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Schweini im Interview

Eurosport
VonEurosport

Update 08/07/2010 um 20:13 GMT+2 Uhr

Bastian Schweinsteiger traf das Halbfinal-Aus bei der WM besonders tief. Der Münchner war auch schon bei der Niederlage gegen Italien 2006 dabei. Im Interview spricht der deutsche Mittelfeldspieler über den geplatzten Traum, die Gründe für die Niederlage und die Zukunft des deutschen Fußballs.

Deutschland WM Schweinsteiger

Fotocredit: Imago

Bastian Schweinsteiger, bevor es untergeht: Herzlichen Glückwunsch zu einer großartigen WM. Warum hat es am Ende gegen Spanien aber dann doch nicht gereicht?
Bastian Schweinsteiger: Bei einem Spiel gegen die beste Mannschaft der Welt muss man taktisch sehr clever spielen. Ich denke, dass uns in dieser Hinsicht ein paar Tage Vorbereitung gefehlt haben. Spanien spielt einfach auf einem höheren Niveau als Argentinien oder England.
Wie tief sitzt der Frust, nachdem die deutsche Mannschaft wie schon 2006 so knapp an einem WM-Finale gescheitert ist?
Schweinsteiger: Natürlich sitzt der Frust besonders tief. Wahrscheinlich wird das in den kommenden Tagen noch schlimmer, wenn man erst wirklich realisiert, welche Riesenchance man ausgelassen hat, ins Finale einzuziehen. Wir haben aber auch einen sehr schwierigen Weg hinter uns. Wir mussten erst England, dann Argentinien und schließlich Spanien aus dem Weg räumen. Da haben es andere Nationen sicherlich einfacher gehabt.
Die deutsche Mannschaft hat gegen Spanien verhalten begonnen und diese Passivität bis kurz vor Schluss nicht ablegen können. Woran lag das?
Schweinsteiger: Wir wussten von vornherein, dass Spanien mehr Ballbesitz haben wird als wir. Das Problem war aber, dass sie die Räume richtig zu gemacht haben. Wir hatten beim Stand von 0:0 eine sehr gute Chance durch Toni Kross, wenn wir da in Führung gehen, läuft es vielleicht anders. Aber das bringt jetzt auch nichts, darüber nachzudenken. Ich bin sehr enttäuscht, dass wir nicht so gespielt haben, wie wir das vorhatten.
War es am Ende doch eine Frage des Qualitätsunterschiedes?
Schweinsteiger: Nein, das war keine Frage der Qualität. Es ist einfach so, dass man gerade in solchen Partien merkt, dass die Spanier über viel mehr Erfahrung verfügen. Da ist alles einstudiert, es ist einfach ersichtlich, dass sie schon zwei, drei Jahre so zusammenspielen, immer mit den gleichen Spielern. Wir haben hingegen viele neue Spieler, mit viel Qualität, das hat man im Verlauf des Turniers ja auch gesehen, das steht außer Frage. Aber auf einem solch hohen Niveau entscheidet eben die Erfahrung und natürlich die Chancenverwertung.
Der Unterschied zu Spanien ist noch einmal geringer geworden, gerade im Vergleich zum EM-Finale 2008. Wo sehen Sie die deutsche Nationalmannschaft in zwei Jahren?
Schweinsteiger: In zwei Jahren werden wir ganz klar noch stärker sein, weil bis dahin dann auch die Spieler, die jetzt das erste Mal dabei sind viel Erfahrung gesammelt haben auf diesem Niveau. Die jungen Spieler haben sehr viel Schwung hereingebracht, wir sind auf einem sehr guten Weg. Deswegen muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Gegen die beste Mannschaft der Welt kann man verlieren.
Die Zukunft des Bundestrainers ist immer noch offen, Joachim Löw betonte, nach der WM gebe es eine Entscheidung. Was denken Sie über diese Personalie?
Schweinsteiger: Ich denke, man hat gesehen: Seit Joachim Löw Bundestrainer ist, sind wir viel stärker geworden und inzwischen wieder eine der besten Mannschaften der Welt. Wir waren zuletzt bei allen wichtigen Turnieren immer vorne dabei. Ich hoffe, dass er bleibt.
Und was ist mit Michael Ballack? Zuletzt gab es ja die Aussagen von Philipp Lahm, dass er gerne Kapitän bleiben wolle...
Schweinsteiger: Was soll ich da sagen? Michael ist verletzt, aber er wird auf jeden Fall zurückkommen. Er ist natürlich ein Spieler, der sehr wichtig für uns ist. Er hat diese Erfahrung von vielen großen Turnieren.
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