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Hunt will zu Löw

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 02/11/2009 um 13:08 GMT+1 Uhr

Nach zuletzt fünf Toren in fünf Bundesligaspielen wird die Personalie Aaron Hunt für Bundestrainer Joachim Löw immer interessanter. Als Sohn einer Engländerin könnte der Bremer Angreifer aber auch für die "Three Lions" spielen. Deren Chef-Coach Fabio Capello lässt ihn bereits beobachten.

Aaron Hunt 2009 U 21 DFB

Fotocredit: Imago

Die Informationen besorgt dem Italiener der englische U 21-Nationaltrainer Stuart Pearce und Capello soll nach Informationen der "Bild" bereits über eine baldige Nominierung des 23-Jährigen nachdenken. Rein theoretisch wäre ein Einsatz für die englische Nationalmannschaft ab sofort und auch bei der WM daher möglich, auch wenn Hunt seit der U 16 für sämtliche deutsche Jugendnationalmannschaften gespielt hat.
Nach den FIFA-Statuten spielt sich ein Spieler erst beim ersten Pflichtspieleinsatz für die A-Nationalmannschaft eines Landes fest - einen solchen hat er für den DFB noch nicht absolviert. Erst einmal stand er in Löws Kader, das Testspiel gegen Dänemark 2007 musste Hunt jedoch verletzt absagen.
Der Stürmer, der vor rund fünf Jahren mit 18 Jahren und 14 Tagen zum zweitjüngsten Bundesliga-Spieler in der Bremer Vereinsgeschichte geworden war, will von der englischen Nationalmannschaft momentan nichts wissen: "Mit 16, 17 Jahren habe ich mir darüber mal Gedanken gemacht. Aber dann habe ich mich klar für Deutschland entschieden. Auch wenn Teile meiner Familie sich sicher gefreut hätten, wenn ich für England spielen würde. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier Fußball spielen gelernt."
Bei U 21-EM außen vor
Aber auch wenn sich Hunt zum DFB bekennt, muss sich Löw jetzt ernsthafte Gedanken machen, ob er den Bremer nicht bei der nächsten Gelegenheit doch mal wieder zum Test einlädt. Denn so sehr sich der Werderaner an der Weser auch wohl fühlt, das Verhältnis zum DFB ist nicht ideal: Für die U 21-Europameisterschaft wurde er entgegen seiner Erwartungen nicht nominiert. "Ich war sehr enttäuscht", verriet Hunt jetzt dem "Kicker". Zwar habe er danach schnell damit abgeschlossen, doch seine Aussage "Ich liebe den englischen Fußball" könnte neues Gewicht bekommen, wenn nach Hrubesch auch Löw nicht an ihn denkt.
Seine Nichtnominierung im Juni hatte indirekt aber auch einen Vorteil. Da er im Sommer endlich einmal von Verletzungen an seinen Problemzonen Knie und Leiste verschont blieb, konnte er "endlich mal die komplette Vorbereitung mitmachen", weshalb der 18-fache Bundesliga-Torschütze sich heute "körperlich richtig fit" fühlt. Das wäre mit einer Reise zur EM in Schweden nicht möglich gewesen.
"Frecher Hunt" ist wieder da
In den vergangenen Jahren, in denen er häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte, wurde Hunt bereits als "ewiges Talent" abgestempelt, jetzt aber werden Wortschöpfungen wie "huntastisch", "wertvolle Huntarbeit" oder "frecher Hunt" gerne wieder ausgegraben. Nachdem er auch in dieser Saison zunächst auf der Bank saß, spielte sich der 23-Jährige bald in die Stammelf und erzielte am siebten Spieltag seinen ersten Saisontreffer - seitdem kamen vier weitere hinzu.
Grund für den Aufwind sei neben der körperlichen Fitness das "fast blinde Verständnis" mit seinen Nebenspielern Marko Marin und Mesut Özil. Die junge Garde der offensiven Mittelfeldspieler harmoniert bei Werder unter Thomas Schaaf hervorragend. "Wir dürfen alles, können alle Positionen spielen. Der Trainer lässt uns freie Hand, will nur, dass die Positionen besetzt sind", erklärt der Halbbrite. "Es macht einen riesen Spaß."
Vertrag läuft aus
Zwar läuft sein Vertrag zum Saisonende aus, doch die Verlängerung scheint angesichts der Erfahrungen, die Hunt an der Weser gemacht hat, nur eine Formsache. Auch während seiner Verletzungsphasen habe er sich "nie sorgen" müssen und "immer den Rückhalt des Vereins verspürt". Ein Wechsel wäre "nach acht guten Jahren Schwachsinn" findet er deshalb. "Werder ist mein erster Ansprechpartner."
Es ist also durchaus denkbar, dass Hunt, Marin und Özil über die WM hinaus gemeinsam Fußball zelebrieren. Bleibt nur die Frage, ob sie es auch in Südafrika tun dürfen, Herr Löw? Werder-Manager Klaus Allofs sagt: "Wer über Müller und Badstuber diskutiert, sollte auch über Hunt nachdenken." Doch Allofs plädiert ja auch für eine Rückkehr von Torsten Frings.
TV-Tipp:
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