Bayern-Star Arturo Vidal im Zentrum von Schlammschlacht in Chile

Nach dem sensationellen K.o. in der WM-Qualifikation fliegen in Chile die Fetzen. Besonders Bayern-Star Arturo Vidal steht beim Copa-América-Champion von 2015 und 2016 in der Kritik - und das, obwohl er beim entscheidenden 0:3 am letzten Spieltag in Brasilien gesperrt war und nicht spielen konnte. Die Vorwürfe an die Adresse des Superstars gehen aber in eine andere Richtung. Es geht um Alkohol.

Chile-Star Arturo Vidal

Fotocredit: Getty Images

Die chilenische Party ist vorbei. Nach dem WM-Achtelfinale 2014, den beiden Copa-Titeln 2015 und 2016 sowie der Final-Teilnahme beim Confed-Cup 2016 ist der Kater nach der verpassten WM-Teilnahme 2018 riesengroß. Und nun wird es hässlich.
Der Satz, so berichtet die "Süddeutsche Zeitung", stammt von Pilar Lizana, die Vidal damit im TV bei "Canal 13" harsch angriff und für den Qualifikations-K.o. mitverantwortlich machte. Dazu muss man wissen, dass Lizana die Schwiegermutter von Chiles Nationaltorhüter Claudio Bravo ist.

Bravos Ehefrau teilt kräftig aus

Doch damit nicht genug: Auch Bravos Ehefrau Carlo Pardo nahm ihren Mann in Schutz, indem sie dessen Teamkollegen an den Pranger stellte. Während die meisten Spieler tatsächlich alles gegeben hätten, seien andere "bloß feiern gegangen" und hätten "wegen Trunkenheit nicht mal trainieren können". Auch diese Attacke darf Vidal auf sich beziehen.
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Frust bei Chile nach der verpassten WM-Quali

Fotocredit: Getty Images

Aus dem Lager von Vidal kam laut "Süddeutscher Zeitung" nur die vage Mahnung an die Adresse von Bravo und die Seinen, besser still zu sein. Schließlich sei auch der Schlussmann an Undiszipliniertheiten beteiligt gewesen. Dass diese keine Konsequenzen nach sich gezogen hätten, lag offenbar daran, dass Verbandspräsident Arturo Salah von der Sache nichts erfahren haben will.

"Ich bin stolz, Teil dieser Gruppe zu sein"

Passend zur aktuellen Katerstimmung werden auch Aussagen des ehemaligen Chile- und heutigen Argentinien-Coachs Jorge Sampaoli neu thematisiert. Dieser habe 2015 in einem Gespräch mit Journalisten gesagt, dass Vidal "es mag zu trinken" und sich nicht kontrollieren könne.
Man kann sich nur schwer des Eindrucks erwehren, dass Vidal in seiner Heimat zum Gesicht des sportlichen Debakels gemacht werden soll. Kurz nach der Partie gab es aufgrund eines Tweets des Mittelfeldspielers sogar Meldungen über das Ende der Nationalmannschaftskarriere. Darin bedankt sich Vidal bei seinen Teamkollegen für "die ganzen gemeinsamen Jahre, in denen ihr in jedem Spiel alles gegeben habt".
Eine Rücktrittserklärung war das allerdings nicht, wie der Bayern-Profi offensiv erklärte: "Jedes Mal, wenn sie mich fragen, stehe ich meiner Auswahl zur Verfügung. Chile ist ein Team von Kriegern und ich bin stolz, Teil dieser Gruppe zu sein. Und ich werde sie nicht verlassen", schrieb Vidal auf Twitter.
Und Vidal hat wohl recht, wenn er im Hinblick auf die Nationalelf sagt: "Es ist hart, aber es ist nicht das Ende von irgend etwas."
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