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WM 2022 - Cristiano Ronaldos Vertreter überstrahlt alle: Portugal zerlegt schwache Schweizer im Achtelfinale

Luca Wolkstein

Update 07/12/2022 um 00:07 GMT+1 Uhr

Portugal hat dank einer Gala-Vorstellung im EM-Achtelfinale gegen die Schweiz die Runde der letzten Acht erreicht. Die Iberer, bei denen Cristiano Ronaldo überraschend nicht in der Startelf stand, siegten 6:1 (2:0). CR7-Vertreter Gonçalo Ramos ragte mit drei Toren heraus (17., 51., 67.), die weiteren Treffer erzielten Pepe (33.), Raphael Guerreiro (55.) und Rafael Leão (90.+2).

"Um Gottes Willen": Trainer Santos flieht vor Ronaldo-Fragen

Portugals Coach Fernando Santos überraschte mit einer ungewöhnlichen Elf: Joao Cancelo, Ruben Neves und Superstar Cristiano Ronaldo, die bislang in jedem Gruppenspiel von Beginn an randurften, blieb gegen die Schweiz nur ein Bankplatz.
Insgesamt gab es ganze acht Veränderungen in der Startformation. Nur Diogo Costa, Pepe und Diogo Dalot verblieben in der Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen Südkorea. Die Schweiz wagte dagegen keine Experimente: Einzig Yann Sommer hütete nach überstandener Erkältung wieder den Kasten und Edimilson Fernandes vertrat den verletzten Silvan Widmer hinten rechts.
Santos sollte mit seiner Formation Recht behalten: Seine Portugiesen begannen dominant und erzielten folgerichtig schnell das 1:0: Der junge Ronaldo-Ersatz Goncalo Ramos erhielt den Ball in einem ungünstigen Winkel im Sechzehner, zog dann mit dem linken Fuß aber derart kompromisslos und hart ab, dass der Ball an Sommer vorbei rauschte unter der Latte einschlug (18.).
Die Selecao blieb am Drücker und belohnte sich eine Viertelstunde später: Nach einer perfekt temperierten Ecke entschied Pepe das Luftduell mit Manuel Akanji für sich und wuchtete den Ball aus kurzer Distanz ins Tor (33.) – kurz vor der Halbzeit verpasste Ramos nach einer glänzenden Parade von Sommer sogar noch seinen Doppelpack (43.).
So schlichen die Schweizer nach desolaten 45 Minuten frustriert vom Feld. Doch auch die Resthoffnungen der Nati wurden schnell zerstört. Direkt in der 51. Minute fiel die Vorentscheidung, als der junge Ramos seinen Doppelpack schnürte und nach Hereingabe von Dalot aus kurzer Distanz vollendete.
Vier Minuten später erhöhte Guerreiro mit tollem Abschluss unter die Latte (55.), ehe Akanji (58.) den Ball nach einem Eckstoß zum Ehrentreffer für die Schweiz über die Linie drückte.
Ramos avancierte in der 67. Minute dann endgültig zum Mann des Abends, als der 21-Jährige von Benfica Lissabon den Ball über Sommer lupfte und so seinen dritten Treffer der Partie erzielte. In der Nachspielzeit brach dann der eingewechselte Leao auf der linken Seite noch einmal durch und schlenzte das Leder per Innenrist ins rechte obere Eck (90.+2).
Die Portugiesen durften sich nach Abpfiff nicht nur über einen 6:1-Kantersieg gegen müde und uninspirierte Schweizer freuen, sondern auch über den ersehnten Viertelfinaleinzug.
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Matchwinner Ramos verteidigt Ronaldo: "Er ist unser Kapitän"

Die Stimmen zum Spiel:

Goncalo Ramos (Portugal): "Das war natürlich ein Traum, der in Erfüllung geht: Heute zu starten und dann gleich etwas beizutragen. Wenn ich weiterhin alles gebe, werde ich auch im nächsten Spiel dabei sein. Vor dem Spiel habe auch mit Cristiano Ronaldo gesprochen, unserem Kapitän."
Fernando Santos (Portugal): "Wir wollten, dass das Team sehr flüssig spielt. Wir waren sehr gut, hatten viel Ballbesitz, viel Selbstbewusstsein und haben den Ball laufen lassen. Heute hat alles gut funktioniert."
Murat Yakin (Nationaltrainer Schweiz): "Der Plan ist leider nicht aufgegangen, aber wir müssen das akzeptieren. Niederlagen tun weh. Wir sind traurig. Wir wollten unser Land glücklich machen, aber das hat nicht geklappt. Der Gegner hat einen guten Start erwischt. Es sind viele Dinge nicht gut gelaufen.

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Portugal ein ernstzunehmender Titelkandidat?

Im Vorfeld der WM wurden die Portugiesen zwar immer wieder als einer der Mitfavoriten auf den Titel genannt, nie aber in der obersten Riege der Titelanwärter. Diese Einschätzung muss spätestens nach dem heutigen Spiel revidiert werden. Portugal präsentierte sich als stürmische, entfesselte Einheit, der die Schweizer Defensive nicht mal im Ansatz gewachsen war. Bernardo Silva, Bruno Fernandes und Otavio fütterten die Angriffsreihe mit perfekt temperierten und platzierten Pässen, die Ramos und Joao Felix entgegennahmen und in furioser Zusammenarbeit vollendeten. Hinten räumte die Einheit aus Ruben Dias und Pepe alles weg, was vor ihr Tor gelangte – Diogo Costa lieferte einen starken Rückhalt. Zusätzlich ist der Kader der Portugiesen mit Spielern wie Cristiano Ronaldo, Ruben Neves oder Rafael Leao, die von der Bank kommen, von einer selten gesehen Breite gesegnet. In dieser Verfassung muss die Selecao Titelanwärter sein.
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Ballack analysiert Ronaldos Reservistenrolle: "Das ist die Realität"

Die Zahl zum Spiel: 3

Selbstverständlich muss der 21-jährige Goncalo Ramos nach diesem Wahnsinnsspiel besonders ausgezeichnet werden. Der Stürmer von Benfica Lissabon hatte vor seiner WM-Nominierung null Länderspiele für Portugal absolviert, sammelte auch in den Gruppenspielen nur 37 Einsatzminuten und musste dann im Achtelfinale in die Fußstapfen von Cristiano Ronaldo treten: Der Druck könnte nicht größer sein. Dennoch ließ das Ramos kalt, mit drei Toren und einem Assist holte er sich in spektakulärer Manier den Man-of-the-Match-Titel ab und machte damit auf der größten Fußballbühne überhaupt eindrucksvoll auf sich aufmerksam.
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