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Brasilien von Argentinien gedemütigt: Pleite für Rekordweltmeister so bitter wie einst das 1:7 gegen Deutschland
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Update 26/03/2025 um 13:36 GMT+1 Uhr
Die Klatsche für Brasilien gegen Argentinien in der WM-Qualifikation schlägt hohe Wellen in beiden Fußballnationen. Während sich die Seleção nach dem 1:4 (1:3) Vergleiche mit der historischen WM-Pleite gegen Deutschland 2014 gefallen lassen muss, schwärmt die argentinische Presse vom "Parfüm der Glückseligkeit". Für Brasiliens Nationaltrainer Dorival Junior wird die Luft derweil immer dünner.
Brasiliens Stars enttäuschen bei Pleite in WM-Qualifikation gegen Argentinien
Fotocredit: Getty Images
Dem Trainer droht schon wieder das Aus, die Spieler geben sich schuldbewusst: Nach der Demütigung in der WM-Qualifikation steht die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft vor dem nächsten Neustart. Es sei der "heikelste Moment meiner Karriere", gab Dorival Junior nach dem 1:4 (1:3) der Seleção beim Erzrivalen Argentinien zu. Es war zwar erst die zweite Niederlage im 16. Spiel unter seiner Regie, doch nach nur einem Jahr im Amt könnte es das für den dritten Trainer im WM-Zyklus bereits gewesen sein.
Von den brasilianischen Medien erntete der Fußball-Rekordweltmeister Hohn und Spott. Selbst der Haussender "Globo" wendete sich ab. "Peinlich. Man muss ja schon fast dankbar heimfahren, denn es war noch wenig", analysierte Ex-Profi Roger Flores als TV-Kommentator. Titelverteidiger Argentinien löste durch den Sieg gegen den Erzrivalen als erste südamerikanische Mannschaft das WM-Ticket - und das ohne den verletzten Kapitän Lionel Messi.
Während die "Fiesta Argentina" in einem Feuerwerk über dem Monumental-Stadion von Buenos Aires endete, zogen Brasiliens Medien unisono die 1:7-Schmach aus dem WM-Halbfinale 2014 gegen Deutschland zum Vergleich heran. Daher wird es für Dorival Junior eng, das Trainerkarussell könnte sich bald wieder drehen.
Kapitän Marquinhos nimmt Trainer in Schutz
Nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM 2022 unter Tite scheiterten Ramon Menezes als Interimscoach und dann Fernando Diniz am Neuaufbau Richtung Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko. Und so taucht der Name Tite in der aktuellen Trainer-Diskussion wieder auf.
"Die Schuld trägt nicht der 'Professor' allein, sondern alle", mahnte Kapitän Marquinhos. Schließlich war der Coach zu vier seiner sechs Startelf-Änderungen gegenüber dem 2:1 am Donnerstag gegen Kolumbien durch Verletzungen oder Sperren gezwungen. Und weil bei Anpfiff gleich sieben Spieler mit weniger als 15 Länderspielen auf dem Platz standen, war Brasilien leichte Beute für den Weltmeister.
"Historischer Tanzball", schrieb das Sportblatt "Olé", die großen Zeitungen titelten in ihren Online-Ausgaben euphorisch von einer "denkwürdigen Nacht" ("Clarin") oder gar poetisch vom "Parfüm der Glückseligkeit" ("La Nacion"). Julio Alvarez (4.), Enzo Fernandez (13.), Alexis Mac Allister (37.) und Giuliano Simeone (71.) versetzten nicht nur die 85.000 Fans im ausverkauften Nationalstadion in kollektiven Freudentaumel. Das Gegentor durch Matheus Cunha (27.) ließ die Olé-Rufe nur kurz verstummen.
WM-Quali für Brasilien noch in Reichweite
Für Brasilien (21 Punkte) ist das WM-Turnier in Nordamerika trotz der fünften Niederlage im 14 Eliminatorias-Spiel unverändert in Reichweite. Denn hinter den enteilten Argentiniern (31) knubbeln sich im Kampf um fünf weitere Endrunden-Plätze noch Ecuador (23), Uruguay (21) sowie Paraguay (21) und Kolumbien (20). Venezuela (15) hat auf Platz sieben schon gebührenden Abstand.
Kurioser Fakt am Rande: Zum ersten Mal seit 20 Jahren standen weder Messi noch sein ebenfalls verletzter Freund Neymar im "Clasico" auf dem Platz. Zuletzt fehlte mindestens einer von beiden beim Confed-Cup-Finale 2005 in Deutschland. Ergebnis damals: 4:1, aber für Brasilien.
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(SID)
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