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Portugal, Ghana und Co. noch nicht in WM-Form
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Publiziert 01/06/2014 um 13:25 GMT+2 Uhr
Ghana schon wieder ohne Torerfolg, Portugal ohne Superstar Cristiano Ronaldo völlig uninspiriert: Die deutschen Gruppengegner haben sich in ihren WM-Tests wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Ghanas 0:1 bei den Niederländern dürfte Bundestrainer Joachim Löw knapp zwei Wochen vor dem Beginn der WM in Brasilien ebenso wenig Angst eingeflößt haben wie das magere 0:0 der Portugiesen gegen Griechenland.
Niederlande gegen Ghana
Fotocredit: Eurosport
Deren Trainer Paulo Bento attestierte seiner Mannschaft in Lissabon trotz allem "ein sehr gutes Spiel" und merkte an, dass "ja nicht nur Cristiano gefehlt hatte." In Innenverteidiger Pepe musste der Coach einen weiteren Champions-League-Sieger von Real Madrid ersetzen, auch Raul Meireles konnte nicht mitwirken.
Probleme bei Portugal
"Nur in den letzten Minuten standen wir unsicher", befand Bento. Spielerisch sei seine Mannschaft den Hellenen überlegen gewesen, "wegen der fehlenden Effizienz wurden wir allerdings nicht belohnt".
Und das lag insbesondere am Fehlen des Weltfußballers. Den 29-jährigen Ronaldo plagen weiterhin muskuläre Probleme im Oberschenkel, der Zeitpunkt seiner Rückkehr steht in den Sternen - und das dürfte Bento deutlich mehr Sorgen bereiten als der Kick gegen Griechenland. "Kein Risiko" werde Bento eingehen, will heißen: Bis zum WM-Auftakt am 16. Juni gegen Deutschland soll der Superstar geschont werden und womöglich auch auf die letzten beiden WM-Tests verzichten.
"Ich bin vorbereitet und könnte die WM mit oder ohne ihn spielen", versicherte Bento. Dass sein Plan B aber noch nicht ganz ausgereift ist, zeigte die Vorstellung am Samstagabend.
Ghana unterliegt "Oranje"
Und auch bei Ghana, am 21. Juni in Brasilien zweiter Gegner der Löw-Elf, sitzt der zweite Anzug (noch) nicht. Noch ohne den Schalker Kevin-Prince Boateng gerieten die Black Stars in der fünften Minute durch den Treffer von Robin van Persie in Rückstand, mit dem zur Halbzeit eingewechselten Boateng verbesserte sich die Situation unter den Augen von USA-Scout Berti Vogts nach dem Seitenwechsel nur unwesentlich.
Zum vierten Mal in Folge blieb Ghana in der regulären Spielzeit dabei ohne eigenen Treffer. Von einem "für uns guten Test" sprach Trainer Kwesi Appiah dennoch. "Wir haben sie zu langen Bällen gezwungen und wenig zugelassen. Wenn man sie spielen lässt, wird man böse überrascht", sagte Appiah.
Van Gaal mit gemischten Gefühlen
Überrascht hatte Bondscoach Louis van Gaal dennoch - und zwar mit seiner taktischen Ausrichtung. Vom ungewöhnlichen 5-3-2-System dürfe man "kein Feuerwerk" erwarten wie etwa mit dem alten 4-3-3-System. "Dem Spiel fehlte es zwar an Qualität", monierte der ehemalige Bayern- und künftige ManUnited-Coach, der auf den Schalker Klaas-Jan Huntelaar verzichtete. "Aber im Großen und Ganzen hat es ganz gut funktioniert."
Italien geschockt, Russland und Kolumbien bieder
Unterdessen sucht auch der viermalige Titelträger Italien noch seine WM-Form. Die Azzurri enttäuschten beim trost- und torlosen Remis in London gegen Irland auf ganzer Linie, doch das war erstmal von sekundärem Interesse. Mittelfeld-Ass Riccardo Montolivo erlitt nach einem Foul (9.) einen Beinbruch und fällt für das WM-Turnier am Zuckerhut aus.
Ohne Sieg blieben zudem die WM-Teilnehmer Russland beim 1:1 (1:0) in Norwegen und Kolumbien mit dem 2:2 (2:0) gegen Senegal. Uruguay besiegte Nordirland 1:0 (0:0), Bosnien dank der Treffer des Ex-Wolfsburgers Edin Dzeko die Elfenbeinküste mit 2:1 (1:0) und Kroatien Mali ebenfalls 2:1 (1:0).
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