WM-Finale 2022: Ousmane Dembélé fordert Lehrmeister Lionel Messi in Endspiel zwischen Frankreich und Argentinien
Ousmane Dembélé hat sich in den vergangenen Jahren vom Sorgenkind zu einem der wichtigsten Spieler der französischen Nationalmannschaft gemausert. Im WM-Finale gegen Argentinien trifft der Flügelstürmer des FC Barcelona nun auf seinen ehemaligen Teamkollegen Lionel Messi. Ein Spieler, der für Dembélés Karriere-Turnaround nicht ganz unwichtig war.
Frankreichs Präsident Macron vor WM-Finale über Phänomen Messi
Quelle: Perform
Lionel Messi ist siebenfacher Weltfußballer und unbestritten einer der größten Spieler, die der Fußball jemals hervorgebracht hat.
Der Weltmeisterpokal bleib "La Pulga" aber trotz vierer Anläufe verwehrt. Wenn er am Sonntag im Lusail Iconic Stadium gegen Frankreich (16:00 Uhr im Liveticker) seinen fünften und letzten Versuch unternimmt, die wichtigste Trophäe im Verbandsfußball zu gewinnen, steht ihm ein alter Weggefährte vom FC Barcelona gegenüber, der sich aktuell in der besten Form seiner Karriere befindet und sich mit gerade einmal 25 Jahren schon zum zweiten Mal zum Weltmeister krönen könnte: Ousmane Dembélé.
Bereits im Jahr 2018 gehörte Dembélé der Equipe Tricolore an und jubelte im Regen von Moskau über einen 4:2-Sieg über Kroatien. Anders als vor vier Jahren, als Dembélé in der K.o.-Phase gerade einmal zwei Minuten im Viertelfinale gegen Uruguay (2:0) spielen durfte, gehört er 2022 nicht nur zum Stammpersonal von Didier Deschamps, sondern ebenfalls zu den absoluten Führungsspielern der Franzosen.
Bis auf das sportlich belanglose dritte Gruppenspiel gegen Tunesien (0:1) stand der Ex-Dortmunder jedes Mal in der Startelf, bereitete zum Auftakt gegen Australien (4:1) und im Achtelfinale gegen Polen (3:1) jeweils einen Treffer vom rechten Flügel aus vor. Dass Dembélé in der Hierarchie des amtierenden Weltmeisters derzeit vor Spielern wie Kingsley Coman vom FC Bayern, Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt oder Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach steht, hat er einem wahren Karriere-Turnaround beim FC Barcelona im vergangenen Jahr zu verdanken, an dem auch Messi durchaus seinen Anteil hat.
Was Dembélé von Messi lernte
"Er hilft den jüngeren Spielern. Er hat mir viel beigebracht", erinnerte sich Dembélé im Vorfeld des Endspiels an die Zeit mit dem siebenmaligen Weltfußballer beim FC Barcelona. Mit gerade einmal 20 Jahren schloss sich Dembélé im Jahr 2017 der Blaugrana um Heiligtum Messi an, verbrachte anschließend vier gemeinsame Jahre mit dem Argentinier in Katalonien. "Ich habe viel gedribbelt, er hat mir gesagt, dass ich mehr im Team spielen und ruhiger sein soll", verriet der heute 25-Jährige weiter. Ein Tipp, den sich der Franzose zu Herzen genommen hat und der ihm den Weg vom Showman zum Schlüsselspieler geebnet hat.
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Lionel Messi und Ousmane Dembélé
Fotocredit: Getty Images
Nach holprigen Jahren mit vielen Verletzungen läuft es für Dembélé in dieser Saison nämlich hervorragend im Verein. In jedem der 14 Ligaspiele stand der Tempodribbler auf dem Rasen, elf Mal in der Startelf. Dembélé traf vier Mal, bereitete fünf weitere Tore vor und thront mit Barcelona (37) zwei Punkte vor Erzrivale Real Madrid (35) an der Tabellenspitze. Eine Entwicklung, die nicht unbedingt abzusehen war.
Dembélé und Xavi: Das passt
Um Dembélé rankten sich noch im vergangenen Winter unzählige Wechselgerüchte - was zu allererst mit seinem im Sommer 2022 auslaufenden Vertrag zu tun hatte. Da sich Spieler und Verein sich lange nicht über eine Ausweitung des Kontraktes einigen konnten, Dembélé dem Vernehmen nach sogar ein Ultimatum verstreichen ließ, hatte Barças Fußball-Direktor Mateu Alemany zu Jahresbeginn im Klub-TV erklärt, dass Dembélé den Verein verlassen müsse.
"Es ist für uns offensichtlich, dass der Spieler nicht in Barcelona bleiben will und sich der Zukunft von Barça nicht verpflichtet fühlt. Wir haben ihm und seinen Agenten gesagt, dass er sofort gehen muss, weil wir engagierte Spieler wollen und hoffen, dass ein Transfer vor dem 31. Januar zustande kommt”, so Alemany.
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Ousmane Dembélé bei der WM in Katar
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Weil sich kein geeigneter Abnehmer finden ließ, nahm das Drehbuch aber noch einmal eine überraschende Wendung. Zwei Wochen nach Auslaufen seines Vertrages unterschrieb der Franzose einen neuen Kontrakt über die Laufzeit von zwei Jahren.
Ausschlaggebend dafür sei das gute Verhältnis zu Trainer Xavi Hernández gewesen: "Mit diesem Vertrauen von unserem Trainer musste ich einfach bleiben", erklärte Dembélé seine Entscheidung im Gespräch mit "RMC". "Ich habe sein Vertrauen, ich fühle mich wohl in der Umkleidekabine, mit all diesen jungen Leuten, dieser ganzen Mannschaft, jetzt bin ich schon sechs Jahre hier und ich fühle mich wohl."
Xavi: Dembélé "auf dem Niveau des besten Neymars"
Xavi selbst schwärmte in den Wochen vor der WM in höchsten Tönen von Dembélé, verglich ihn gar mit Neymar: "Ich habe nur wenige Spieler mit dieser Fähigkeit im Eins-gegen-Eins gesehen. Er ist auf dem Niveau des besten Neymars. Er hat in den letzten Jahren viel gelitten und verdient es zu sein, wo er jetzt ist. Es gibt keinen Flügelspieler, der auf beiden Seiten so gut ist wie er."
In Katar beweist Dembélé in beeindruckender Manier, dass er nach schwierigen Jahren gereift ist. Es ist das erste große Turnier, dem er seinen Stempel so richtig aufdrücken konnte. Nach einer Nebenrolle in Russland 2018 verletzte er sich bei der Europameisterschaft 2021 im zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn am Knie und fiel den Rest des Turniers aus. Wenn am Sonntag im Lusail Iconic Stadium ein vorerst letztes Mal die französische Hymne erklingt, wird Dembélé aller Voraussicht nach auf dem Rasen stehen.
Zusammen mit einem alten Bekannten. Zusammen mit Lehrmeister Messi.
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