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FIFA-Präsidentenwahl nicht verschoben - was machen Joseph Blatter und Michel Platini?

VonSID

Update 20/10/2015 um 18:40 GMT+2 Uhr

Die Wahl des neuen Präsidenten beim taumelnden Weltverbandes FIFA wird trotz der Skandale und Sperren gegen Spitzenfunktionäre nicht verschoben. Das FIFA-Exekutivkomitee um DFB-Boss Wolfgang Niersbach bestätigte bei ihrer Dringlichkeits-Sitzung am Dienstag in Zürich den 26. Februar 2016 als Wahltermin. Damit bleibt es auch beim Ende der Bewerbungsfrist am kommenden Montag (26. Oktober).

Viele Negativschlagzeilen: Joseph Blatter (l.) und Michel Platini

Fotocredit: Eurosport

"Die FIFA bestätigt den 26. Februar als Termin des außerordentlichen Kongresses", hieß es in einem offiziellen Tweet der FIFA, deren Protagonisten rund um Interimspräsident Issa Hayatou (Kamerun) sich nicht den Medien bei einer Pressekonferenz stellen wollten.
Die Diskussion um eine Wahl-Verschiebung war nach den 90-Tage-Sperren für den scheidenden Amtsinhaber Joseph S. Blatter und Präsidentschafts-Anwärter Michel Platini aufgekommen. Nach dem Votum gegen eine Verschiebung gilt der Ausgang der Wahl als völlig offen. Vor allem weil hinter Platini, der vor seiner Sperre als großer Favorit galt, große Fragezeichen stehen.
Weder der FIFA-Boss (79) noch der UEFA-Chef (60), die von der FIFA-Ethikkommission einer dubiosen Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken aus dem Verkehr gezogen wurden, durften an der Exko-Sitzung teilnehmen.

Hintertür für Platini

Der Integritäts-Check für derzeit gesperrte Präsidentschaftsanwärter wird allerdings nicht durchgeführt, so lange diese verbannt sind.
Damit hat die Wahlkommission unter dem Vorsitz von Domenico Scala das Hintertürchen für UEFA-Boss Platini im Anschluss an das Ende der Bewerbungsfrist geöffnet. Sollte die Sperre noch vor dem Wahlkongress am 26. Februar 2016 enden oder aufgehoben werden, wird die Kommission über den weiteren Umgang mit dem Kandidaten entscheiden.
Platini begrüßte über seinen Anwalt das Vorgehen. "Die FIFA hat eine gute und kluge Entscheidung getroffen, da sie Michel Platini Zeit gibt, seine Rechte geltend zu machen", sagte Thibaud d'Alès gegenüber France Info.

Erneut schwere Vorwürfe

Nur dann könnte Platini beim Wahlkongress in Zürich gegen seine potenziellen Konkurrenten antreten. Noch ist allerdings nicht sicher, wer sich alles zum "Herrn über die Skandale" wählen lassen möchte. Hinter dem früheren FIFA-Vizepräsident Chung Mong-Joon aus Südkorea steht aufgrund seiner Sechs-Jahre-Sperre ein noch größeres Fragezeichen als hinter Platini. Dem jordanischen Prinzen Ali bin Al Hussein, Brasiliens Idol Zico und David Nakhid (Trinidad und Tobago) werden kaum Chancen eingeräumt.
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Salman bin Ibrahim al Khalifa (l.) mit Michel Platini

Fotocredit: AFP

Scheich Salman bin Ibrahim al Khalifa, Oberhaupt des asiatischen Verbandes AFC, möchte zwar offensichtlich ("Ich bin von einer wachsenden Zahl von führenden Fußballfunktionären, FIFA-Mitgliedern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Bewerbung aufgefordert worden") - gegen den Bahrainer werden allerdings schwere Vorwürfe erhoben. Nach Angaben des "kicker" ermittelt die Ethikkommission gegen das Exekutivmitglied wegen des Anfangsverdachts auf Verletzung von Menschenrechten.

Beckenbauer pro Sexwale

Und der Südafrikaner Tokyo Sexwale ist bisher nur der Wunschkandidat des ebenfalls ins Zwielicht geratenen Franz Beckenbauer, der durch die Spekulationen um die angeblich ebenfalls gekaufte WM-Endrunde 2006 in Deutschland kaum noch internationales Gewicht haben dürfte.
Neben den Präsidenten-Wahlen beschäftigte sich die FIFA-Führung, auf der nach wie die Verhaftungen von Spitzenfunktionären sowie die Ermittlungen der US-Justiz und der Schweizer Behörden lasten, am Dienstag mit weiteren Reformschritten. Sie sollen beim nächsten Treffen (2./3. Dezember) weiter vorangetrieben werden.
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