wieder mehr Spezialisten auf den einzelnen Positionen ausbilden. Wir haben zum Beispiel keinen richtigen Mittelstürmer. Da sind uns die Franzosen oder auch Belgier etwas voraus. Da gibt es Dinge, die der deutsche Fußball tun muss, um konkurrenzfähig zu bleiben."

13:41 Uhr - Löw über den Teamgeist:

"Es ist bei einer Nationalmannschaft nicht so einfach, den Teamgeist herzustellen, wie bei einer Mannschaft, die fast täglich miteinander trainiert. Es gibt zu viele Wechsel und Veränderungen. Den richtigen Teamgeist erlebt man nur, wenn die Mannschaft sieben oder acht Wochen zusammen ist. Am Anfang erlebt man noch den größeren Konkurrenzkampf, was auch verständlich ist. Später ist das nicht mehr so. Da entwickelt sich eine eigene Dynamik."

13:37 Uhr - Löw über Mesut Özil:

"Wir haben viel Positives zusammen erlebt. Er war einer der besten deutschen Spieler der letzten 20 Jahre. Das wird immer bleiben. Wir werden bestimmt auch noch ein persönliches Gespräch führen. Aber im ersten Moment war ich enttäuscht, dass ich es nicht von ihm persönlich erfahren habe."

13:34 Uhr - Löw über Mario Götze:

"Er ist selbstverständlich nicht bei uns abgeschrieben. Wenn er konstant die nächsten Wochen und Monate bei Borussia Dortmund sehr gute Leistung zeigt, wird er bei uns auch wieder ein Thema sein. Wir haben ihn auf dem Schirm."

13:31 Uhr - Löw über die Reaktion der Spieler:

"Es gab viel Selbstkritik. Jeder hat sich zuerst an die eigene Nase gefasst. Anschließend habe ich aber auch gemerkt, dass es eine Jetzt-erst-Recht-Stimmung gibt. Wir wollen mit verschiedenen Dingen das Feuer wieder zum brennen bringen."

13:28 Uhr - Löw über Ilkay Gündogan:

"Ilkay Gündogan hat sich im Training erklärt und ein klares Statement abgegeben. Aus sportlichen Gründen sehe ich ihn für die nächsten zwei bis vier Jahre als einen sehr wichtigen Spieler. Er hat eine große Spielintelligenz und ein starkes Passspiel. Mit seinen Qualitäten ist es für mich keine Frage gewesen, ihn einzuladen. In einem Interview hat er sich zu den Erdogan-Fotos geäußert und zu deutschen Werten bekannt. Ich appelliere an die Fans, dass sie dieses Thema zur Seite legen. Er hatte sehr darunter gelitten."

13:25 Uhr - Löw über die Weltmeister von 2014:

"Ich bin davon überzeugt, dass sie ihre Leistung wieder abrufen können. Wäre ich das nicht, hätte ich sie nicht nominiert. Aber sie müssen das in den nächsten Wochen und Monaten natürlich beweisen."

13:22 Uhr - Löw über Leroy Sané:

"Ich habe ihm nach der Ausbootung für die WM gesagt, dass wir sein großes Potential kennen und seine Zeit nach der WM beginnen muss. Aber zum damaligen Zeitpunkt war ich davon überzeugt, mit diesem Kader zu gehen. Ein oder zwei Änderungen hätten das auch nicht verhindert, weil wir in der Summe versagt haben. Aber es war immer mein Plan, mit Leroy weiterzuarbeiten und sein Potential auszuschöpfen."

13:18 Uhr - Bierhoff über die WM:

"Nach dem Spiel gegen Schweden dachten wir alle, dass der Knoten geplatzt ist und Energie frei geworden ist. Aber dann hat man gesehen, dass es etwas zu verlieren gab. Im dritten Spiel hat man gemerkt, dass die Spieler wollten, sie aber durch die Angst und den Druck behindert wurden."

13:14 Uhr - Löw über die WM-Vorbereitung:

"Die darf man nicht immer zu hoch stellen. Da gab es auch schon vor anderen Turnieren Probleme. Aber wir haben in der Qualifikation mit dem Kombinationsfußball zehn Spiele gewonnen und fast alle Tore über Kombinationen erzielt. Wenn aber beim Gegner acht oder neun Mann hinten stehen, müssen wir immer mindestens einen Gleichstand herstellen. Deswegen mussten wir hohes Risiko fahren und dafür die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Das ist uns bei der WM nicht gelungen."

13:10 Uhr - Löw über Philipp Lahm:

"Philipp Lahm hat mich angerufen und mir seine Sichtweise erklärt. Er glaubt, dass die jüngere Generation etwas anders tickt. Ich weiß schon, welche Dinge in der Führung einer Mannschaft sind und wie man junge Spieler erreicht. Sie sind absolut kritikfähig, aber sie wollen den Dialog. Das war immer mein Weg, und den werde ich beibehalten."

13:07 Uhr - Löw über Gruppenbildung in der Nationalmannschaft:

"Da wurden Dinge geschrieben, die so nicht zutreffen. Das stimmt so nicht, dass es Gruppenbildung mit unüberbrückbaren Problemen gibt. Es gibt keine größeren Konflikte, die nicht gelöst worden sind. Wir hatten nicht den unglaublichen Teamgeist wie 2014, der sich manchmal erst im Laufe eines Turniers entwickelt, weil sich die Spieler über das Jahr nicht oft sehen. Aber die Mannschaft ist miteinander gut klargekommen."

13:04 Uhr - Löw über den Rückhalt in der Öffentlichkeit:

"Wir stehen alle unter Beobachtung und einem besonderen Druck. Wir wollen wieder eine neue Identifikation schaffen. Das geht nur, wenn die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigt. Von unserer Klasse und der Qualität des Kaders bin ich überzeugt. Wir haben in der Vergangenheit schon einige Rückschläge verkraften müssen. Das war jetzt ein großer Rückschlag, aber wir haben daraus auch Energie gezogen."

13:01 Uhr - Löw über die Zukunft von Sami Khedira:

"Ich habe ein langes Gespräch mit Sami Khedira geführt und ihm gesagt, dass ich Raum und Platz für einige Änderungen schaffen möchte. Er hat sich nach der WM in der Verantwortung gesehen und gesagt, dass er alles für die Nationalmannschaft tun wird. Im Moment steht er nicht im Aufgebot, danach werden wir sehen, wie die Leistung ist."

12:56 Uhr - Löw über das Aufgebot:

"Es ist eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Es gibt drei neue Spieler. Wir haben Thilo Kehrer, Nico Schulz und Kai Havertz nominiert."

12:54 Uhr: Löw über die Nations League:

"Wir nehmen die Nations League absolut ernst. Wir haben klare Ansätze und Ideen, wie wir den Worten Taten folgen lassen können. Wir wollen schon in der nächsten Woche die ersten Akzente setzen."

12:48 Uhr - Bierhoff über sein Amt:

"Das Amt bedeutet große Ehre aber auch hohe Verantwortung für mich. Ich will dazu beitragen, den deutschen Fußball wieder an die Spitze zu führen. Das Aus in Russland hat dazu beigetragen, dass es eine Diskussion über den gesamten deutschen Fußball gibt. Es leisten im deutschen Fußball sicher alle gute Arbeit, aber andere Nationen holen auf. Wir müssen neue Wege gehen. Wir haben eine Projektgruppe gegründet. Ob man das schaffen kann, hängt von Struktur, Organisation und Zusammenarbeit ab. Ich konnte in der kurzen Zeit seit Januar ein kompetentes und motiviertes Team zusammenstellen."

12:44 Uhr - Bierhoff über die Fannähe:

"Obwohl wir viele Aktionen für die Fans gemacht haben, sind wir ihren Bedürfnissen nicht näher gekommen. Wir werden in Zukunft daran arbeiten, die Nahrbarkeit und Bodenständigkeit zu den Fans wieder deutlicher zu machen. Es wird im Oktober und November eine öffentliche Trainingseinheit in Berlin und Leipzig geben."

12:40 Uhr - Bierhoff über die Identität der Nationalmannschaft:

"Für sein Land zu spielen, ist das größte. Das sehen die Spieler auch so. Der Einsatz stimmt immer, auch wenn das Ergebnis bei der WM nicht gestimmt hat. Die Werte, für die wir stehen, Respekt, Identität und Professionalität wurden immer vollzogen, aber wir haben es vielleicht etwas schleifen lassen. Wir wollen wieder klarere Forderungen machen, aber das gemeinsam mit den Spielern entwickeln. Wir haben uns immer als Familie betrachtet, und dafür ist es wichtig, den Personenstab rund um die Mannschaft so klein wie möglich zu halten. Im Vergleich zur WM werden es elf Personen weniger sein, damit wir wieder näher an das Team kommen. Diese Maßnahme ist aber nicht darin begründet, dass einer, der nicht mehr dabei ist, schlechte Arbeit geleistet hat. Es haben alle sehr gute Arbeit geleistet."

12:37 Uhr - Bierhoff über Özil:

"Ich habe mit ihm neun wundervolle Jahre in der Nationalmannschaft verbracht. Dass der Rücktritt so vollzogen wurde, schmerzt uns alle, ihn auch. Wir haben die Situation falsch eingeschätzt und auch, dass politische Reaktionen stattfinden. Ich habe mich mit vielen Leuten unterhalten und es in meiner Fußballkarriere noch nie erlebt, dass die Meinungen so weit auseinandergehen. Ein Nationalspieler kann keine Zielscheibe für Rassismus sein. Die Rassismusvorwürfe im DFB-Team weise ich zurück."

12:34 Uhr - Bierhoff über die Konsequenzen:

"Ich ärgere mich, dass ich gewisse Entwicklungen und Muster unterschätzt und nicht eingegriffen habe. Es wäre aber verkehrt, alles über den Haufen zu werfen, was wir in den letzten 14 Jahren erreicht haben. Es geht darum, aus den Fehlern zu lernen und nach vorne zu sehen."

12:30 Uhr - Oliver Bierhoff über das Erscheinungsbild der Nationalmannschaft:

"Uns hat einfach die richtige Einstellung gefehlt. Wir sind selbstgefällig aufgetreten und haben unseren Erfolg der letzten 14 Jahre und die Unterstützung der Fans für zu selbstverständlich gehalten. Wir haben gedacht, dass der Erfolg selbstverständlich ist und waren nachlässig. Wir müssen der Verantwortung, die wir haben, alle nachkommen, auch der Trainer und der gesamte Stab."
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Joachim Löw hat keinen Kontakt zu Mesut Özil

Fotocredit: SID

12:27 Uhr - Löw über Özil:

"Sein Berater hat mich am Sonntagnachmittag angerufen und mir mitgeteilt, dass Mesut gleich die 3. Erklärung mit dem Rücktritt bekannt gibt. Mesut hat sich für einen anderen Weg entschieden, obwohl ich mehrfach versucht habe, ihn anzurufen und per SMS zu erreichen. Ich habe die Situation mit den Erdogan-Fotos unterschätzt. Mein einziger Gedanke war es, uns richtig auf die WM vorzubereiten. Das Thema war nervenaufreibend und hat auch Kraft gekostet. Aber das soll keine Ausrede sein. Für mich war es klar, dass ich Mesut Özil und Ilkay Gündogan aus sportlichen Gründen nominiere. Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass es in meiner Mannschaft niemals einen Ansatz von Rassismus gab. Alle Spieler, auch Özil und Gündogan, haben sich immer mit den Werten unserer Mannschaft identifiziert."

12:24 Uhr - Löw über die Zukunft:

"Wir müssen den richtigen Mix aus Erfahrung und jungen, hungrigen Spielern finden. Wir nehmen die Nations League und die Spiele gegen Frankreich und die Niederlande sehr ernst. Wir müssen die Mannschaft auf die neuen Aufgaben einstellen und alles aus ihnen herauskitzeln. Dann werden wir ein 'Jetzt erst Recht'-Gefühl nach dem Debakel in Russland bekommen."

12:22 Uhr - Löw über Thomas Schneider:

"Wir haben uns entschieden, dass Thomas Schneider nicht mehr im Trainerstab sein wird. Er wird die Leitung der Scouting-Abteilung übernehmen. Wir wollten bewusst einen Fachmann im Scouting-Team haben. Urs Siegenthaler wird im Scouting-Team bleiben und eine übergeordnete Rolle haben."

12:19 Uhr - Löw über die Spielweise:

"Wir hatten wahnsinnig viel Ballbesitz, auch in der gegnerischen Hälfte. Die Spieler haben versucht, über Tore an Konter zu kommen. Wir haben weniger in Sprints und intensive Läufe investiert. Wir sind zwar viel gelaufen, aber es hat die hohe Intensität gefehlt. Wir haben weniger gradlinig als 2014 gespielt und waren auch zu langsam im Spielaufbau. Beim Passspiel haben wir zu lange gebraucht. Wir hatten ein großes Problem in der Chancenverwertung. Wir hatten so viele Torabschlüsse wie noch nie und haben so wenig Tore wie noch nie geschossen."

12:15 Uhr - Löw über die Motivation im Team:

"Wir hatten wahnsinnig viel Ballbesitz, auch in der gegnerischen Hälfte. Unsere Gegner haben versucht, über Konter zu Toren zu kommen. Insgesamt sind wir viel weniger gesprintet als 2010 und 2014. Genau davon hat unser Offensivspiel gelebt. Wir sind zwar viel gelaufen, aber es hat die Hohe Intensität gefehlt. Wir haben weniger gradlinig als 2014 gespielt und waren auch zu langsam im Spielaufbau. Beim Passspiel haben wir zu lange gebraucht. Wir hatten ein großes Problem in der Chancenverwertung. Mit 24 Torabschüssen pro Spiel, hatten wir so viele wie noch nie, haben allerdings auch so wenig Tore wie noch nie geschossen."

12:12 Uhr - Löw über die WM 2018:

"2018 sind wir immer mehr zu einer Mannschaft geworden, die versucht hat, das Spiel über Ballbesitz das Spiel zu bestimmen. Das war eine Konsequenz aus dem WM-Titel 2014, weil sich unsere Gegner immer weiter zurückgezogen hatten. Wir wollten diese Spielweise weiter entwickeln. Bei der WM stand die Defensive insgesamt wieder viel mehr im Vordergrund, als sie es die Jahre zuvor getan hat. In den Ligen verfügen viele Mannschaften über einen hohen Ballbesitz. Die Champions League hat aber Real Madrid mit einem etwas anderen System gewonnen. Es war mein größter Fehler zu glauben, dass wir mit einem Ballbesitzsystem durch die Vorrunde kommen. Ich wollte das auf die Spitze treiben und noch mehr optimieren. Das war fast schon arrogant! Wir müssen unsere Spielweise adaptieren und flexibler und variabler werden. Wir dürfen das Risikospiel nicht mehr forcieren."

12:09 Uhr - Löw über seine WM-Analyse:

"Es hat nicht nur den einen Grund gegeben. Wir haben uns bewusst Zeit für die Analyse gelassen, auch, weil ich mich mit einigen Spielern austauschen wollte. Wir wollten auch das Ende der WM abwarten und sehen, wohin die Trends gehen. Wir haben auch die Turniere 2010, 2014 und 2018 noch einmal angeschaut und versucht, die Erkenntnisse zu vergleichen."

12:07 Uhr - Joachim Löw über das WM-Aus:

"Das war ein heftiger Schlag. Wir sind weit unter unseren Möglichkeiten geblieben und haben dafür die Quittung bekommen. Die ersten Tage waren geprägt von Enttäuschung, Frust, Niedergeschlagenheit und einer großen Portion Wut. Oliver und ich haben uns am vierten Tag nach dem Aus zusammengesetzt und besprochen. Wir haben auch nach dem enttäuschenden Aus in Russland die Motivation und Begeisterung, das, was wir verbockt haben, wieder auf die Beine zu stellen und das Schiff auf Kurs zu bringen."

Es geht los

DFB-Pressesprecher Jens Grittner begrüßt die anwesenden Gäste und erteilt Löw gleich das Wort.

INFO - Warten auf Löw

Es dauert noch wenige Momente. Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben den Saal, in dem die Pressekonferenz stattfindet, noch nicht betreten.

INFO - Sammer analysiert die Situation

Eurosport-Experte Matthias Sammer geht in seiner Analyse zur Umstruktierung des DFB in die Tiefe und erklärt, was sich im System Deutscher Fußball-Bund ändern muss.

INFO - Lahm erneuert Kritik

Philipp Lahm, ehemaliger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, hat seine jüngst geäußerte Kritik an Bundestrainer Joachim Löw verteidigt. "Als Ehrenspielführer und langjähriger Kapitän sehe ich mich auch in der Verantwortung, Diskussionen anzuregen", sagte Lahm im Interview mit dem "Handelsblatt".

INFO - Hummels und Boateng wohl im Kader

Wie die Bild-Zeitung berichtet, werden Jérôme Boateng und Mats Hummels wohl weiterhin im deutschen Kader stehen. Zudem schreibt die Zeitung, dass Löw auf Manchester Citys Leroy Sané setzen wolle, der bei der WM in Moskau noch im Aufgebot gefehlt hatte.

INFO - Bleibt Boateng bei Bayern?

Gerüchte um einen Wechsel von Jérôme Boateng zu Paris Saint-Germain halten sich seit Wochen hartnäckig. Jetzt hat Präsident Uli Hoeneß seine Prognose zu einem Weggang des Verteidigers vom FC Bayern München abgegeben. "Wenn Sie mein Gefühl heute Abend hören wollen, würde ich sagen, dass er bei Bayern bleibt", sagte Hoeneß.

INFO - Löw und der Neuanfang

Herzlich Willkommen im Liveticker zur DFB-Kadernominierung von Bundestrainer Joachim Löw für das Länderspiel gegen Frankreich. Das Spiel gegen den frisch gekürten Weltmeister gibt den Auftakt zur neuen UEFA Nations League, in der Deutschland außerdem noch gegen die Niederlande spielt. Nach dem historisch frühen WM-Aus wird gegen Frankreich der Neustart ausgerufen. Ob es dabei zu großen Änderungen im Kader kommt, bleibt fraglich.
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