Ex-DHB-Präsident Bernhard Bauer sorgt mit seiner erneuten Kandidatur für einen Paukenschlag

Er habe zunächst in einem Gespräch mit dem bayerischen Landesverbands-Präsidenten Gerd Tschochohei Ende Mai seine Beweggründe für seinen Rücktritt erklärt. "Ich bin weder aus familiären noch aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten, sondern weil ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass das ein oder andere Präsidiumsmitglied oft seinen Interessen Vorrang vor dem Gesamtinteresse gibt und dass das eine oder andere Mitglied nicht bereits ist, sich an die Grundregeln des Miteinanders zu halten - Ehrenkodex hin oder her." Weiter habe er gesagt: "Wenn sich an dieser Situation etwas ändern sollte oder geändert hat und man mich dann immer noch will, bin ich gesprächsbereit."

Nach dem, was er zuletzt an Äußerungen gelesen habe, sei er so "erschüttert über die Wortwahl, die Unterstellungen und Diffamierungen", dass er gar nicht umhin käme, "Flagge zu zeigen". Deshalb habe er zugesagt, dass er zur Verfügung stehe, "wenn der Antrag (auf Abwahl des Präsidiums, d. Red.) erfolgreich ist".

Bauer war bereits von September 2013 bis zu seinem überraschenden Rücktritt im März 2015 Präsident des mitgliederstärksten Handballverbandes des Welt gewesen. Für den Fall seiner erneuten Wahl haben bereits vier der fünf aktuellen DHB-Vizepräsidenten ihren sofortigen Rücktritt angekündigt.

Bisher war Andreas Michelmann der einzige Anwärter auf den seit Bauers Rücktritt vakanten Posten des DHB-Präsidenten. Der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt und Oberbürgermeister von Aschersleben war von einer Findungskommission zur Wahl vorgeschlagen worden. Im Gespräch mit dem SID hatte Michelmann noch am Donnerstag seine Absicht bekräftigt, das Amt zu übernehmen: "Meine Lust darauf ist ungebrochen." Seit dem Rücktritt von Bernhard Bauer führt DHB-Generalsekretär Mark Schober als Interims-Präsident den Verband.