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DHB-Frauen grübeln

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 10/12/2009 um 19:41 GMT+1 Uhr

Eine knappe Auftaktniederlage gegen Dänemark, dann drei Siege in Serie und die vorzeitige Qualifikation für die Hauptrunde der WM in China. Deutschlands Handballerinnen wollten die Vorrunde eigentlich mit einem Erfolg gegen Frankreich zu einem tollen Abschluss bringen. Eigentlich...

HANDBALL 2009 WM Deutschland Osmann

Fotocredit: Eurosport

...denn was dann auf dem Feld passierte, war eine Demütigung. 15:29, eine Niederlage mit 14 Toren Unterschied! Die Stimmung war gedrückt. Es herrschte Ungläubigkeit, Ratlosigkeit, Fassungslosigkeit beim deutschen Team. Auch Trainer Rainer Osmann war restlos bedient: "Mir fehlen die Worte. Ich kann es nicht fassen, was das für ein kollektiver Blackout war. Das war wie eine Seuche, an der sich alle angesteckt haben", sagte der Thüringer, der nach Spielende erst einmal bei seiner Mannschaft war und deshalb auch verspätet auf der obligatorischen Pressekonferenz erschien, die kurz zuvor aber bereits beendet war.
Frankreichs Trainer Oliver Krumbholtz war dagegen rechtzeitig da, wartete und verabschiedete sich dann ohne Statement zurück zu seiner Mannschaft, die nach der Auftaktpleite gegen Brasilien nun mit zwei Pluspunkten in die Hauptrunde einzieht - und dies mit berechtigten Hoffnungen auf das Halbfinale. Diese gibt es auch noch für die deutschen Frauen, allerdings ist das DHB-Team nun auf fremde Hilfe angewiesen.
Keine Erklärung für den Blackout

Bundestrainer Rainer Osmann hatte bereits eine Ahnung, dass vielleicht nicht alles Gold war, was nach dem Erfolg gegen die Schwedinnen glänzte: "Wir sind bei diesem Turnier mit sehr jungen Spielerinnen unterwegs, die Schwankungen unterliegen", so Osmann und blieb dabei seiner bereits vor dem Turnierbeginn eingeschlagenen Route treu. Dass das nächste Spiel ihm eine solche eindeutige Bestätigung für seine Relativierungen liefern würde, hatte unterdessen auch der Bundestrainer nicht erwartet: "Unglaublich, unfassbar. Das Resultat muss ich erst einmal selbst verarbeiten", schüttelte Osmann den Kopf über den kollektiven Blackout seines Teams.
"Die erste Halbzeit war schon wahnsinnig schlecht, ich habe in der Kabine noch gesagt, dass es nicht mehr schlechter werden kann. Aber, was wir dann angeboten haben, war so grottenschlecht - wir haben den Französinnen die Bälle geschenkt, es ist einfach unfassbar", wetterte Osmann. "So eine Nicht-Leistung", schuf der Bundestrainer ein neues Wort und erklärte: "Anders kann man das nicht bezeichnen."
"Mir fehlen die Worte"
"Bei einem großen Turnier gibt es immer einen Tag, an dem nichts geht. Aber so etwas wie heute habe ich noch nie erlebt", konnte auch Ania Rösler das Debakel nicht erklären. "Mir fehlen die Worte", gab die Spielmacherin des HC Leipzig zu.

"Mit Sicherheit ist nicht alles verspielt worden", ist sich Osmann sicher, doch der Schock des heutigen Tages war jedem im deutschen Team anzumerken. Zumal die Konsequenz der Niederlage weitreichend ist. Das zuvor wenig überzeugende Frankreich geht mit positivem Gefühl in die Hauptrunde, Deutschland bleibt nur ein "Jetzt erst Recht!". Der Bundestrainer muss versuchen, die Pleite aus den Köpfen zu bekommen, die positiven Aspekte der ersten Spiele in Erinnerung zu rufen. "Das muss eine Ausnahme sein und bleiben. Das darf keine Tiefenwirkung haben", fordert der Bundestrainer und fügt an: "Wir müssen die positiven Leistungen mitnehmen."
Am Freitag steht für das deutsche Team ein Reisetag auf dem Programm, am Samstag geht es dann gegen Russland - das erste von drei Endspielen.
Die Ausgangslage in Hauptrundengruppe 1
1. Russland: 4:0 Punkte, 55:40 Tore (+15)
2. Dänemark: 4:0 Punkte, 51:42 (+9)
3. Frankreich: 2:2 Punkte, 45:39 (+6)
4. Österreich: 2:2 Punkte, 47:53 (-6)
5. Angola: 0:4 Punkte, 42:51 (-9)
6. Deutschland: 0:4 Punkte, 41:56 (-15)
Die Ansetzungen im Überblick:
Samstag, 12.12. / 10:00 Frankreich-Angola, 12:00 Deutschland-Russland, 14:00 Dänemark-Österreich
Sonntag, 13.12. / 10:00 Russland-Frankreich, 12:00 Österreich-Deutschland,14:00 Angola-Dänemark
Dienstag, 15.12. / 10:00 Frankreich-Österreich, 12:00 Deutschland-Angola, 14:00 Dänemark-Russland
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