Notfall im Finale: Magdeburg-Trainer zu Abbruch bei Rückstand bereit - "Es gibt wichtigere Sachen im Sport"

VonThomas von Eichhorn

Update 19/06/2023 um 09:20 GMT+2 Uhr

Die Tragik hätte nicht größer sein können beim Champions-League-Finale zwischen dem SC Magdeburg und Industria Kielce (30:29 n.V.): Während der 13-minütigen notfallbedingten Unterbrechung der Partie beim 20:22 sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert zu Kielce-Coach Talant Dujshebaev, er sei bereit, das Spiel abzubrechen und so Kielce zum Sieger zu machen, da es wichtigere Dinge im Sport gebe.

Bennet Wiegert, Trainer des SC Magdeburg, während des Champions-League-Finales gegen Industria Kielce

Fotocredit: Getty Images

Gute zwölf Minuten vor Spielende war ein 51-jähriger polnischer Journalist zusammengebrochen, der nach dem Spiel im Krankenhaus verstarb. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel beim Stand von 22:20 für Kielce für zwölf Minuten, der Mann wurde behandelt.

Magdeburg-Trainer Bennet Wiegert bestätigte nach der Partie, dass er sich während der Unterbrechung an Kielces Trainer Talant Dujshebaev gewandt habe.

Sein uneigennütziger Vorschlag: "Lass uns das Spiel beenden. Es gibt wichtigere Sachen im Sport. Wir nehmen das Resultat und ihr seid Champions-League-Sieger."

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Dies wurde aber offenbar von seinem Kollegen abgelehnt.

Wiegert: "Da sieht man wieder, wie nah Glück und Trauer beieinander liegen"

Nach der Unterbrechung ging das Spiel weiter und Magdeburg gewann die Champions League mit einem dramatischen 30:29 nach Verlängerung.

In seinem Statement nach dem Spiel bekräftigte Wiegert: "Das ist jetzt einfach, hier zu sagen. Ich bleibe dabei: Was jetzt hier passiert ist, da sieht man wieder, wie nah doch Glück und Trauer beieinander liegen, wie das Leben so spielt", sagte Wiegert und ergänzte: "Ich gehe mit allem, was jetzt hier passiert, total demütig um."

Sein Mitgefühl packte der 41-Jährige in die Worte: "Meine Trauer, mein Beileid ist bei dem verstorbenen Journalisten aus Kielce. Es tut mir unheimlich leid. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

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