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Champions-League: SC Magdeburg beendet die Serie von FC Barcelona und zieht überraschend ins Finale ein

Eurosport
VonEurosport

Update 17/06/2023 um 23:04 GMT+2 Uhr

Der SC Magdeburg ist zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins Champions-League-Endspiel eingezogen. Der deutsche Handball-Vizemeister gewann am Samstag vor 19.250 Zuschauern in Köln das Halbfinale gegen Titelverteidiger und Rekordsieger FC Barcelona mit 40:39 (38:38, 31:31, 16:18) nach Siebenmeterwerfen und darf somit vom zweiten Königsklassen-Triumph nach 2002 träumen.

Magdeburg schafft die Überraschung

Fotocredit: SID

"Es war unglaublich. Ich habe immer noch Gänsehaut. Ich dachte, ich hätte im Final Four schon alles gesehen. Unfassbar. Es war ein Auf und Ab - wir haben es am Ende verdient", sagte Nationalspieler Lukas Mertens.
Philipp Weber erlebte nach eigener Aussage das beste Spiel seiner Karriere: "Allein hier beim Final Four dabei zu sein, ist ein Traum. Und dann so ins Finale einzuziehen, ist einfach unglaublich."
Kay Smits (12 Tore) und Michael Damgaard (8) waren die besten Werfer für die Magdeburger, die eine irrwitzige Partie mit zahlreichen Wendungen und Dramen verdient für sich entschieden.
Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert spielte unter gewaltigem Jubel der 19.250 Zuschauer in der ausverkauften Lanxess Arena groß auf und beendete eine denkwürdige Serie: So ging Barca erstmals seit 25 CL-Partien wieder als Verlierer vom Feld.

"Spiegelbild der Saison"

"Dieses Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wir hatten immer wieder mit Widerständen zu kämpfen, haben uns aber nicht unterkriegen lassen. Ich bin so stolz auf das, was die Mannschaft geleistet hat", sagte Wiegert.
Der Final-Four-Debütant kämpft am Sonntag (18:00 Uhr) in einem Traumfinale gegen Barlinek Industria Kielce mit Nationaltorwart Andreas Wolff um Europas Krone.
Die Polen setzten sich auch dank eines starken Wolffs, der kurz vor Schluss entscheidend parierte, im zweiten Halbfinale mit 25:24 (16:14) gegen Paris St. Germain durch.

Durchwachsener Beginn für Magdeburg

21 Jahre nach dem historischen ersten Champions-League-Sieg einer deutschen Mannschaft durch den SCM schielten die "Erben" des damaligen Coaches und heutigen Bundestrainers Alfred Gislason auf eine weitere Überraschung gegen "Lieblingsgegner" Barcelona.
Dafür, das bekräftigte Wiegert im Vorfeld, brauche es eine "Bestleistung" mit wenigen Fehlern.
Einen solchen streute jedoch Kay Smits gleich zu Beginn ein, als er beim Stand von 0:0 einen Siebenmeter verwarf.

Kleine Erfolgserlebnisse brachten Selbstvertrauen

Barcelona schlug auf der Gegenseite sofort zu und demonstrierte, welche Herkulesaufgabe auf die SCM-Deckung zukommen würde.
Die Magdeburger erarbeiteten sich vor den Augen Gislasons durch kleine Erfolgserlebnisse zunehmend Selbstvertrauen. Erst als Wiegerts Team in Unterzahl agierte, zog Barca zum ersten Mal mit zwei Treffern weg.
Das 13:11 (19.) schockte Magdeburg jedoch nicht. Immer wieder spielte der deutsche Meister von 2022 im Rückraum Michael Damgaard frei, der im ersten Abschnitt allein sechsmal traf.
Allerdings bekamen auf der anderen Seite Mike Jensen und dessen eingewechselter Torhüterkollege Nikola Portner nur selten eine Hand an den Ball. Barca, das in der Klub-Weltmeisterschaft zuletzt zweimal Magdeburg unterlegen war, erzielte die vermeintlich einfacheren Tore.

Entscheidung fiel vom Punkt

Doch Magdeburg kämpfte. Die erste Drei-Tore-Führung der Katalanen kurz vor der Pause drehten der Außenseiter knapp elf Minuten nach dem Seitenwechsel durch Gisli Kristjansson zu einer Führung (23:22, 41.). Nicht nur die 1500 mitgereisten SCM-Fans tobten.
Wiegert, beim Triumph 2002 als Spieler dabei, verfolgte an der Seitenlinie nun eine deutlich hektischere Partie. Der starke Kristjansson war nun eine wichtige Stütze - doch ausgerechnet der MVP der abgelaufenen Bundesliga-Saison musste in der Schlussphase mit einer Schulterverletzung vorzeitig vom Feld.
Smits brachte den SCM wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung. Die endete ebenfalls Unentschieden, sodass die Entscheidung vom Punkt fiel.
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(SID)
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