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Nations League: Joshua Kimmich rettet wackeligem DFB-Team Unentschieden im Klassiker gegen Italien

Marc-Philipp Kuhl

Update 06/06/2022 um 20:13 GMT+2 Uhr

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trennt sich in Bologna zum Auftakt der Nations League 1:1 (0:0) von Italien. Die Squadra Azzurra geht durch Lorenzo Pellegrini in Führung (70.), Joshua Kimmich erzielt drei Minuten später den Ausgleich. Deutschland ist in der ersten Halbzeit überlegen, baut aber nach der Pause stark ab und lädt Italien zu einer Vielzahl an Tormöglichkeiten ein.

Joshua Kimmich erzielte den Ausgleich für Deutschland

Fotocredit: Getty Images

Italiens Chefcoach Roberto Mancini rotierte kräftig nach der Finalissima-Pleite und beorderte neben Keeper Gianluigi Donnarumma gleich zehn neue Feldspieler in sein Aufgebot. DFB-Chefcoach Hansi Flick setzte personell auf einen Block von gleich sieben Spielern des FC Bayern München.
Deutschland ergriff von Beginn an die Initiative und dominierte die Anfangsviertelstunde, mit rund 70 Prozent Ballbesitz sowie einem giftigen Pressingverhalten. Die zwingenden Tormöglichkeiten sollten sich zunächst nicht ergeben. Nach 20 Minuten kam dann die Squadra Azzurra besser in die Partie. Unkonzentriertheiten auf Seiten der Flick-Elf sorgten immer wieder für einige brenzlige Momente in der deutschen Defensive.
In der 35. Spielminute hatte Gianluca Scamacca die italienische Führung plötzlich auf dem Fuß. Nach einem eigenen Fehler hatte der Stürmer von US Sassuolo den Ball wieder zurückerobert und diesen aus rund 20 Metern an den linken Pfosten gesetzt. Wenige Augenblicke später gab es die beste Chance der Gäste im ersten Abschnitt, in Person von Serge Gnabry. Der Flügelstürmer des FC Bayern sicherte sich einen Abpraller von Leon Goretzka, wuchtete dann den Ball aus zwölf Metern über die Querlatte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte die Squadra Azzurra merklich das Tempo, ließ dabei gleich mehrere gute Tormöglichkeiten liegen. Nach etwas mehr als einer Stunde belohnten sich die Hausherren dann für ihre Mühe. Der eingewechselte Debütant Wilfried Gnonto bekam über die rechte Seite zu viel Platz und konnte eine perfekte Flanke auf Lorenzo Pellegrini servieren. Der Napoli-Akteur musste aus wenigen Metern nur noch den Fuß hinhalten (70.).
Die DFB-Elf war nun gefordert und reagierte mit einem wütenden Angriff. Nach einer Flanke über rechts von Jonas Hofmann sprang der Ball von Timo Werner im Strafraum genau vor die Füße von Joshua Kimmich. Dieser ließ sich aus kürzester Distanz nicht bitten und hämmerte den Ball zu seinem vierten Länderspieltreffer in die Maschen (73.). Viele Wechsel auf beiden Seiten in der Schlussphase sorgten für einen gehemmten Spielfluss. Am Ende trennten sich beide Teams mit einem leistungsgerechten 1:1.

Die Stimmen nach dem Spiel:

Hansi Flick (Trainer Deutschland): "Ich glaube, dass man ganz zufrieden sein kann, bei diesem Spiel. Die erste Viertelstunde war ganz okay, danach haben wir nicht mehr die Räume gefunden, haben viele Fehler gemacht. Wir haben den Rhythmus verloren und uns den Schneid abkaufen lassen. Insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel. Nach dem 0:1-Rückstand ist die Mannschaft wieder zurückgenommen, das nehme ich als Positives heute mit."
Joshua Kimmich (Deutschland): "Egal ob das Unentschieden gerecht war oder nicht, für uns ist es zu wenig. Wir wollten hier gewinnen. Wir wissen, dass Italien im Umbruch ist, dass sie den ein oder anderen Spieler heute nicht auf dem Platz hatten. Auch deswegen wollten wir unbedingt gewinnen."
Thomas Müller (Deutschland): "Ich denke, dass wir in der ersten Viertelstunde gut angefangen haben. Dann haben wir durch einfache Fehler im Ballbesitz das Spiel ein wenig verschleppt. In der ersten Halbzeit müssen wir eigentlich mit 1:0 in Führung gehen, da hatten wir eine riesige Chance. In der zweiten Halbzeit war es viel Kampf, Italien hat es auch gut gemacht. Unser Anspruch ist es klarer, dominanter und zielstrebiger nach vorne zu spielen.“
Roberto Mancini (Trainer Italien): "Schade, dass wir direkt nach dem Führungstor den Ausgleich kassiert haben, wir waren naiv. Es war kein einfaches Spiel, besonders zu Beginn. Es war das erste Mal, dass die Mannschaft in dieser Formation zusammengespielt hat, sie haben dafür großartige Arbeit geleistet. Die Jungs haben das sehr gut gemacht, sie haben auf Augenhöhe mit einer momentan großartigen Nationalmannschaft gespielt."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Licht und Schatten bei der DFB-Elf

Beim ersten Auftritt nach dem Duell mit den Niederlanden im März konnten nicht alle deutschen Akteure ihre Chance nutzen. Nach einer starken Anfangsphase schlichen sich viele leichtsinnige Fehler ins Spiel der Flick-Elf ein. Vor allem die Bayern-Akteure Serge Gnabry und Leroy Sané fielen durch haarsträubende Fehler in der Vorwärtsbewegung auf. Besser machten es vor allem die in der zweiten Halbzeit eingewechselten Jonas Hofmann, Jamal Musiala sowie Kai Havertz. Mit viel Spritzigkeit sorgte das Trio für zahlreiche Akzente und leitete zudem in Form von Hofmann den Ausgleichstreffer ein. Der Kampf um die Plätze für den WM-Kader ist hiermit offiziell eröffnet.

Die Statistik: 6

Roberto Mancini ließ im Duell mit Deutschland gleich sechs Spieler zu ihrem Debüt in der italienischen Nationalmannschaft kommen. Davide Frattesi stand dabei in der Startelf, Wilfried Gnonto, Tommaso Pobega, Federico Dimarco, Matteo Cancellieri und Samuele Ricci wurden im Laufe der Partie eingewechselt.
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