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DFB-Star David Raum vor WM-Start exklusiv: Das war der schlimmste Moment meiner Karriere

Dennis Melzer

Update 17/11/2022 um 18:09 GMT+1 Uhr

Der deutsche Nationalspieler David Raum hat kurz vor WM-Start in einem exklusiven Interview mit Eurosport erklärt, dass er kurz nach Beginn seiner Profi-Karriere bei der SpVgg Greuther Fürth ans Aufhören gedacht hat. Zudem verrät der Neu-Leipziger, warum er die erste Kontaktaufnahme von Bundestrainer Hansi Flick verweigerte – und welche Ziele er mit dem DFB-Team hat.

DFB-Star Raum verrät: Habe Flicks ersten Anruf weggedrückt

Raum, der in Nürnberg geboren wurde und bereits im Alter von sieben Jahren in den Nachwuchs der SpVgg Greuther Fürth wechselte, feierte 2017 beim 1:2 gegen 1860 München im Alter von 18 Jahren sein Profi-Debüt. In der Folge spielte sich der Youngster mehr und mehr im Zweitligakader fest, bestach mit guten Leistungen.
Im Rahmen der neuen Doku-Serie "World At Their Feet" von Warner Bros. Discovery in Partnerschaft mit dem "Olympic Channel" sprach Raum im Vorfeld der WM 2022 in Katar exklusiv mit Eurosport über seinen Werdegang.
"Ich habe in jungen Jahren viel Erfahrung sammeln dürfen, ich stand viel auf dem Platz", sagt er. Raum ergänzt: "Aus der ersten Liga kamen die ersten Angebote. Ich habe sie mir angehört, aber für mich beschlossen, dass ich mir selbst noch ein Jahr bei Greuther in der zweiten Liga geben möchte."
Im zweiten Jahr fand sich das Top-Talent jedoch immer wieder auf der Bank wieder. "Ich hatte nur fünf Startelf-Einsätze. Es wurde immer weniger", erklärt der mittlerweile 24-Jährige. Raum weiter: "Das war eine sehr schwierige, prägende Phase."
Eine Phase, in der Raum angefangen habe, "die Fehler bei anderen zu suchen". Zudem verrät er, dass er damals "teilweise Mitspielern etwas nicht gegönnt habe, weil ich das selbst haben wollte. Das hat alles dazu geführt, dass ich mich nicht mehr auf mich konzentriert habe."

Raum: "Das war der schlimmste Moment meiner Karriere"

Die schwierige Situation führte dazu, dass er sogar darüber nachdachte, dem Profi-Fußball abzuschwören. "Es kam der Moment, an dem ich überlegt habe, dass ich mich ausleihen lassen oder komplett umorientieren könnte, wenn es mit dem Fußball nicht klappen sollte. Das war der schlimmste Moment in meiner Karriere."
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David Raum wurde in Fürth ausgebildet

Fotocredit: Getty Images

Nachdem Stefan Leitl im Februar 2019 die Geschicke bei den Kleeblätter übernommen hatte, besserte sich Raums Lage schlagartig. Auch, weil der neue Trainer den bisherigen Offensivmann zu einer Umschulung zum Linksverteidiger bewog.
"Stefan Leitl hat mich immer wieder versucht, zu überzeugen, dass diese Position zu mir passen würde", sagt Raum und schiebt nach: "Ich habe die Situation beigebracht bekommen und angefangen zu verstehen, dass man nur selbst für sein Glück verantwortlich ist. Ich habe ein neues Mindset entwickelt, habe an mir gearbeitet und die Position akzeptiert. Das hat mir geholfen, aus meinem emotionalen Tief zu kommen."
Raum avancierte mit 15 Vorlagen zum Leistungsträger, zeichnete mitverantwortlich für den zweiten Bundesliga-Aufstieg in der Fürther Vereinsgeschichte. "Der perfekte Abschluss" seiner Zeit in Fürth, wie Raum rückblickend sagt.

Raum drückte Flicks Anruf weg

Im Sommer 2021 folgte er dem Lockruf der TSG Hoffenheim. Bei den Kraichgauern benötigte Raum keine Anlaufzeit, vom ersten Spieltag an war der Franke gesetzt (32 Spiele, 13 Vorlagen). Nicht nur das, Raum rückte dank seiner beeindruckenden Entwicklung auch in den Fokus von Bundestrainer Hansi Flick. Nur wenige Monate nach seinem Wechsel folgte die erste Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft.
Dabei gestaltete sich Flicks Kontaktaufnahme laut Raum jedoch schwierig. "Ich saß an einem Donnerstagmorgen in der Kabine, als plötzlich mein Telefon klingelte", erinnert er sich. "Ich kannte die Nummer nicht und dachte: 'Ne, da gehe ich jetzt nicht ran.' Ich habe den Anruf weggeklickt. Direkt danach kam eine SMS hinterher und mir wäre fast das Handy aus der Hand gefallen. 'Hallo, Hansi Flick hier - ruf doch bitte mal zurück.'"
Seither stand Raum in elf Länderspielen auf dem Platz – fast immer von Beginn an. Wenig überraschend also, dass der Neu-Leipziger auch für den WM-Kader berücksichtigt wurde. "Ich werde alles für mein Land geben und hoffe, dass sich die Leute freuen, wenn wir erfolgreich sind", sagt er abschließend.

Über World At Their Feet:

In der Doku-Serie "World At Their Feet" von Warner Bros. Discovery in Partnerschaft mit dem "Olympic Channel" kommen elf Fußballer zu Wort, die nach ihrem Olympia-Traum nun auch bei der WM 2022 in Katar auflaufen. Die Folgen sind auf discovery+ und Eurosport.de zu sehen.
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