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WM-Quali - Erster Punkt für den Kosovo: "Können international mithalten"

VonSID

Update 06/09/2016 um 14:04 GMT+2 Uhr

Großer Jubel im kleinen Kosovo: Das historische 1:1 (0:1) in der WM-Qualifikation in Finnland im allerersten Pflichtspiel des jungen Balkanstaates feierten die rund 1,8 Millionen Einwohner wie einen Sieg. Premierminister Mustafa lobte den Auftritt der Nationalmannschaft bei ihrem ersten Ausscheidungsspiel für die WM 2018 in Russland: "Das Team hat bewiesen, dass es international mithalten kann."

Der Kosovo gewinnt sein erstes offizielles Länderspiel

Fotocredit: SID

Die Gäste waren im Veritasstadion von Turku sogar näher am Sieg als die Nordeuropäer, nach dem Ausgleichstor von Valon Berisha per Foulelfmeter in der 60. Minute bekam der Außenseiter Oberwasser. Aber auch mit dem Remis fühlte sich der polyglotte Torschütze "sehr, sehr gut".
"Von diesem Tor habe ich vorher geträumt und war mir sicher, dass ich auch wirklich treffe", sagte der Mittelfeldspieler von Red Bull Salzburg, der in Schweden geboren wurde und bereits in der norwegischen Nationalmannschaft spielte.
Mit einer Ausnahmeregelung für den 23-Jährigen und acht seiner Landsleute hatte der Weltverband FIFA erst wenige Stunden vor Spielbeginn den Einsatz für ihr neues Heimatland genehmigt. Normalerweise verbieten die Statuten einen solchen Wechsel. An derlei Formalien mochte Nationaltrainer Albert Bunjaku an diesem emotionalen Tag aber gar nicht denken: "Das Team hat toll zusammengearbeitet und die Herzen der Fans erreicht."
Auch für die Anhänger des immer noch im Aufbau befindlichen Nationalteams war diese Premiere der vorläufige Höhepunkt eines Marsches durch die sportpolitischen Institutionen. Nur knapp mit 28:24 Stimmen hatte die Europäische Fußball-Union (UEFA) den Kosovo als 55. Mitglied aufgenommen. Zehn Tage später zog auch die FIFA nach, für das 210. Mitglied stimmten bei dieser Abstimmung 141 Verbände, nur 23 waren dagegen.
Aber damit sind die logistischen Probleme noch längst nicht beseitigt. Bis auf Weiteres werden UEFA und FIFA vermeiden, dass es zu offiziellen Spielen zwischen dem Kosovo und seinem geografischen Nachbarn Serbien sowie Bosnien-Herzegowina kommt. Beide Staaten lehnen ebenso wie Russland und die Ukraine die politische Selbstständigkeit des jungen Staates ab.
Auch auf echte Heimspiele muss man vorerst verzichten. Weil es im Kosovo noch keine, für internationale Partien zertifizierte Stadien gibt, geht es nun am 6. Oktober im albanischen Shkodra gegen Kroatien.
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