Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Caster Semenya geht nach Erfolg vor Europäischen Gerichtshof in die Offensive: "Das ist erst der Anfang"

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 12/07/2023 um 15:49 GMT+2 Uhr

Olympiasiegerin Caster Semenya (Südafrika) will nach ihrem Etappenerfolg vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte offenbar weiter in die Offensive gehen. "Die Gerechtigkeit hat gesprochen, aber das ist erst der Anfang", teilte die 32-Jährige in einem Statement mit, das ihre Anwälte am Mittwoch veröffentlichten, ohne dabei aber konkret weitere geplante Schritte zu nennen.

Caster Semenya

Fotocredit: Getty Images

Die Läuferin war gerichtlich gegen ein Urteil des Schweizer Bundesgerichts vorgegangen und hatte damit Erfolg. Das Bundesgericht hatte wie schon zuvor der Internationale Sportgerichtshof CAS ihre Klage gegen das ihr erteilte Startverbot bei internationalen Leichtathletik-Wettkämpfen abgewiesen.
Das Straßburger Gericht urteilte nun, dass es sich bei ihrer Beschwerde um "glaubwürdige Behauptungen über eine Diskriminierung aufgrund ihres erhöhten Testosteronspiegels" handele.
Die Schweiz habe ihren Ermessensspielraum überschritten in dem Fall, bei dem es um "Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und geschlechtlicher Merkmale" gehe, heißt es in der Begründung.
Die Schweiz habe somit gegen das Diskriminierungsverbot verstoßen und zudem das Recht auf Privatsphäre verletzt. Auch wenn Semenya keinen Schadensersatz gefordert hatte, verurteilte das Gericht die Schweiz zu einer Zahlung von 60.000 Euro an die Sportlerin.

Urteil mit symbolischer Bedeutung

Das Urteil hat für die 32-Jährige in erster Linie symbolische Bedeutung, da es weder die umstrittene Regel infrage stellt noch ihre Teilnahme an den Wettbewerben ermöglicht. Die Entscheidung sei laut Semenya dennoch "für alle Sportlerinnen und Sportler von Bedeutung, da sie Zweifel an der Zukunft ähnlicher Regeln aufwirft".
Zudem hoffe sie, dass künftig alle Sportverbände "die Würde und die Menschenrechte der Athleten, mit denen sie zu tun haben, respektieren".
Semenya hatte 2012 und 2016 Olympia-Gold über 800 Meter gewonnen, darf aber seit 2019 wegen der sogenannten Testosteron-Regel nicht mehr bei internationalen Rennen über ihre Paradestrecke antreten.
(SID)
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung