Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

DHB-Team zittert um WM und Olympia

VonSID

Update 08/06/2015 um 14:44 GMT+2 Uhr

Jakob Vestergaard hockte in einem Hinterzimmer der Anhalt Arena und klammerte sich an das Prinzip Hoffnung. "Wir haben noch eine Chance", sagte der Bundestrainer nach der ernüchternden 20:22-Heimpleite der deutschen Handballerinnen im Play-off-Hinspiel gegen Russland: "In Astrachan brauchen wir jetzt das perfekte Match, um noch bei der WM in Dänemark dabei zu sein."

Vestergaard und das DHB-Team verleiren gegen Russland.

Fotocredit: Imago

Er beschwor mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Samstag (16.00 Uhr/Sport1) den Kampfgeist seines Teams: "Diese Niederlage sollte für alle die größte Motivation sein."
Am Kaspischen Meer steht dann nicht bloß die Qualifikation für die WM-Endrunde im Dezember in Dänemark auf dem Spiel, es geht auch um die mittelfristige Zukunft des deutschen Frauenhandballs. Denn sollte Vestergaard mit seinem Team scheitern, finden die Olympischen Spiele im nächsten Sommer in Rio erneut ohne das deutsche Frauen-Team statt. Auf dem Weg zur Heim-WM 2017 würde die DHB-Auswahl für mindestens anderthalb Jahre in der sportlichen Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Rückspiel hat große Bedeutung
"Für alle Verbände in Deutschland ist es wichtig, mit möglichst vielen Mannschaften an den Olympischen Spielen teilzunehmen", sagte DHB-Generalsekretär und Interimspräsident Mark Schober dem SID und unterstrich die Bedeutung des Rückspiels: "Es hat einen sehr hohen Stellenwert." Er sei aber davon überzeugt, dass "wir in Astrachan deutlich besser spielen werden".
Vor allem an der Offensive muss Vestergaard mit seinem Team in den vier verbleibenden Trainingseinheiten feilen. Gegen die offensive russische Abwehr fanden Torjägerin Susann Müller und Co. kaum ein Mittel, fabrizierte viele technische Fehler und vergab reihenweise Großchancen. Beim 2:8 nach einer Viertelstunde drohte sogar ein Debakel.
"Im Handball kann alles sehr schnell gehen"
"Wir haben uns dann gut zurückgekämpft. Das sollte uns Mut für das Rückspiel geben", sagte Clara Woltering. Mit teils spektakulären Paraden hatte die Torhüterin großen Anteil daran, dass die deutsche Mannschaft sich überhaupt noch vage Hoffnungen auf das WM-Ticket machen darf: "Im Handball kann alles sehr schnell gehen. Mein Optimismus ist ungebrochen." Und auch Spielmacherin Kerstin Wohlbold, die dem deutschen Spiel nach ihrer Einwechslung wichtige Impulse gab, ist vom Erfolg der Russland-Expedition überzeugt: "Zwei Tore sind gar nichts im Handball."
Coach Vestergaard setzt seine Hoffnungen zudem in die bevorstehende Rückkehr von Rückraumspielerin Shenia Minevskaja. Die zweitbeste Torschützin der abgelaufenen Bundesliga-Saison, die das Hinspiel aufgrund einer Sprunggelenkverletzung verpasste, dürfte für mehr Torgefahr aus der zweiten Reihe sorgen. "Ich gehe fest davon aus, dass sie wieder dabei sein wird", sagte Vestergaard voller Zuversicht.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung