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Lukas Dauser und Pauline Schäfer-Betz gehen bei der Turn-WM als Medaillenkandidaten in die Gerätefinals

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 07/10/2023 um 10:50 GMT+2 Uhr

Kunstturner Lukas Dauser ist am Sonntag der große Favorit auf WM-Gold am Barren. Auch Pauline Schäfer-Betz am Schwebebalken hat eine realistische Medaillenchance. Dauser soll ein Talisman helfen, der ihn schon bei Olympia in Tokio und der WM 2022 zu Medaillen führte: Seine Glücksunterhose. Schäfer-Betz spricht von "Gehirnkirmes" während der Übung am Balken.

Lukas Dauser

Fotocredit: Getty Images

Lukas Dauser war aufgewühlt, er konnte nicht schlafen, also sorgte er lieber dafür, dass am Sonntag auch ja nichts schief geht beim Griff nach Gold. In der etwas unruhigen Nacht nach dem Mehrkampffinale bei der Turn-WM in Antwerpen wachte der deutsche Hoffnungsträger gegen 2.30 Uhr auf - zur Beruhigung wusch er erst mal seine Unterhose. "Das mache ich seit Jahren so", berichtete er, "und bisher hat mich das Glück fast nie im Stich gelassen." Das kann man so sagen.
Seit mittlerweile drei Jahren trägt Dauser bei Wettkämpfen dieselbe Unterwäsche, der Glücksbringer hat bei Olympia in Tokio sowie bei der WM 2022 in Liverpool jeweils zu Silber verholfen. Das Päckchen mit neuen Unterhosen, das ihm seine Frau Viktoria im Juni zum 30. Geburtstag schenkte, hat er ungeöffnet daheim im Vorort von München liegen lassen. Da wäscht er lieber weiter regelmäßig seine Glückshose - wenn auch für gewöhnlich nicht mitten in der Nacht. Wobei: Gold am Barren hat er wohl auch so fast sicher.
Weil Titelverteidiger und Olympiasieger Zou Jing aus China nicht am Start ist, steht Dauser der Sprung nach ganz oben auf dem Podium offen. Und seine Vorleistungen in Antwerpen sprechen Bände: Im Mehrkampffinale am Donnerstag kam er als 16. erwartungsgemäß nicht für eine Medaille infrage, doch an seinem Paradegerät erturnte er wie in der Qualifikation und im Mannschaftsfinale, bei dem sich die deutsche Riege die Teilnahme an Olympia 2024 sicherte, die Höchstnote.
Trotz Glückshose und bester Noten bisher: Dauser stapelt lieber tief vor dem Barrenfinale am Sonntag. "Ich fühle mich trotzdem nicht als Favorit", betonte der Sportsoldat vom TSV Unterhaching. "Die anderen liegen ganz dicht hinter mir, und da kann jede Kleinigkeit entscheiden." Dauser hat den Vorteil, dass er am Sonntag als Vorletzter ans Gerät gehen wird, er könnte dann sogar taktieren, um als erster Deutscher seit Sylvio Kroll 1985 WM-Gold am Barren zu holen, schließt das aber aus: "Ich mache das nicht."

Auch Schäfer-Betz hat Medaille im Visier

Neben Gold für Dauser könnte es am Sonntag noch eine weitere deutsche Medaille geben. Für Pauline Schäfer-Betz ist der Titel am Schwebebalken wie 2017 in Montreal wohl außer Reichweite, eine weitere WM-Medaille wie 2021 in Kitakyushu (Silber) und 2015 in Glasgow (Bronze) aber plant sie auch selbst ein.
"Ich fahre nicht zu einer WM, nur um dabei zu sein. Ich habe ja auch schon dreimal bewiesen, dass ich es kann", sagte die 26-Jährige, die im Mehrkampf am Freitagabend nur 24. wurde, ihre Generalprobe am Schwebebalken aber trotz eines Abzugs von 0,1 Punkten für eine Zeitüberschreitung mit 13,566 Zählern souverän meisterte.
Weniger nervenstark ist ihr Trainer Kay-Uwe Temme, der sich die Übungen seines Schützlings vor lauter Aufregung nicht anschauen kann. "Aber wenn es ihm hilft, soll er das machen", sagte Schäfer-Betz, die freilich auch nicht verheimlicht, dass es an ihrem Paradegerät auch bei ihr im Kopf rund geht. "Anders als an den anderen Geräten hat man am Schwebebalken während der Übung viel Zeit zum Nachdenken. Das sind 90 Sekunden Gehirnfasching."
(SID)
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