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Nations League: Frankreich verpasst Sieg in Österreich und tritt weiter auf der Stelle - Mbappé trifft spät

Tobias Forstner

Update 10/06/2022 um 23:44 GMT+2 Uhr

Wieder kein Sieg für Weltmeister Frankreich in der Nations-League-Gruppe A. Die Équipe Tricolore kam in Wien gegen Österreich nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Andreas Weimann brachte die Gastgeber nach schöner Kombination in der 37. Minute in Führung, die der eingewechselte Kylian Mbappé in der Schlussphase ausglich (83.). Zum Sieg reichte es für die Franzosen trotz guter Chancen aber nicht mehr.

Österreich ringt Frankreich um Superstar Kylian Mbappé einen Punkt ab

Fotocredit: Getty Images

ÖFB-Coach Ralf Rangnick nahm gegenüber der knappen Pleite gegen die Dänen sechs personelle Startelfveränderungen vor. Er brachte unter anderem Andreas Weimann und Marko Arnautović, die im 4-2-2-2 die Doppelspitze bildeten. Rangnicks Gegenüber, Didier Deschamps, setzte noch einen drauf und wechselte gleich siebenmal.
Die erste Hälfte war ziemlich ausgeglichen. Beide Mannschaften versuchten, mit schnellem Vertikalspiel in die Gefahrenzone einzudringen. Den Österreichern gelang dies trotz der niedrigeren Torchancenanzahl und weniger Ballaktionen öfter als dem Weltmeister, der hauptsächlich aus der zweiten Reihe schoss.
Österreich kam in den ersten 45 Minuten zwar nur dreimal zum Abschluss, alle drei Schüsse wurden allerdings innerhalb des Strafraums abgefeuert und jeweils aufs Tor platziert. Einmal landete der Ball auch darin, was für die knappe Pausenführung der Hausherren sorgte.
Wolfsburgs Xaver Schlager eroberte den Ball in der 37. Minute im Mittelfeld und bediente Arnautović, der rechts in der Box verzögerte und mit perfektem Timing zu Konrad Laimer spielte. Dieser gab flach nach innen, wo Andreas Weimann aus fünf Metern zum 1:0 einschoss.
Die französische Elf bot nach dem Seitenwechsel eine deutliche Leistungssteigerung. Sie erspielte sich eine Vielzahl guter Möglichkeiten, glich aber zunächst nicht aus. Von Österreich kam offensiv nicht mehr viel. Die Rangnick-Truppe wurde am eigenen Strafraum eingeschnürt und kam nicht zur Entlastung. Die Franzosen hatten in der zweiten Halbzeit beeindruckende 75 Prozent an Ballbesitz und schafften es, im Gegensatz zur ersten Halbzeit, größtenteils im Sechzehner abzuschließen und somit ihre Chancenqualität zu erhöhen.
In der Schlussphase belohnte sich Frankreich für den hohen Aufwand. Joker Kylian Mbappé stach, indem er nach einem Ballverlust von Laimer am Ende eines mustergültigen Konters zum 1:1 traf (83.). Anschließend drückten die Gäste auf den Siegtreffer, den sie durch einen Lattenschuss Mbappés (88.) jedoch knapp verpassten.
Es blieb beim 1:1, mit dem das ÖFB-Team sicherlich gut leben kann. Frankreich bleibt somit auch im dritten Gruppenspiel dieser Nations League sieglos.

Die Stimmen zum Spiel:

Ralf Rangnick (Trainer Österreich): "Wir sind extrem kompakt und tief gestanden, hatten den einen oder anderen Konter. Am Ende geht es um das Ergebnis. Du kannst nicht acht Sekunden nach einem Freistoß in der gegnerischen Hälfte ein Kontertor bekommen. Es war ähnlich wie gegen Dänemark. Wir haben vier Punkte verloren."
Andreas Weimann (Österreich): "Ich habe lange auf mein erstes Tor für dieses Team gewartet. Es hätte kein besseres Spiel dafür geben können. Wir verdienen uns den Punkt. Wir sind ein bisschen enttäuscht, knapp vor Schluss das Tor bekommen zu haben. Wir haben aber ein sehr gutes Spiel gemacht."
Patrick Pentz (Österreich): "Gegen so eine Weltklasse-Truppe macht es sehr viel Spaß. Wir haben es über weite Strecken nicht schlecht gemacht. Amtierender Weltmeister, ein unglaubliches 1:0. Wir lassen nur wenige Chancen zu, dann spielt Mbappé aber seinen Speed aus."
David Alaba (Österreich), der in der 69. Minute angeschlagen ausgewechselt wurde: "Der Adduktor hat in der ersten Halbzeit schon zugemacht. Es war der Zeitpunkt da, wo ich nicht mehr 100 Prozent konnte. Dann machte es keinen Sinn mehr."

Der Tweet zum Spiel:

Deschamps holte mit dem Einsatz von Ibrahima Konaté Michel Hidalgo als französischen Nationaltrainer, der für die meisten Länderspiel-Debüts sorgte, ein. 65 Akteure liefen unter Deschamps erstmals für Les Bleus auf.

Das fiel auf: Fokus auf die Ergebnisverwaltung

In der Schlussphase erhielt Marcel Sabitzer von Rangnick einen Zettel, der eine Systemumstellung nach sich zog. Gegen den Ball agierte das ÖFB-Team von der 74. Minute an in einem 5-4-1-System. Auf dem Papier durchaus sinnvoll, da Frankreichs Dauerdruck Österreich vor immer größere Probleme stellte. Doch die Umstellung fruchtete nicht. Die Équipe Tricolore fand weiterhin Lücken, um die letzte Linie zu überspielen. Die Hausherren fingen sich den Ausgleich, eine offensivere Aufstellung in der Schlussphase wäre von den in Halbzeit zwei deutlich stärkeren Franzosen aber vermutlich schlimm bestraft worden.

Die Statistik: 10

Serie ausgebaut: Nach neun ungeschlagenen Spielen nach Rückstand (vier Siege, fünf Remis) wurde die französische Nationalmannschaft auch diesmal nach einem 0:1 nicht bezwungen.
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