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3 Dinge, die bei Norwegen-Deutschland auffielen: Müller im WM-Modus, gelehriger Kimmich, fader Götze

Florian Bogner

Publiziert 05/09/2016 um 00:14 GMT+2 Uhr

Deutschland hat beim 3:0 in der WM-Qualifikation in Norwegen leichtes Spiel. Thomas Müller besiegt mit zwei Toren und einer Vorlage sein EM-Trauma, Joshua Kimmich setzt eine Vorgabe von Joachim Löw bei seinem ersten Länderspieltor perfekt um und Mario Götze wird schon wieder für eine blasse Leistung gescholten. Was uns beim Start der DFB-Elf in die WM-Quali auffiel.

Erfolgreicher Start in die WM-Qualifikation: Deutschland besiegt Norwegen 3:0

Fotocredit: AFP

1.) Müller wieder im WM-Modus

Die EM ist abgehakt; Thomas Müller ist wieder der Alte. Soweit die "Neuigkeit" des WM-Qualifikationsspiels in Oslo. Das 1:0 (16.) und 3:0 (60.) selbst geschossen, das 2:0 für Joshua Kimmich (45.) mit einem klugen Pass in den Strafraum vorbereitet - Müller war Matchwinner.
"Müller wird es guttun. Es ist ja auch jetzt wieder WM-Zeit, da trifft er ja immer", scherzte Joachim Löw nach der vielzitierten torlosen EM des Angreifers vom FC Bayern München.
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Thomas Müller feiert seinen Doppelpack gegen Norwegen

Fotocredit: SID

Letztlich brachte der 26-Jährige einfach wieder die nötige Mischung aus Lockerheit, Genialität und Schlachtenglück mit, um erstmals seit elf Monaten wieder in einem Pflichtspiel für die deutsche Nationalmannschaft zu treffen und der überragende Mann zu sein. Müller:
Es war einfach das nötige Quäntchen Glück wieder da, das man als Torjäger braucht.
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Thomas Müller bejubelt sein Tor beim Spiel Norwegen gegen Deutschland

Fotocredit: Imago

2.) Viererkette statt Dreierkette

Joachim Löw hatte vor dem Norwegen-Spiel einen interessanten Satz gesagt: bei der Pressekonferenz vor dem Spiel verkündete er, dass sein Team Vierer- wie Dreierkette nun gleichermaßen draufhabe, er beide Varianten jederzeit zücken könne, er in der WM-Qualifikation auch während des Spiels mal umstellen werde.
Gegen Norwegen war die Viererkette die logische Lösung - und sie machte ihre Sache gut. Innenverteidiger Mats Hummels hatte in der ersten Halbzeit defensiv zwei kleine Wackler, Rechtsverteidiger Joshua Kimmich spielte einen unschönen Fehlpass - das war's aber auch schon.
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Joshua Kimmich gegen Adama Diomande beim Spiel Norwegen gegen Deutschland

Fotocredit: Imago

"Der Gegner hatte nach vorne keine Entfaltungsmöglichkeit und aus dem Spiel heraus keine Chancen", sagte Löw zufrieden.
Zufrieden dürfte er vor allem mit der Offensivleistung Kimmichs gewesen sein; der 21-Jährige setzte eine seiner Anforderungen in einer entscheidenden Szene nahezu perfekt um.
Löw hatte seine Außenverteidiger angewiesen, sich offensiv "auf Linie der Verteidigung, so breit wie nötig, nicht immer ganz außen" zu positionieren "und den ersten Ball wenn möglich nach innen zu spielen".
Viola: beim 2:0 machte Kimmich mit seinem Pass nach innen und dem anschließenden Laufweg in den Halbraum genau das. "Ich schieße nicht so viele Tore - sehr schön, dass das geklappt hat", sagte Kimmich, der damit auf der einstigen Problem-Position weiter Pluspunkte sammelte.

3.) Aufbauprogramm Mario G.

In Abwesenheit des einen Mario G. (Mario Gomez) stellte Löw den anderen Mario G. (Mario Götze) im Sturm auf. Wohl einfach, weil er Thomas Müller mehr aus der Tiefe kommen lassen wollte - und sonst niemanden hatte.
Für einen Startelf-Einsatz hätte es für Götze bei seinem Klub Borussia Dortmund nach den letzten Aussagen von Thomas Tuchel jedenfalls nicht gereicht.
Die fehlende (Match-)Fitness merkte man dem WM-Finaltorschützen auch in Oslo an. Schon in der ersten Halbzeit wählte er oft den falschen Laufweg, war so nur selten für die Mitspieler anspielbar und irrte letztlich ein wenig mit seiner Einschätzung, sein Auftritt sei ihm "ganz gut gelungen".
Zwar bemühte sich Götze redlich, sich auch mal zwischen die Linien fallen zu lassen, um am Kombinationsspiel der Kollegen teilzunehmen. Besonders glücklich waren seine Aktionen aber nicht. "RTL"-Experte Jens Lehmann merkte in einer wahren Schelte zurecht an, er habe von Götze " keinen Sprint gesehen".
Götzes auffälligste Szene war dann noch das Zuspiel auf Sami Khedira, der dann wiederum für Thomas Müller zum 3:0 flankte. Ansonsten erarbeitete sich Götze einfach zu wenige Tormöglichkeiten für eine echte Stürmer-Alternative. Nach 72 Minuten war Schluss, Julian Brandt kam für ihn. Und Löw blieb die Erkenntnis:
Es ist offensichtlich, dass er ein bisschen Zeit braucht. Man merkt ihm an, dass ihm die Sicherheit und die Spielpraxis für sein Spiel fehlen. Man merkt ihm im Training aber auch an, dass er mehr Freude hat, ein bisschen ein Lächeln im Gesicht. Ich glaube, er braucht noch ein paar Spieltage um das zu bringen, was man von ihm erwartet.
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