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Champions League - SC Magdeburg gewinnt Finale gegen Kiele und besteigt Europas Handball-Thron: "Sportliches Märchen"

Eurosport
VonEurosport

Update 19/06/2023 um 08:20 GMT+2 Uhr

Es ist ein "sportliches Märchen": Der SC Magdeburg ist 21 Jahre nach seinem bis dato einzigen Triumph in der Champions League zurück auf Europas Handball-Thron. In einem einem hochdramatischen Endspiel des Final-Four-Turniers 30:29 (26:26, 13:15) gewann das Team von Bennet Wiegert nach Verlängerung gegen Barlinek Industria Kielce - und schickt nun "drohende" Partygrüße in die Handball-Hochburg.

"Total unglaublich": Magdeburg feiert Champions-League-Titel

Die nimmermüden Handball-Helden des SC Magdeburg schunkelten zur Hymne "We are the Champions", als EHF-Präsident Michael Wiederer ihnen um 20:33 Uhr den mächtigen Königsklassen-Pokal überreichte.
Der SCM hat nach 21 Jahren Europas Thron zurückerobert - und wie! Der deutsche Vizemeister um den überraschenden Rückkehrer Gisli Kristjansson setzte sich im Final-Krimi mit 30:29 (26:26, 13:15) nach Verlängerung gegen Barlinek Industria Kielce durch - und hinterließ einen abermals schwer enttäuschten Nationaltorhüter Andreas Wolff aufseiten des polnischen Meisters.
"Champions-League-Sieger, das hört sich gut an", freute sich Magdeburgs Erfolgstrainer Bennet Wiegert bei "DAZN": "Die Mannschaft ist die ganze Saison immer wieder aufgestanden. Ich kann es nicht fassen." Den Fans in Sachsen-Anhalt "drohte" Wiegert nun intensive Feierlichkeiten an: "Magdeburg, macht euch auf was gefasst."
Der Niederländer Kay Smits (acht Treffer) war vor 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena der beste Werfer für den SCM, der sich nach der Pause auch von einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen ließ. Nicht zuletzt dank Kristjansson (sechs Tore), der sich am Samstag im Halbfinale an der Schulter verletzte und am Sonntag zum wertvollsten Spieler des Final Four gewählt wurde, zog Magdeburg das Spiel auf den letzten Metern auf seine Seite.

"Ein sportliches Märchen"

"Was der SC Magdeburg geleistet hat, ist herausragend und ein sportliches Märchen", sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB): "Egal, welche Rückschläge diese Mannschaft verkraften musste - sie ist immer zurückgekommen."
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Der SC Magdeburg hat die Champions League gewonnen

Fotocredit: Getty Images

Überschattet wurde das Finale von einem Todesfall. Wie nach Spielende bekannt wurde, verstarb ein polnischer Journalist, der in der zweiten Hälfte auf der Pressetribüne zusammengebrochen war, infolge eines Herzstillstandes. Die Partie war für die notärztliche Versorgung des Mannes für eine knappe Viertelstunde unterbrochen worden.
Vor 21 Jahren hatte das Magdeburger Team unter dem heutigen Bundestrainer Alfred Gislason als erste deutsche Mannschaft in der Königsklasse triumphiert. Beim Final Four in Köln krönte Magdeburg nun seine Comeback-Saison im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb völlig unerwartet mit dem Titel. "Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, was jetzt und in den nächsten Tagen in Magdeburg los sein wird", jubelte Gislason.

Wolff wartet weiter auf den Coup

Wolff hingegen muss trotz einer starken persönlichen Leistung weiter auf den ersten Champions-League-Triumph seiner Laufbahn warten. Der Europameister von 2016 war auch im Vorjahr mit Kielce im Endspiel leer ausgegangen, damals gegen den FC Barcelona im Siebenmeterwerfen.
"Ich bin einfach leer, sauer, enttäuscht", sagte Wolff, der sagenhafte 14 Bälle parierte, bei "DAZN": "Der SCM ist eine fantastische Mannschaft mit einem riesigen Charakter. Den haben sie heute wieder gezeigt, deswegen haben sie mit einem Tor gewonnen."
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Bennet Wiegert (l.) und Gisli Kristjansson (SC Magdeburg) bejubeln den Champions-League-Sieg

Fotocredit: Getty Images

Schon das dramatische Halbfinale gegen Barcelona, das der SCM in einem irrwitzigen Spiel mit 40:39 nach Siebenmeterwerfen niedergerungen hatte, hatte für gewaltige Emotionen bei den Magdeburgern gesorgt – allerdings in mehrfacher Hinsicht. So trübte die Verletzung von Schlüsselspieler Kristjansson, der sich die Schulter auskugelte, den Jubel.

Tragischer Notfall sorgt für Spielunterbrechung

Der isländische Nationalspieler stand rund 24 Stunden später jedoch überraschend mit auf dem Spielberichtsbogen. "Gestern war meine Schulter raus", sagte er, "jetzt tut sie natürlich weh. Ich weiß nicht, wie lange ich ausfalle. Aber das war es wert."
Wolff leitete mit einer Siebenmeterparade gegen Smits (8.) die erste starke Phase Kielces ein, beim 6:7 (15.) ging der polnische Meister erstmals in Führung. Wiegert reagierte und brachte Kristjansson, der in seinem ersten Angriff sofort traf.
Kielce fand sich im Angriff aber immer besser zurecht. Beim 18:14 (35.) zog Kielce erstmals mit vier Toren davon. Doch Comebacker Kristjansson wurde nun zunehmend stärker. Unmittelbar vor der Crunchtime sorgte dann der medizinische Notfall für eine lange Spielunterbrechung - kurz nach Wiederbeginn erzielte der SCM den Ausgleich und leitete eine spannende Schlussphase ein.
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(SID)
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