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Olympia 2016 - Fabian Hambüchen feiert Gold: Auf dem Olymp mit Nudelsalat

VonSID

Update 17/08/2016 um 13:23 GMT+2 Uhr

Im Überschwang der Glücksgefühle versprach Gold-Gigant Fabian Hambüchen "eine richtig krasse Feier" und das Deutsche Haus in Schutt zu legen - zum offiziellen Startschuss seiner Abrissparty fehlte ihm dann aber doch der Mut. "Alles, was ich jetzt verkünde, ist wohl verkehrt", sagte der frisch gebackene Reck-Olympiasieger mit einem Augenzwinkern.

Fabian Hambüchen krönte seine Karriere mit Gold in Rio 2016

Fotocredit: SID

Die Stimmung war ausgelassen, als Hambüchen nach seinem finalen Aufstieg auf den Turn-Olymp unter großem Jubel empfangen wurde. Minutenlang applaudierten ihm die Gäste zur verdienten Krönung der so erfolgreichen Karriere, die Teamkollegen herzten ihn besonders innig.
"Es ist unfassbar und der Wahnsinn", sagte Hambüchen sichtlich berührt.
Als dann noch kurz vor Mitternacht die unzähligen Interviews beendet, alle Glückwünsche empfangen und der Teller mit viel Fleisch und reichlich Nudelsalat beladen waren, wirkte der 28-Jährige endgültig beseelt.
"Das ist ein perfekter Tag", sagte Hambüchen. Zum Jubeln fehlte ihm dann irgendwann die Kraft. Aber schon der Wettkampf, das Warten und die Feierlichkeiten in der Rio Olympic Arena hatten ja Energie gekostet.

Hambüchen nicht zu schlagen

Am Nachmittag in Rio hatte Hambüchen mit einer spektakulären Flugshow Zuschauer, Konkurrenten und Kampfrichter begeistert und die letzte noch fehlende Medaille erturnt. "Ich wollte das Ding unbedingt", sagte er. Als sie ihm dann endlich gehörte, blickte er sie immer wieder versonnen an. "Dass ich es jetzt geschafft habe, kann ich aber noch nicht realisieren. Das ist einfach nur unbeschreiblich", sagte er.
Dabei hatte sich der Wetzlarer, der seit seiner ersten Olympia-Teilnahme 2004 vom Turn-Floh zum Reck-Riesen reifte, lange genug auf den großen Moment vorbereiten können. Als erster Turner musste Hambüchen an sein Paradegerät gehen - und warten, warten, warten. Für sieben Rivalen waren seine 15,766 Punkte danach unerreichbar, "aber das Warten war schon eine Qual", sagte Hambüchen.
Entspannter war da schon der "recht zuversichtliche" Vater Wolfgang. Er sprach seinem Filius immer wieder aufmunternd zu. Nach dem glücklichen Ausgang behauptete er, dass die Erfolge des Sohnes so schnell kein Deutscher wiederholen wird. "Er hat alles gewonnen, was möglich ist. Auf die gesamte Karriere geblickt wird es dauern, bis ihm das einer nachmacht."

Pause folgt auf Olympiasieg

In der Tat: 40 deutsche Meistertitel, den kompletten Medaillensatz bei Olympischen Spielen und dazu noch neunmal Edelmetall bei Weltmeisterschaften - Hambüchen hätte allen Grund gehabt, sich im Glanz des Erfolgs zu sonnen. Ein Selbstdarsteller war der Hesse aber noch nie, auch nach der Rückkehr aus Rio will er bescheiden bleiben.
"Mein privates Leben verändert sich nicht groß", versicherte er recht glaubwürdig. Nur was den Sport angeht, werde er künftig kürzertreten. Noch ein paar Wettkämpfe werden in der Bundesliga wahrscheinlich noch folgen - nach einer Pause natürlich, "denn die Turnhalle werde ich jetzt erstmal nicht mehr sehen."
Vielleicht begreift er ja genau dann, was er in Rio de Janeiro an einem denkwürdigen Abend geleistet hat. "Ich brauche glaube ich etwas Zeit für mich, um das alles zu realisieren", sagte er: "Zumindest ist die Anspannung jetzt schon mal weg."
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